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Alexs
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RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von Alexs
als Antwort auf Pat vom 28.12.2018, 21:36:15

Pat,
das weiß ich nicht - es fehlen zu den Berichten die Vergleiche der anderen Zeitungen.
Viel Rauch um nichts...

Bote Asgards
Bote Asgards
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RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von Bote Asgards
als Antwort auf Pat vom 28.12.2018, 21:36:15
... Die Zugehörigkeit soll in der Regel nicht erwähnt werden, es sei denn, es besteht ein begründetes öffentliches Interesse. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.

Pat

 
geschrieben von Pat
So wurden die Medien zur Halbwahrheitenberichterstattung animiert. Manche Konsumenten nennen Halbwahrheiten Political correctness-Wahrheiten oder - Lügen.
Pat
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RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von Pat
als Antwort auf Alexs vom 28.12.2018, 22:32:41
Pat,
das weiß ich nicht - es fehlen zu den Berichten die Vergleiche der anderen Zeitungen.
Viel Rauch um nichts...
Ach ja, oder besser ach nee, ich hatte die drei Beispiele eigentlich nur eingefügt, weil dort im Gegensatz zu deiner Behauptung

geschrieben von Alexs 24. Dezember 2018 um 07:42 Uhr
„Da ist nicht die Rede vom Asylbewerberheim wenn dort 3 Leichen gefunden werden.“

der Spiegel selbstverständlich, wie andere Medien auch, Begriffe wie Asylbewerberheim, Asyl-Aufnahmeeinrichtung. oder Flüchtlingsunterkunft, Flüchtling, Migranten usw. jederzeit verwendet, es
sei denn, die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, womit Zurückhaltung einfach zum Pressekodex
gehört.

Auch bei einem sehr tragischen Ereigniss, dem Mord an Susanne F., hatte der Spiegel ganz deutlich alle bekannten Fakten genannt:

Denn dringend tatverdächtig ist Ali B., ein 20-Jähriger, der als Flüchtling nach Deutschland gekommen war und nun auf der Flucht in seinem Herkunftsland Irak festgenommen worden ist, nachdem sich seine Familie dorthin abgesetzt hatte. B. war den Behörden schon aufgefallen: Es läuft ein weiteres Verfahren gegen ihn, weil er gemeinsam mit einem Komplizen einen Mann überfallen und ausgeraubt haben soll. Er wurde mit einer verbotenen Stichwaffe aufgegriffen, hat eine Beamtin angerempelt und um sich gespuckt, auch soll er in eine Schlägerei verwickelt gewesen sein, und möglicherweise hat er mit der mutmaßlichen Vergewaltigung einer 11-Jährigen zu tun. Sein Asylantrag war abgelehnt, in Deutschland war er nur noch, weil er dagegen Rechtsmittel eingelegt hatte.
DER SPIEGEL

wo wurden denn hier Informationen verfälscht oder weggelassen, steht doch alles drin, Flüchtling, Irak, auffällig usw., deutlicher geht es doch gar nicht.

Aus meiner Sicht trifft „weggelassen“, doch eher auf deine Argumentation zu.  Stimmt, viel Rauch um nichts…

Pat

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Alexs
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RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von Alexs
als Antwort auf Pat vom 29.12.2018, 11:17:12

Ja Pat, weggelassen hast du den wesentlichen Teil von dem was ich geschrieben hatte.
Statt von einem Asylbewerberheim war bei dem Artikel die Rede von psychologisch sozialer Einrichtung. Du musst meine Argumente ja nicht anerkennen, aber bleib doch wenigstens fair. Ich versuche doch auch niemanden wegen seiner Meinung zu diskreditieren.

Für den Seelenfrieden von euch korrigiere ich meine Aussage zu meiner Meinung, da das Wort „extrem“ ja auch entsprechend behaftet ist. Der Spiegel ist nicht extrem links sondern einfach eher links. Ich finde die Methoden trotzdem extrem.

Pat
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RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von Pat
als Antwort auf Alexs vom 29.12.2018, 12:01:38
Ja Pat, weggelassen hast du den wesentlichen Teil von dem was ich geschrieben hatte.
Statt von einem Asylbewerberheim war bei dem Artikel die Rede von psychologisch sozialer Einrichtung. Du musst meine Argumente ja nicht anerkennen, aber bleib doch wenigstens fair. Ich versuche doch auch niemanden wegen seiner Meinung zu diskreditieren.

