Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Steinbrück ätzt gegen Rentengarantie

Innenpolitik Steinbrück ätzt gegen Rentengarantie

hugo
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Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von hugo
als Antwort auf olga64 vom 14.07.2009, 17:16:31
hallo meli, moana, rello, olga, sarah, danke,,endlich mal wieder einige Beiträge mit brauchhbarem Inhalt, woraus man allerhand herauslesen kann, die sich auf tatsächliches Erleben beziehen und nicht literarisch und medial verbrämt sind,

bis auf Eure kleinen unterschiedlichen Wahrnehmungen aus der Jugendzeit,,,

klar das nicht alle Elternhäuser gleiche Voraussetzungen boten und bieten können, nicht alle Wünsche das gleichen Ziel ansteuern bzw gar einen ähnlichen Zieleinlauf ermöglichen,,,

aber für mich als Ex-Ossi ists immer wieder gut zu lesen, das Ihr nach dem Kriege ebenfalls lange vergeblich auf die gebratenen Tauben warten musstet und diese bei den Allermeisten Westbürgern bis heute nicht angeflogen kamen.

,,und je mehr darüber berichtet wird das auch da wie hier mit Wasser gekocht wurde und wird und nicht vor jeder zweiten Haustür ein Riesendaimler stand, desto näher können wir uns alle kommen.

Mir ist auch vollkommen klar das es überall solche und solche gibt, welche die das aus der Nähe und anderer die das mehr nur vom Hörensagen kennen (Not und Elend und Wohlstand, Arbeit und Belohnung sind nun mal dicht bei dicht)und trotzdem ist fast jeder der Ansicht, das Erfolge eher auf seinem Mist gewachsen sind und Misserfolge eher dem Staat, der Umwelt, den Umständen zugerechnet werden.

ja meli, Leute im Westen und aus dem Westen denen es -bezogen auf DDR-Standards- bedeutend besser ging/geht konnte man viel leichter ausmachen nach der Wende als andersrum, zumal vorrangig ja die rein materiellen Anhäufungen gewertet wurden.

Und der Staat tat sein übriges das all das was mal (ich übertreib mal ein wenig)bezogen auf westdeutsche Lebensart und Wohlstandsmaxime vom Schwarzen Kanal an uns Ossis vermittelt wurde, als völlig falsch und übertrieben und schlechtgemacht erscheinen musste.
Wir wurden vom ersten Tage an überschüttet mit gewaltigen Warenangeboten, mit Lohnerhöhungen, Anpassungen, Angleichungen, Aufstockungen (Renten usw), die Aufkäufer, die Vermittler, die Banken-,Versicherungs-,und sonstige Vertreter rannten uns die Buden ein,,wir wurden ge-, und umworben,,,es war wie ein Rausch,,jeder wollte nur unser Allerbestes
und keiner dachte daran das unser Allerbestes -demnächst auch bei uns sehr knapp werden würde, nämlich das Westgeld, und keiner fragte sich wo all dieser Wohlstand plötzlich herkam und ob und wann diese gewaltigen Ströme mal Niedrigwasser führen würden.

Und erst dann hatten wir Zeit uns mit Euch zu beschäftigen,,und mir fiel besonders auf, das Ihr es trotz großen Geldmengenumlaufes viel schwerer hattet als wir,,z.B beim Sparen,,immerzu überall an allen Ecken und Enden gab und gibt es Angebote, von Alltags-Waren über Autos bis zu Reiseangeboten,,immerzu war Euer Geld in Gefahr einen Abnehmer einen Empfänger einen Interessenten zu finden.

das war bei uns anders,,wir waren oft zum Sparen gezwungen,,erstens gabs oft gerade das nicht was wir wollten oder es war soo teuer das wir 10 Jahre darauf sparen mussten oder es gabs gar nicht, vonwegen nach Acapulco,,und außerdem konnte sich ein DDR Normalbürger niemals so richtig Ver-, und Überschulden dazu fehlte die Gelegenheit, das war weder im Spielkasino noch bei der Bank möglich,,
und so entstand wohl auch eine völlig andere Lebensphilosophie,,
Nicht mal die Nasen platt drücken an Schaufensterscheiben war üblich,,

