Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Steinbrück ätzt gegen Rentengarantie

Innenpolitik Steinbrück ätzt gegen Rentengarantie

rello
rello
Mitglied

Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von rello
als Antwort auf hugo vom 14.07.2009, 10:47:19
Hugo mit dem Hauseigentum in England und Irland kenne ich mich als "Weltfremder" ein wenig aus, auch mit den Eigenheimen im Ruhrgebiet; jedenfalls besser als meli. Die Engländer und Iren bauen entschieden billiger als wir. Unterkellerung gibt es so gut wie gar nicht. So kostspielig isoliert wird dort auch nicht. Beide Inseln liegen voll im Golfstrom und das Klima ist zur Winterzeit wärmer als bei uns. Außerdem verkaufen die Briten ihre Häuser, so wie wir unsere Altautos. Sie rechnen nicht in Quadratmetern, sondern nach Anzahl der Schlafzimmer (4 bedroom house). Wenn die Familie Zuwachs bekommt, gibt es ein neues, meist gebrauchtes Haus. Flexibler bei der Wahl des Arbeitsplatzes sind sie übrigens auch, aber es fährt keiner 70 km täglich hin zur Arbeit und wieder zurück. Auch dann wird das alte Haus verkauft und ein neues angeschafft. Ich selbst war 2 1/2 Jahre lang Besitzer eines three bedroom house, kostete damals 27000 britische Pfunde ca. 100000 DM.

Im Übrigen ist es so, dass die Generation unserer Kinder zu den reichsten in Deutschland gehören wird, die es je gab, die Generation der Erben. Und hier werden noch genug Eigenheime gebaut, von Normalverdienern mit vernünftigen Ausbildungsberufen. Ohne eine adäquate Schulbildung wird man keinen vernünftigen Ausbildungsplatz finden und die Gruppe des Prekariats weiter auffüllen. Da beißt die Maus keinen Faden ab und da kann der Staat und auch die Linkspartei nichts dran ändern.
--
rello
ehemaligesMitglied40
ehemaligesMitglied40
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Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von ehemaligesMitglied40
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.07.2009, 13:11:37

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Und ich finde es sehr gefährlich, gerade auch für unsere Altersgruppe, wenn hier der Neid, Haß und Mißgunst unter der jüngeren Bevölkerungsschicht geweckt und gefördert wird.
Vielleicht benötigen wir alle noch einmal jenseits der 70 ein neues Hüftgelenk.
Denn die o.a. Gefühle machen nicht vor oder nach der Rentenkasse halt - die entsprechenden Äußerungen gab es alle schon.
--
meli
geschrieben von meli


Genau das wird künftig der "Gesundheits-Markt" auch von ganz allein regeln und das hat weder mit Neid, Hass oder Mißgunst etwas zu tun sondern liegt ganz allein an den dann noch vorhandenen Geldmitteln und daran, dass die "Doofen" der Mittelschicht wohl kaum damit einverstanden sein werden, noch mehr geschröpft zu werden, damit die heutige Rentnergeneration noch mehr Ansprüche stellen kann, (z.B. künstliche Hüftgelenke oder Bypassoperationen noch mit 80) die dann unter dem Deckmäntelchen "Lebensqualität im Alter" verborgen wird! Es klingt zwar hart, wird aber die Realität werden!

moana54


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Die Gruppe derer, die zwischen 50 und 150 Prozent des mittleren Einkommens verdienen, schrumpft dramatisch. Bis in die 70er-Jahre machte sie noch 74 Prozent der Bevölkerung aus. Vor zwei Jahren waren es nur noch 54 Prozent. Und diese Mittelschicht ist der Hauptleistungsträger der Gesellschaft, der all die Wohltaten – von der Sozialhilfe über die Rentenversicherung (ein Viertel des Staatshaushaltes) bis zum Steuerzuschuss für die Gesundheitsversorgung (mittlerweile 14 Milliarden pro Jahr aus Steuermitteln, Tendenz stark steigend) aus dem laufenden Einkommen heraus abführt. Bis heute Morgen 8. 42 wie gesagt – im Durchschnitt.