Für den Seelenfrieden von euch korrigiere ich meine Aussage zu meiner Meinung, da das Wort „extrem“ ja auch entsprechend behaftet ist. Der Spiegel ist nicht extrem links sondern einfach eher links. Ich finde die Methoden trotzdem extrem.
Achso, der wesentliche Teil, den ich weggelassen hatte, basiert bei dir aber auf einer Glaubensfrage, was
soll ich denn dazu sagen, kann sein, kann auch nicht sein, alles möglich, oder auch nicht

„Ich glaube sie nannten es sozialpsychologische Einrichtung“

Vielleicht ist es dir nicht bekannt, sozialpsychologische Dienste gehören hier zum Alltag, und sind bei vielen
Flüchtlingen auch dringend nötig. Die Diakonie bietet z.B. einen sozialpsychiatrischen Dienst an, da sie sich auch sehr intensiv für Flüchtlinge einsetzt, und viele Flüchtlingsunterkünfte betreut, liegt der von dir erwähnte Begriff keineswegs so weit weg von der Realität. Nebenbei könnte man auch noch die Caritas, oder die
AWO hinzufügen, gleiches Angebot.

Auch das Fach Jura an der  Uni München befasst sich mit dem Thema

Sozialpsychologische Aspekte der Arbeit mit Asylsuchenden
Eine nicht unbeachtliche Zahl der Asylsuchenden ist traumatisiert. Ein besonderes Maß an Sensibilität ist daher für die Arbeit mit dieser Personengruppe erforderlich. Der sozialpsychologisch fundierte Workshop informiert über typische Schwierigkeiten im Umgang mit Asylsuchenden und gibt praktische Tipps für die Beratung.

Eine sozialpsychologische Einrichtung ist also keinesfalls eine Erfindung des Spiegels, da würde ich eher deine Schlussfolgerung daraus als Erfindung bezeichnen, nein Verzeihung, ist ja nur eine Glaubensfrage.

Pat
Alexs
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RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von Alexs
als Antwort auf Pat vom 29.12.2018, 12:56:34

Pat, hör bitte auf mit deinen Beleidigungen!
Verdrehe auch keine Tatsachen, dann diskutiere ich auch mit dir. Auf diesem Niveau jedoch nicht. Falls du denkst du kannst mich vergraulen muss ich dich leider enttäuschen.
Lass es doch einfach gut sein.


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Karl
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Administrator

RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von Karl
als Antwort auf Bote Asgards vom 28.12.2018, 23:01:39
... Die Zugehörigkeit soll in der Regel nicht erwähnt werden, es sei denn, es besteht ein begründetes öffentliches Interesse. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.

Pat

 
geschrieben von Pat
So wurden die Medien zur Halbwahrheitenberichterstattung animiert. Manche Konsumenten nennen Halbwahrheiten Political correctness-Wahrheiten oder - Lügen.
Hallo @Bote Asgard,

ich möchte doch eine Lanze für für die Politische Korrektheit brechen, denn ich bin nicht der Meinung wie Alice Weidel, dass diese auf die Müllhalde der Geschichte gehört. Nein, ich halte eine politisch-korrekte Sprache für eine zivilsatorische Errungenschaft.

Dass ich damit nicht ganz alleine bin, kannst Du z. B. hier im Cicero nachlesen

Sprache spiegelt unser Denken und deshalb ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, dass wir sorgsam mit ihr umgehen. Ich möchte z. B. tatsächlich einen Verdächtigen als "mutmaßlichen" Täter bezeichnet sehen, solange er nicht verurteilt ist.

Ich möchte auch nicht, dass wir Minderheiten mit Begriffen bezeichnen, die diese pauschal abwerten, weil sie negativ geladen sind. Dazu gehört z. B. der Begriff "Neger" oder "Kanacke".

Diejenigen, die wie Alice Weidel die Politische Korrektheit ablehnen, die wollen die Türen weit öffnen für die sogenannte "inkorrekte" Sprache, weil sie eben gerade Minderheiten abwerten wollen, weil das ihre Geschäftsidee ist.

