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Innenpolitik Ursachen der Banken- und Wirtschaftskrise

arno
arno
Mitglied

Re: Ursachen der Banken- und Wirtschaftskrise
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.03.2009, 11:36:03
Hallo, klaus,

ich bin nicht besessen darauf, diesen Themenlink an den Mann zu bringen,
sondern ich halte den Vortrag der Frau S. Wagenknecht für sehr verständlich,
so dass auch nicht wirtschaftlich gebildete Menschen die Ursachen der
Bankenpleiten und Wirtschaftskrise verstehen können.
Ich habe keine besseren Link gefunden!
Mir geht es nicht wie Dir vorrangig um eine Bewertung des Vortrages,
sondern um den Inhalt.
Ich möchte auch die Frau S. Wagenknecht nicht verteidigen,
aber ich habe den Vortrag anders verstanden als Du.

Nun zu den Punkten, die Du Dir herausgepickt hast und eigentlich
nichts mit den Bankenpleiten und der Wirtschaftkrise direkt zu tun haben.

1) Schulen
Schulen unterliegen einer Instandhaltung. Wenn die Instandhaltungsgelder
zweckentfremdet wo anders eingesetzt werden, leidet der Schulzustand.
Das ist Fakt.
2) Löhne
Dass die Löhne in 20 Jahren um 54% gestiegen sind,ist schlicht weg eine Lüge.
Was vor ein paar Jahren in DM gekauft werden konnte, ist heute zum gleichen
Preis in Euro zu bekommen. Reale Lohn- und Rentenerhöhungen sind nicht erfolgt.
Nenne uns bitte Deine Quelle, aus der eine 54%-ige Lohnerhöhung in den letzten
20Jahren hervorgeht!
3) Sinken der Arbeitslosigkeit
In Ergänzung zu dem, was hugo geschrieben hat, folgendes:
Fakt ist, daß in der BRD 5 Millionen abhängig Beschäftigte für unter
7,5€/ h arbeiten, also unter Mindestlohn beschäftigt sind!
Es stimmt, daß durch die Agenda 2010 zwischen 2003 – 2005 insgesamt
900.000 Vollzeit-Arbeitsstellen vernichtet wurden und daß mittlerweile jeder 4. Arbeitsplatz dem Niedriglohnsektor zuzuordnen ist.
Es stimmt auch, daß die statistische Arbeitslosigkeit gefallen ist, aber beachtenswert ist, daß der Anteil der HartzIV-Empfänger nicht zurückgegangen ist.
4) Keine Neuigkeiten
Sicher teilt S. Wagenknecht keine Neuigkeiten mit, aber sie erklärt die wirtschaftlichen Fakten und stellt diese in einem Gesamtrahmen da.
5) Lösungsmöglichkeiten
Die aufgezeigten Lösungsmöglichkeiten und all das , was falsch läuft, halte ich schon für sehr beachtenswert und keineswegs für dubios.
Dein Vergleich erscheint mir dagegen sehr dubios zu sein.
Sie fordert Tarifabschlüsse mit Berücksichtigung der Inflationsrate, der
Produktivitätssteigerung , weil die Tarifabschlüsse immer weniger Menschen
durch die Zunahme von Leiharbeit tangieren.
Sie fordert Schuß zu machen mit jeder Art der Privatisierung, um Lohndumping und
Arbeitsplatzvernichtung Einhalt zu gebieten.
Sie fordert HartzIV zu beseitigen, weil dies der Motor für das Lohndumping ist
und die Arbeitslosen unter Druck und Zumutbarkeitsregeln setzt.
6)Vermögenssteur
Das, was Du bei der Vermögenssteuer unterstellst, habe ich im Vortrag nicht
gehört( Sachwerte…)
7) Glaubwürdigkeit
Dein Fazit bezüglich der Glaubwürdigkeit kannst Du auf jeden deutschen Politiker
übertragen
8) Mein Fazit
Deinen Beitrag hättest Du Dir sparen können!

Viele Grüße
--
arno
Re: Ursachen der Banken- und Wirtschaftskrise
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 03.03.2009, 15:14:16
@arno,
"Was vor ein paar Jahren in DM gekauft werden konnte, ist heute zum gleichen
Preis in Euro zu bekommen."


Hier muss man wirklich sagen, dass diese Aussage falsch ist und genau das ist es, was ich dir und eben auch einer Wagenknecht vorwerfe.
Ich danke dir für diese Vorlage.
Pauschalisierte Vorwürfe, aus dem "Bauch" heraus, um politische Ziele zu untermauern, sind in einer Diskussion unerträglich.
Was sollen solche bewussten Falschmeldungen eigentlich bewirken? Sie machen dich doch nur unglaubwürdig und lächerlich.