Was natürlich nach Adam Riese heißt, dass für diese sinkende Zahl der Leistungsträger die Zeit der Fron-Arbeit bis weit in den Herbst hineinreicht. Während die Mehrheit der Einkommensbezieher schon viel früher im Jahr – auf Kosten der Mittelschicht – sich ihres Einkommens tatsächlich selbst erfreuen kann.
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olga64
olga64
Mitglied

Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.07.2009, 13:11:37
Ich wundere mich etwas über den Inhalt Ihres sehr langen Beitrages: Sie sind jünger als ich und scheinen in einer anderen Welt gelebt zu haben und tun es vermutlich immer noch:
Meine Eltern haben mir eine gute Schulausbildung ermöglicht, die ich dann später noch mit eigenen jobs durch ein Studium ergänzte. Bereits als junges Mädchen ging ich als au pair nach England und Frankreich, um die Sprachen zu lernen.
Die Pille nahm ich auch frühzeitig (es gab sie ja seit 1963), um nicht in die gleiche Falle wie meine Mutter zu tappen.
Nachdem ich mit Mitte 30 noch ein Jahr in USA arbeitete, konnte ich in guten jobs (Mobilität und Flexibilität war ein Muss) sehr zufrieden arbeiten und habe auch immer anständig verdient.
Jetzt bin ich seit kurzem Rentnerin (ich bin 65 Jahre alt) und bin auch damit zufrieden. Allerdings habe ich nie die Rentenversicherung als Sparbüchse angesehen, was sie ja nicht ist. Diese Rentenversicherung basiert auf dem Solidaritätsprinzip: heutige Einzahler finanzieren aktuelle Rentner. Nachdem ich dies 40 Jahre tat, wird dies eben heute für mich getan.
Und den armen Herrn Riester sollten Sie schon bei seinem richtigen Namen nennen: übrigens, wenn jemand sehr wenig Geld verdient, einige Kinder hat usw. gibt es diese Versicherung übrigens für fast umsonst. Aber vermutlich wissen die Leute darüber ebenfalls nicht gut Bescheid und meckern lieber.
--
olga64

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Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 14.07.2009, 16:46:11
Olga,
hast Du wirklich schon einmal über Deinen Tellerrand geguckt?
So richtig?
Ich schrieb eben gerade davon, dass es - glücklicherweise! - nicht nur Menschen wie Dich gibt.
Und Deine praktizierten Verhütungsmaßnahmen interessieren nun wirklich nicht die Bohne.

Es gibt tatsächlich Menschen, die auch gern ihre Kinder gezeugt, geboren und aufgezogen haben. Bedauerlich ist es für all jene, die dieses Leben gern gehabt hätten und aus medizinischen Gründen nicht erleben durften.
Von den anderen will ich nicht reden.

Es geht hier eben nicht um die Leute mit Kohle, die schon von Generation zu Generation vererbt wurde.
Wenn alle Menschen so gelebt hätten, wie Du es für Dich beschreibst, dann bräuchten wir keine Rente, die Menschheit würde sich durch Aussterben selbst erledigen.

Ich denke nicht, dass ich in einer anderen Welt gelebt habe. Ich hatte Eltern, die mich sehen und fühlen lehrten und ein ganz buntes soziales Spektrum.
So scheint mir eher, dass man Dir ein wesentliches Stück des Lebens und der Welt vorenthalten hat.

Wahrscheinlich hat man Dir im Kindesalter bereits den Blick auf andere Lebensbereiche abgewöhnt, denn es ist bequemer, unter sich zu bleiben.
Und das Alter hat damit überhaupt nichts zu tun.

Und Olga, auch Deine Reisen - wir haben so oft schon davon gelesen - sind hier nicht gefragt.
Ein in sich ruhender Mensch hat solche Angabe nicht nötig.

Und jemand, der so aufgewachsen ist, wie Du es beschreibst, sollte sich hüten, andere Menschen als dumm zu bezeichnen.
Deine Rente, liebe Olga, wird auch von diesen bezahlt.
Geld allein, Olga, macht nicht intelligent, einfühlsam und sympathisch.

--
meli
Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rello vom 14.07.2009, 13:31:08
rello,
Du hast es doch sonst auch so mit Zahlen und Statistiken -
such Dir doch einfach mal die Zahlen über Kinderarmut heraus!


--
meli
olga64
olga64
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Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.07.2009, 17:07:55
Woher nehmen Sie eigentlich Ihr Wissen, das von mir geführte Leben beurteilen zu wollen? Ich habe doch nichts dagegen, wenn Frauen/Mütter in der Aufgabe aufgehen, ihre Kinder zu gebären und diese zu erziehen (die Männer fehlen ja meist bei dieser Tätigkeit).
Aber wieso gelang es in der ehemaligen DDR doch (und bei jüngeren Frauen heute ebenfalls), dass Beruf und Kinder möglich sind?
Meine Eltern haben mir frühzeitig die Augen dafür geöffnet, dass Bildung und Ausbildung das grösste Kapital sind, welches sie mir mitgeben können.
Bei einer Sache gebe ich Ihnen recht: wenn ich die Beträge, die ich 40 Jahre in die Rentenversicherung einbezahlte (wie gesagt: um aktuellen Rentnern damit ihre Rente zu ermöglichen) anderweitig hätte anlegen können, ginge es noch komfortabler.
Warum darf ich nicht über Reisen sprechen? Es ist nicht alles Angeberei, Gnädigtste, was Sie nicht erleben durften aber andere begeisterte.
Kommen doch Sie bitte von Ihrem Schaukelpferdchen mal runter und akzeptieren Sie auch die Entscheidungen, die andere für ihr Leben fällte. Dank der Pille sind wir ja die erste Frauengeneration, der dies möglich war. Es musste ja keine mehr Mutter werden, die es nicht wollte.