Zu empfehlen ist auch dieser Artikel in der ZEIT: "Schluss mit dem dummen Geschwätz!"
"Die Sprache ist ein Indikator für den Wert, den Minderheiten im öffentlichen Diskurs haben. Man kann sie mit Sprache bloßstellen und diffamieren, man kann sie auch schützen und integrieren. Meistens sind es die Benachteiligten selbst, die auf ihre Gleichberechtigung pochen. Political Correctness ist ihr Versuch, sich zu emanzipieren. Die erbitterten Widerstände, mit denen sie zu kämpfen haben, zeigen die Notwendigkeit ihres Kampfes.
"PC zu sein" ist ein sehr technischer Begriff für die Bemühungen, Komplexität von Gesellschaft als gegeben und normal zu betrachten und sie nicht fortwährend für politische Zwecke zu denunzieren und zu instrumentalisieren. Wer das nicht kann oder will, der reagiert aggressiv darauf. Der meint, dass "die" Political Correctness schuld daran sei, dass er oder sie nicht sagen dürfe, dass Muslime oder Christen oder Juden oder Jesiden oder Aleviten, dass Schwarze aus Afrika oder Braune aus Mexiko, dass Homosexuelle oder Transgender aus Europa, krimineller, schlechter, ekliger, gefährlicher als andere seien. Wer sich auf sein Recht beruft, von "Schlitzaugen" (Günther Oettinger über Chinesen) oder "wunderbaren Negern" (Joachim Herrmann über Roberto Blanco) oder "belgischen Ackergäulen" (Thilo Sarrazin über Muslime) zu sprechen, weil es ihm nicht gelingt, das Handeln eines Menschen vorurteilsfrei zu bewerten, der hat eine Vereinbarung mit sich selbst gebrochen: anständig bleiben, nachdenken, klug reden."

Beste Grüße

Karl

 
Bote Asgards
Bote Asgards
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RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von Bote Asgards
als Antwort auf Karl vom 29.12.2018, 16:55:46

@Karl Wir sind, betreffs politisch korrekter Sprache, durchaus einer Meinung. Mir ging es um die politisch korrekte Berichterstattung der Medien, die eben nicht immer neutral erfolgt, sondern in manipulierender Absicht Halbwahrheiten verbreitet, z.B. die eigentliche Herkunft eines Täters ganz oder dadurch verschweigt, daß sie gezielt betont, daß der Täter z.B. Kölner ist oder ein Deutscher. Der andere Teil der Halbwahrheit besteht dann oft darin, daß der Täter zwar in Köln wohnt, aber kein Deutscher ist oder der Täter ein Migrant mit deutschem Paß ist. Die bewußt irreführende Absicht hinter solch einer Berichterstattung haben viele Konsumenten durchschaut und sind gegenüber den Medien mißtrauisch geworden. Sie fragen sich zurecht, weshalb wird dieser Teil der Wahrheit verschwiegen? Es sollte nicht sein, daß die Medien entscheiden, was im politisch korrekten Sinne gut verdaulich für den Konsumenten ist und was besser verschwiegen werden sollte. Die Medien sollten den Konsumenten die ganze Wahrheit ungeschminkt zwecks eigener Meinungsbildungsmöglichkeit eröffnen. Es gibt mittlerweile schon Medien, die das begriffen haben.

lupus
lupus
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RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von lupus
als Antwort auf Karl vom 29.12.2018, 16:55:46

Karl deiner Meinung zu den Sprachkorrekturen kann ich mich nicht anschließen.
Die wortreiche Polemik von Professor Anatol Stefanowitsch endet mit "nicht lächerlich machen"
Das muss man nicht erst machen.
lupus

Karl
Karl
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RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von Karl
als Antwort auf lupus vom 29.12.2018, 20:06:13

Lieber Lupus,

wir müssen nicht einer Meinung sein. Es gibt natürlich Übertreibungen wie bei fast allem im Leben. Auch ich habe darüber schon Witze gemacht.  Wichtig ist mir nur, dass wir auf unsere Sprache achten, um andere nicht zu verletzen oder zu Unrecht in eine Schublade zu stecken. 

Wenn das politisch korrekt genannt wird, dann ist es eben so. 

Karl


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