Der Anstieg der Verbraucherpreise zum Vergleichsjahr 2000( DM-Jahr) zum Dezember 2007 beträgt 14,2%. Bei Lebensmitteln ist der Anstieg geringer.
(Quelle :Statistisches Bundesamt)
Natürlich gibt es einige Posten, die erheblich stärker im Preis angestiegen sind - aber auch welche, die heute erheblich preiswerter sind.


"Dass die Löhne in 20 Jahren um 54% gestiegen sind,ist schlicht weg eine Lüge"
"Nenne uns bitte Deine Quelle, aus der eine 54%-ige Lohnerhöhung in den letzten
20Jahren hervorgeht!"


1989 BRD Durchschnittseinkommen von 3.966 DM =2027 €
2008 BRD Durchschnittseinkommen 3089 € ( Quelle: Statistisches Bundesamt)

Du gehst mit dem Begriff "Lüge" ziemlich großzügig um.

Ich habe übrigens keine Aussage darüber gemacht, dass in diesem Zeitraum auch die Kaufkraft um diese etwa 50% gestiegen ist.

"Es stimmt auch, daß die statistische Arbeitslosigkeit gefallen ist, aber beachtenswert ist, daß der Anteil der HartzIV-Empfänger nicht zurückgegangen ist."

Was gibt es denn noch für Arbeitslosigkeit? Meinst du vielleicht wieder die gefühlte Arbeitslosigkeit.
Habe ich irgendwo behauptet, dass der Anteil der HartzIV-Empfänger zurückgegangen ist ?

"Die aufgezeigten Lösungsmöglichkeiten und all das , was falsch läuft, halte ich schon für sehr beachtenswert..."

Was soll denn an der Forderung , dass " Tarifabschlüsse mit Berücksichtigung der Inflationsrate" stattfinden so beachtenswert sein?
Tarifabschlüsse werden über die Tarifpartner erarbeitet und nicht über die Vorschläge einer Wagenknecht. Schau dir mal die Tarifabschlüsse dieses Jahres an und vergleiche mit dem "atemberaubenden" Vorschlag von Wagenknecht.

Oder was soll denn dieser Vorschlag: "Sie fordert Schuß zu machen mit jeder Art der Privatisierung,...".
Das musst du aber falsch verstanden haben. Wenn sie das so ausgedrückt hätte ( hat sie aber nicht !), hätten ihre Zuhörer die Flucht ergriffen.
Du solltest dir noch mal deinen Link "reinziehen" und richtig zuhören.

In einem Punkt stimmen wir immerhin überein. HartzIV in der heutigen Form ist schlecht und sollte dringend reformiert werden.

Obwohl du der Meinung bist, dass ich mir meinen Beitrag hätte sparen können, muss ich dir sagen, dass ich "froh" bin über deinen Beitrag, weil er mir gezeigt hat, dass du tatsächlich nicht in der Lage bist, die Realität aus parteipolitischen Gründen zu akzeptieren.
--
klaus
hugo
hugo
Mitglied

Re: Ursachen der Banken- und Wirtschaftskrise
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.03.2009, 16:45:48
tja klaus, so ist das nun mal mit statistischen oder gefühlten oder angenommenen Werten,,

wenn wir 10 Leute zusammenfassen, hm sagen wir mal, den arno, den hugo, den Herrn Aldi den klaus und -großzügig wie wir nun mal sind- nehmen wir noch 6 obdachlose Bettler hinzu.
Wir sind also ein illustre Durchschnittstruppe mit gewaltigen monatlichen Einkünften, einer sicher nennenswerten monatlichen Sparrate, mit beträchtlichen Rücklagen, einer tollen technischen Ausstattung,,also auf allerhöchstem Lebensstandard,,

als je nachdem, was man für eine Betrachtung zusammenwürfelt, kann man die Ergebnisse hintrimmen.

ich will mich mal auf die Preisaussagen beziehen,,,da ist es genau so,,,ich muss mir nur die entsprechenden Produkte, Leistungen, Waren angucken und schon hab ich schwuppdiwupp meine persönliche Pleitevorhersage oder das Paradies vor Augen,,

Vergleiche ich die Preise für Butter, Kaffee, Bananen, Hühnerbrühe usw von 1990 mit denen von heute,,ok der Unterschied ist gering

tendire zu schwarz-weiß-Fernseher, Röhrenradios oder Schnurtelefone usw,,ok dann wirds heute billiger, falls überhaupt noch beschaffbar,,(wenn nicht sogar mit Sammlerwert)

Vergleiche ich aber die Dinge wie Bus-, Bahn, Zeitung, Strom, Kaltmiete, Brötchen, Benzin, Museum/Theater/Kino,, dann finde ich massenhaft Preisverdoppelunge usw,,da sind die Preise den Nettolöhnen aber schnell davongalloppiert.