--
olga64

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rello
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Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von rello
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.07.2009, 17:12:18
Ich benötige keine Zahlen und Statistiken um mir ein Bild über Kinderarmut zu machen.
Wenn man die heutige Meßlatte für Kinderarmut bei meinen Altersgenossen und bei mir und meinen Geschwistern angelegt hätte, hätten wir das zehnte Lebensjahr nicht erreichen dürfen.
Drisch weiter auf den selben Gaul.
--
rello
Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 14.07.2009, 17:16:31
Olga,
zum ersten, bin ich nicht Deine Gnädigste. Das ganz schlicht vorne weg. Liegt da vielleicht so eine klitzekleine Projektion vor?

Ich beurteile nicht Dein Leben, sondern ich ziehe meine Schlüsse aus Deinem Schreiben. Das ist nämlich sehr aufschlußreich.

Und mal ganz ehrlich, Olga, es bedarf nicht noch einer Stimme, die die "Segnungen" der ehemaligen DDR hoch hält.

Es ist wirklich großzügig von Dir, dass Du nichts dagegen hast, dass andere Frauen gern Mutter sind.

Ich habe von den Zuständen der 50er Jahre geschrieben, die ich Dank eines sehr intakten großen Freundeskreises immer wieder überprüfen kann, nicht zuletzt Dank eines Schwagers, der kommunalpolitisch tätig ist und Historiker.
Man kann das alles nachlesen, wir sind doch alle im Besitz eines www - aber lesen heißt ja nicht unbedingt verstehen.
Und ich schrieb eben nicht von den Villenvierteln am Baldeney See oder am Kaiserberg, sondern aus dem einfachen Milieu, von dem hier offensichtlich kaum jemand wissen will.

Und was die Reisen angeht. Da ist eine erhebliche Fehleinschätzung, wenn Du unterstellst, ich hätte in meinem Leben auf Reisen verzichten müssen.

Nur, Olga, ich gehe damit nicht hausieren!
Also behalt Dein Schaukelpferdchen bei Dir,
ich bedarf seiner nicht.

Und was immer Du jetzt hier zum Besten gegeben hast, hat ja nur ein Satz mit dem Thema zu tun:
Dass es Tatsache ist, wenn die Gelder, die wir in die Rentenkasse eingezahlt haben, von uns auf die hohe Kante gelegt worden wären, dann wären wir finanziell bei entsprechender beruflicher Laufzeit besser dran!

Nur kann man jetzt nicht so tun, als hätte für jeden von uns diese Möglichkeit bestanden und , genau da, in dieser Akzeptanz, beginnt die Solidargemeinschaft.




--
meli
Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rello vom 14.07.2009, 17:45:39
rello,

Genau davon habe ich geschrieben - Du kennst also diese Zustände!
Und es ist doch wunderbar, wenn es geschafft wurde, diese hinter sich zu lassen!
Aber das hat nicht jeder geschafft und wird es auch nicht schaffen.
Und, welchen Gaul ich dresche, rello, das entscheide immer noch ich.


--
meli
sarahkatja
sarahkatja
Mitglied

Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von sarahkatja
als Antwort auf olga64 vom 14.07.2009, 17:16:31
Tatsächlich - es war ladybiene.

Entschuldige bitte meli. Hier hatte ich mich geirrt.

Bei den Beiträgen von moana54 allerdings nicht, denn die kenne ich zur Genüge.

Vielleicht sollte Hugo mal überlegen, warum so viele Ehen geschieden werden, kann nicht auch die Doppelbelastung der
Ehefrauen durch Beruf und Haushalt und Kindererziehung zum Teil ein Grund dafür sein?

Ansonsten, gebe ich Dir, meli, recht. Es war nicht alles und schon längst nicht für jeden von uns alles möglich.
Du hast es beschrieben. Mein Mann war selbständig und wir hatten 1964 und 1966 eine Rezession.

Mein Mann sagte einmal:" Im Winter wird zwangsläufig auf das Material Rücksicht genommen, nicht auf die Menschen. Nur einen ganzen Tag mal auf dem Bau und manche wüßten dann erst, was die Menschen dort leisten würden."

Diese waren, wenn sie nicht das Glück hatten zu erben, kaum in der Lage Rücklagen zu bilden, dafür waren sie aber schon früher gesundheitlich kaputt.

Sarahkatja




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sarahkatja

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