Aber nun haben wir so allmählich immer angepasstere vergleichbarere Sorgen und Probleme, wie ich auch hier von Euch lesen kann,,naja und wenn das kein Anfang für eine gemeinsame Zukunftzielstellung ist,,,

brauchen wir nur noch die paar -immer weniger werdenden- Mittelstandsbeispiele ausklammern dann werden wir auch immer mehr Gemeinsamkeiten entdecken.

leider muss ich mal wieder bekennen das ich kein typischer Mitbürger, bezogen auf die Masse der um mich herum lebenden Vorpommern, bin,, ich hatte mehrfach Glück nach der Wende,,das ich zufällig in dem richtigem Betrieb tätig war und dort auch noch zufällig über die gerade gefragten, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Zulassungen verfügte und somit auch ohne Westwanderung aber mit verspäteter Arbeitsamtserfahrung noch einiges für mein Rentnerleben vorsorgen konnte.

Von diesem großem Glück wurden die allermeisten meiner Landsleute viel zu schnell und zu zeitig und zu brutal zwangsverabschiedet. Deshalb werden sie auch noch in 50 Jahren mit entsprechend schechteren Rentenbedingungen rechnen müssen.
(ausklammern kann ich nur die immer seltener werdenen Frauen der Jahrgänge die nun schon einige Jahre länger in Rente sind und die einen mit DDR-Stempeln gefüllten Sozialausweis besitzen und die noch selteneren, die nach der Wende nenneswerte und nicht unterbrochene Einkünfte erzielten.)



hugo
rello
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Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von rello
als Antwort auf sarahkatja vom 14.07.2009, 18:00:13
Zitat sarahkatja: Diese waren, wenn sie nicht das Glück hatten zu erben, kaum in der Lage Rücklagen zu bilden, dafür waren sie aber schon früher gesundheitlich kaputt.

Deine geballte Logik ist einleuchtend : die Koslowskis und andere, die Anfang des 20. Jahrhundert aus Polen einwanderten, haben ihre Häuschen Mitte der 30er Jahre von ihren Eltern geerbt und die Türken, denen die halbe ehemalige Bergwerkssiedlung gehört, erbten von den Großeltern.
Die Dönerbude die der Sohn eines Türken betreibt, muss er wohl bei der Fernsehlotterie > Ein Platz an der Sonne < gewonnen haben.
Du hast recht, was man selbst nicht im Leben erreicht, können andere schon gar nicht schaffen.
--
rello
hugo
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Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von hugo
als Antwort auf rello vom 15.07.2009, 06:28:02
hallo rello, nun bleib doch mal bitte etwas unaufgeregter bei der Sache (reicht doch, wenn sich die Mädels ein klein wenig über unklare Positionen aufklären,,*g*)

was meli moana olga sarah und auch du, gestern hier beigetragen haben und was sie aus Ihrer Erinnerung preisgaben, glaub ich allen aufs Wort,, warum sollten sie absichtlich etwas falsch darstellen,,,,,

aber es ist doch natürlich das Andere, von einer etwas anderen Warte aus(andere Familienverhältnisse, andere Gegend, andere Lebensläufe andere Startbedingungen usw,, )
zu unterschiedlichen Ergebnissen und Meinungen kommen,,

da musste doch nicht gleich entsetzt sein und/oder gar überheblich reagieren, da gibts doch genügend Möglichkeiten Nachzufragen, Aufzuklären eigene Erfahrungen vernünftig dagegen zu stellen ohne gleich so sehr "belehrend" zu agieren (kommt oft schon dem Beleidigen nahe,,,-nicht jeder hat solch ein sonniges und dickfelliges Gemüt wie Du und auch nicht die gleichen Erfahrungen machen können.)

ich finds sehr interessant z.T. sogar spannend was die Wessis hier zu berichten haben,,und wie sie selber das alles werten was sie erlebten.

In vielen Dingen haben sich unsere "Lebensbewältigungen" sehr geähnelt, waren ja auch die Ausgangsbedingungen erstmals völlig gleich am Punkt Null, im Mai 1945.

nur später wurden durch Umfeld, Besatzungsmacht, Staat, Gesellschaftssystem, Ideologie, Wirtschaftsart usw verschiedene Prioritäten, Erwartungen, Zielstellungen gesetzt und das führt nun zu den oft sehr unterschiedlichen Biographien und Lebensphilosophien,,

und genau das macht solch ein Forum wie dieses eben auch so unterhaltend,,und es könnte noch interessanter sein wenn nicht so viel Grips und Zeit in unnötige nachträgliche Zurechtweisungen (-um nicht Besserwisserei schreiben zu müssen) investiert würde.