Zum Glück kann man einen Warenkorb eines Hrz IV Anwärters von heute nicht mit dem eines Harz IV Anwärters von 1990 vergleichen,,ich glaub auch dazu wärst Du imstande,,um zu beweisen wie toll es doch in der BRD aufwärtsgeht.

Es beißt die Maus keinen Faden ab Du wirst es von Jahr zu Jahr schwerer haben die Massen bei Laune zu halten,,mit Behauptungen das es stets vorwärts, aufwärts zum Besseren geht,,ok das könnte für den Herrn Aldi und für Dich vielleicht stimmen (ich weiss ja nicht aus welchen Quellen du schöpfen kannst) aber für den großen Rest der Bevölkerung siehts eher düster aus wenn wir so weiterwursteln wie bisher.

und ich seh bei den Linken am ehesten Diejenigen die das ändern wollen,,,


ps hab sicherheitshalber nochmal in alten Beweisen nachgekramt:

Die Tageszeitung OZ kostete im Okt 1990 12,80 DM heute 19,15 €,, entspricht fast 300%

die Busfahrkarte hat sich -einfache Fahrt- von 20 Pfennig West auf 1 € 70 Cent erhöht auf weit über 1000%

auch ein Kadett 1,6 Liter kostete mit etwas Schickschnack 24.000 DM
ein vergleichbarer Astra heute fast 24.000 € und dabei sind die Parkgebühren, die Versicherungen und die Reparaturkosten bestimmt nicht günstiger geworden, sogar der Verbrauch hat sich nicht gebessert.



--
hugo

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arno
arno
Mitglied

Re: Ursachen der Banken- und Wirtschaftskrise
geschrieben von arno
als Antwort auf hugo vom 03.03.2009, 19:04:09
Hallo, lieber hugo,

da kannste dicke Bücher schreiben, aber den klaus kannste nicht
überzeugen. Der glaubt nur seiner Statistik, die er selbst gefälscht hat.

hugo, 4 Jahre wurde uns solange ein Aufschwung eingeredet,
bis er auch geglaubt wurde.
Wie sah denn der Aufschwung vor der Bankenpleite aus?
Zählen wir mal auf (Du kannst ja mal ergänzen, wenn Dir noch etwas
einfällt) :

1) Die Renten sind gesunken
2) Reallöhne sind in Folge gesunken
3) Anzahl armer Kinder ist größer geworden
4) Suppenküchen, Kleiderkammern haben zugenommen
5) HartzIV hat sich verschlechtert

6) DaAX-Konzerne haben 20% Gewinne eingefahren
7) Dividenden sind um 30% gestiegen
8) Manager haben eine bis zu 19% höhere Gehaltserhöhung bekommen


Ich habe die 8 Punkte nie als Aufschwung wahrnehmen können!

Viele Grüße
--
arno
Re: Ursachen der Banken- und Wirtschaftskrise
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 03.03.2009, 21:03:04
@arno,
"da kannste dicke Bücher schreiben, aber den klaus kannste nicht
überzeugen. Der glaubt nur seiner Statistik, die er selbst gefälscht hat."

Solltest du nicht in der Lage sein, die Statistiken des "Statistischen Bundesamtes" zu lesen, kann ich dir nicht helfen.
Das sie dir nicht passen, kann ich mir auch vorstellen.
Dass du mich nun aber beschuldigst, diese Statistiken selbst gefälscht zu haben, ist eine Frechheit und an Primitivität nicht mehr zu übertreffen.



--
klaus
susannchen
susannchen
Mitglied

Re: Ursachen der Banken- und Wirtschaftskrise
geschrieben von susannchen
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.03.2009, 08:52:06
So sind eben "die Linken" ,link!
--
susannchen

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Ursachen der Banken- und Wirtschaftskrise
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.03.2009, 08:52:06
hallo klaus, na, nun hol Dich mal wieder ein, bist ja ganz außer Puste und siehst irgendwie komisch aus mit dieser gekünstelten Zornesröte im Gesicht..

Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. ,,ist ein geflügelter Spruch.
Der Satz beziehungsweise „Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe“ fehlt in kaum einem Artikel oder Buch über Statistik. Er wird im Allgemeinen dem britischen Politiker Winston Churchill zugeschrieben, doch ist dies nicht belegbar. Möglicherweise stammt er vom deutschen Reichspropagandaminister Joseph Goebbels, der diese Aussage Churchill andichtete. (wiki)

solltest gerade Du eine rühmliche Ausnahme machen ??

ok nun haste das Bundesamt bemüht und das Bundesamt bemühe ich auch hin und wieder, obwohl mir bewust ist, das Die ihre Statistik für und nicht gegen die Regierung machen,,und wer ein Statistik im Namen und im Auftrag macht,, da sollte man schon ein wenig zögerlich und aufmerksam lesen dürfen,,

zumal auch oft das "gefühlte Sein" dem ermitteltem Ergebnis hinterherhinkt bzw vorwegeilt,,


--
hugo
arno
arno
Mitglied

Re: Ursachen der Banken- und Wirtschaftskrise
geschrieben von arno
als Antwort auf hugo vom 04.03.2009, 09:08:44
Hallo, lieber hugo,

das hast Du aber schön erklärt. An den Ergebnissen der
mathematischen Statistik kann man nur dann etwas aussetzen,
wenn man nachweist, daß nicht richtige Variable gewählt
wurden.
Ansonsten steht nur noch die ganze Spielwiese der Interpretations-
möglichkeiten zur Verfügung und die hängt sogar davon ab,
ob jemand Schwierigkeiten beim Wasserlassen hat!

Viele Grüße
--
arno
Re: Ursachen der Banken- und Wirtschaftskrise
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf susannchen vom 04.03.2009, 08:55:30
@susannchen,
"So sind eben "die Linken" ,link!"

Sicher nicht alle - susannchen.
Ich kenne einige Mitglieder der Linkspartei, die gerade wegen solcher Vertreter immer wieder Schwierigkeiten haben.
Hier eine Meinung
"Linke - alten dogmatischen Stils - drehen dir das Wort im Munde um. Du brauchst nur den Mund aufzumachen - schon stechen sie zu."

UND du siehst- hier klappt das auch.
Du wirst als Lügner bezeichnet, du fälscht Statistiken, obwohl du die Quelle, nach der ausdrücklich verlangt wurde, angegeben hast.
Arno wirft nur so mit Pauschalurteilen, bewusst falschem Zahlenmaterial um sich - wäre aber schwer beleidigt, wenn ich ihn als Lügner hinstellen würde.
So sind einige Dogmatiker eben.

Ein anderer Vertreter dieser Linie "beweist" dir , dass deine Angaben zur Preisentwicklung von DM zu Euro( also von 2002 zu 2008) falsch sind , indem er 20 Jahre alte Preise aus dem Osten ( erste Monate der Preisumstellung) als Beweis angibt.( Brötchen, Fahrpreise...). Natürlich genau wissend, dass es darum nicht ging.
Du kannst 100X sagen, dass dir z.B. die Regelungen zu HartzIV anstinken oder dass es nicht in Ordnung sind, dass die Renten nicht angestiegen bzw. die Realrenten sogar gesunken sind.
Wenn du nicht gleichzeitig Werbung für die "Partei" machst - oder wenigstens die ständige Parteiwerbung akzeptierst, bist du "erledigt".

Aber - wie gesagt - es sind nicht alle so.
Viele der Dogmatiker merken überhaupt nicht, dass sie den linken Ideen damit schwer schaden.

Und wenn ich dann noch Arnos "Küsschen" für Hugo lesen muss:
"Hallo, lieber hugo,

das hast Du aber schön erklärt. An den Ergebnissen der
mathematischen Statistik kann man nur dann etwas aussetzen,
wenn man nachweist, daß nicht richtige Variable gewählt
wurden.
Ansonsten steht nur noch die ganze Spielwiese der Interpretations-
möglichkeiten zur Verfügung und die hängt sogar davon ab,
ob jemand Schwierigkeiten beim Wasserlassen hat!"



dann kommt mir der Kaffee hoch und mir wird schlecht.
Deshalb verschwinde ich mal schnell aus dem Thema. Ich will die beiden bei ihrer polit. Hochzeit nicht stören.

--
klaus
susannchen
susannchen
Mitglied

Re: Ursachen der Banken- und Wirtschaftskrise
geschrieben von susannchen
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.03.2009, 10:08:42
Sicher hast du recht, ich bezog mich auf den im Thread anwesende.
--
susannchen

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