--
hugo

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rello
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Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von rello
als Antwort auf hugo vom 15.07.2009, 08:32:36
Hugo Du hast ja in manchen Dingen recht, nur solltest Du nicht immer Wessis und Ossis ins Spiel bringen, so unterschiedlich waren die Situationen in puncto Hausbesitz in Ost und West nun auch wieder nicht. Das sage ich nicht aus Besserwisserei, sondern weil ich es selbst erfahren habe. Da sind z.B. die kleinen Orte in Thüringen, gleich hinter der Grenze von Hessen. Dort hat jeder zweite im Salzbergbau scharniegelt, nur war das Geförderte weiss statt schwarz, der einzige wesentliche Unterschied zum Bergbau an der Ruhr.

Und in den kleinen Dörfern wohnt fast jeder in seinem Eigenheim (zum Teil geerbt, aber auch manches selbst erbaut) und die Berginvaliden beziehen Renten, die sich von den hiesigen nur durch ein paar Cents unterscheiden, beide aus dem gleichen Topf der Knappschaft. Renten die auf Grund von Silikoseerkrankungen gezahlt werden, haben sie allerdings nicht. Dafür kriegen sie aber besser Luft.

Schönen Tach noch

--
rello
ehemaligesMitglied40
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Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von ehemaligesMitglied40
als Antwort auf hugo vom 15.07.2009, 08:32:36
Nur keine Panik Hugo,
wenn ich mir die Beiträge eines Herrn Rello mal etwas genauer ansehe und analysiere kann ich nur sagen, entweder handelt es sich hier um einen Vertreter der Sorte Alberich oder der Ausgabe Provokateur oder eines dieser Ausgabe 21.5/4-Beamten bzw. oder überall in (gut frequentierten) Foren agierenden 6/23.
Denn kein/e auch nur halbwegs gebildete/r User/in würde sich ansonsten so unqualifiziert, bei Deutschland bezogenen Themen
(die nicht für die BRD positiv ausgehen)
wenn sie die Bereiche Soziales, Wirtschaft/Politik -
oder gar noch DDR betreffen bzw. betrafen, äußern. (Denn wie, was, warum, weshalb weswegen damals dort so gelaufen ist, wie es nun mal war, davon hat er nicht einmal auch nur die kleinste Ahnung eben so wenig von den Befindlichkeiten der "Brüder und Schwestern" dort)!
--
moana54
jonny
jonny
Mitglied

Re: Steinbrück ätzt gegen Rentengarantie
geschrieben von jonny
als Antwort auf rello vom 10.07.2009, 15:16:07
An Alle - Ihr seid vom Thema abgekommen. Ihr macht Schuldzuweisungen gegen die Ossie`s, gegen die Wessie`, gegen die Häuslebesitzer und gegen wen noch immer. Ihr kommt mir vor, wie ein Rudel Wölfe, welches sich um einen Knochen balgt. Wir sind aber kein Rudel Wölfe - und vor Allem, wir gehören trotz Allem zusammen.
So, und nun denkt in Ruhe einmal nach.
1. Das Rentensystem kann wegen der Automatisierung der Arbeitsplätze und wegen der Antibabypille nicht mehr klappen. Also können entsprechend die Jüngeren irgend wann einmal nicht mehr das Geld für die Renten aufbringen.
2. Es ist genügend Geld vorhanden. Es wird nur zweckentfremdet eingesetzt. Ihr solltet Euren Abgeordneten fragen, wo die Milliarden sind, und warum nichts für die Bildung und für unsere Rentenabsicherung übrig bleibt.
--
jonny

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rello
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Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von rello
als Antwort auf ehemaligesMitglied40 vom 15.07.2009, 09:26:37
Amen

--
rello
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Mitglied

Re: Steinbrück ätzt gegen Rentengarantie
geschrieben von rello
als Antwort auf jonny vom 15.07.2009, 13:37:38
Verstehst Du eigentlich was ich geschrieben habe?
Wo ist da eine Schuldzuweisung?
--
rello
lars
lars
Mitglied

Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von lars
als Antwort auf fritz_the_cat vom 14.07.2009, 08:42:53
Lieber Fritz, das ist bei uns ganz verschieden. Wer nur die AHV ( Alters und Hinterlassenen Versicherung )
hat, kann schlecht davon leben, dazu braucht es zusätzlich eine Pensionskasse, war früher nicht nicht bei jeder Firma erhältlich, aber wir können jetzt ganz gut davon leben! Meine Frau und ich bekommen jeden Monat 4'000 Euro.
Die AHV ist bei uns sehr sozial, Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen nach Einkommen jeden Monat ein, ob einer 200'000 verdient oder nur 50'000, Rente bekommt dann jeder gleich viel, reicht bei uns leider schlecht zum Leben, deshalb die Pension, es gibt zusätzlich noch eine dritte Säule, fast Steuerfrei, ist aber freiwillig für jedermann.
lars
hugo
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Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von hugo
als Antwort auf rello vom 15.07.2009, 09:06:22
"Und in den kleinen Dörfern wohnt fast jeder in seinem Eigenheim (zum Teil geerbt, aber auch manches selbst erbaut) und die Berginvaliden beziehen Renten, die sich von den hiesigen nur durch ein paar Cents unterscheiden"(rello)

interessante Feststellung, rello, das mag sicher so sein, ist aber nicht flächendeckend hier im Osten so.

Beispiel Uckermark,,,früher ein großes Gut, daneben einige Schnitterkaten ein paar Häuschen und sonst nix.
Dann gingen die Großbauern nach 1945, bzw wurden gegangen und zusätzlich kamen massenhaft Umsiedler aus Ostreußen usw.
Dann passierte-was der Westen nicht kennt- die Bodenreform. Die ehemaligen Knechte und die jetzt landlosen Ostpreusen usw bekamen ein Stück Land zugesprochen.

Die mussten nun bei Null anfangen, Kein Haus, keinen Hof, Kein Tier keine geeigneten Maschinen und /oder Zugmittel (die Pferde waren zur Roten Armee übergelaufen worden,)naja Du hast sicher genug Phantasie das daraus -aus dieser Situation- so schnell kein Vermögen zu schaffen war, zumal die damalige Administration tüchtig darüber wachte das nix schwarz verkauft oder am Staat vorbei Gewinne gemacht wurden,,

Ab Mitte der Fünfziger dann die Kollektivierung, die brachte zwar Arbeitserleichterungen, war jedoch nicht geeignet schnell privates Vermögen anzuhäufen,,

Also langer Worte kurzer Sinn,,der Fleiß der ersten Jahrzehnte ging dafür drauf das Leben zu organisieren und halbwegs über die Runden zu kommen, das erste Geld floss wieder in den Betrieb -Saatgut, Dünger, Tiere, Maschinen- und erst viel später wurden die ersten kleinen Privatvergnügen beschafft (zB ein WC, elektrische Maschinen, die ersten Rücklagen,,,)
in einigen Gegenden gabs 1958 noch keinen elektrischen Anschluss für alle,,

Die Bedingungen waren mit denen, wie ich sie aus Sachsen kenne und so wie Du sie aus Thüringen bestätigst völlig anders.

In der Lausitz wurden viele Bauern schon dadurch innerhalb kürzester Zeit traumhaft wohlhabend, indem sie massenhaft billigste Knechte Mägde und Erntehelfer für ein Butterbrot beschäftigten und den hungernden Stadtleuten ihren Teppich, ihre Nähmaschine, ihre Silberbestecks usw für ne Kartoffel und ein Ein abzockten,,

aber das sind wieder andere, lange, Geschichten,,von diesen "reichen Bauern" flüchteten später auch ne ganze Menge bei Nacht und Nebel aus den verschiedensten z.T verständlichen, Gründen, aber das wirst Du sicher wissen.

hallöchen jonny, nu lass uns doch den Spass und die kleinen ost-west-dingsda,, wir haben doch sonst nix und momentan artet es doch hier mal gerade nicht so aus wie oft und anderwärts,,ich finde es so sehr erträglich und sogar bildend,,ich zumindest werde dadurch nicht dümmer, denk ich mir, ich bin hellauf bei der Sache *g*
Dein Punkt 2 ist realistisch und ich seh das auch so, nur bin ich da weniger optimistisch wie die Antworten ausfallen werden.

rello, jonny schrieb an Alle
lars, ich denke das geht in Ordnung das habt Ihr Euch auch verdient und wenn ihr im Leben nicht all zu sehr verwöhnt wurdet, dann dürfte das fürs Erste gut reichen.
--
hugo

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