Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid

Innenpolitik Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid

olga64
olga64
Mitglied

Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 13.11.2011, 13:02:36
Ob da Schweizer Modell der Einbindung in die Entscheidungsfindung für das ungleich grössere Deutschland mit ungleich mehr Menschen sinnvoll wäre? Hier wird doch in jeder Beziehung nach dem St. Florians-Prinzip gelebt - grundsätzlich ist man einverstanden, aber nicht vor der eigenen Türe. Dies fängt bei Windrädern an und wird beim Endlager aufhören.
Vorher muss wohl das andere Problem im Zusammenhang mit der Stilllegung der AKW`s angegangen werden: EON wird klagen, Vattenfall wird folgen - vermutlich auch weitere. Dies kostet dem Steuerzahler eine Stange Geld; ausserdem wird dann auch vom Verfassungsgericht die Rechtmässigkeit des hurtig beschlossenen Gesetzes geprüft werden. Olga
hugo
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Mitglied

Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 12.11.2011, 08:08:26
Wer von Euch würde es ohne Widerspruch akzeptieren, wenn in seiner Nachbarschaft das Endlager gebaut würde?
geschrieben von karl


na, da will ich mich mal melden.

zwar nicht im Sinne -richtiger Unsinne- der Behauptung das solch ein Lager Millionen Jahre usw,,

ich bin für ein sicheres Zwischenlager in meiner Nähe.

Endlager lehne ich grundsätzlich ab weil dann die Rückholbarkeit unnötig erschwert sein wird.

Da ich mir ganz sicher bin das eines Tages unsere Nachfahren diesen Nachlass als wertvolle wichtige nützliche Materialreserve benötigen werden.
und das dürfte in wenigen Jahrzehnten bereits der Fall sein, wenn sich die Wissenschaftsfortschritte so weiter entwickeln wie in den letzten Jahrzehnten.

An Millionen Jahre zu denken ist meines Erachtens unseriöse panikmachende Politik,,da werden viele Eiszeiten, Unterwasserzeiten, Erdoberflächenverschiebungen drüber hinweggegangen sein, die Menschheit wirds wohl zwischendurch mehrfach oder für immer auf Erden nicht mehr geben,,

schorsch,,ich glaub nicht das viele Arbeitsplätze nötig sein werden, die Technik wird voranschreiten die Überwachungsmöglichkeiten werden morderner und je weniger und je seltener dort Menschen vor Ort rumgeistern um so besser.

Falls unseren Nachfahren dieses Zeug nicht geheuer sein sollte,,,,werden sie keine Probleme haben es mit den dann vorhandenen Möglichkeiten gefahrlos zu machen auf/in die Sonne (woher es ja schließlich stammt) zu schießen usw..

leider ist dieses Problem derzeit erst so richtig zum Problem hochgepuscht worden, weil sich damit Menschen in Ängste versetzen lassen und mit dieser Angst politische Machtverhältnisse ändern lassen zugunsten privater Bereicherungsziele.

Heute gibts ne mächtige Erkundungslobby, wenns nach denen ginge würden in jedem Bundesland an allen Ecken steuerzahlerfinanzierte Endlagererprobungen im Milliardeneurobereich gestartet,,und schon wegen dieser zum Himmel schreienden Taktik der Katastrophen Profiteure bin ich gegen die derzeitige Art des Umganges mit diesem Thema.

ps Karl der Begriff in der Nachbarschaft,,,,mit welchen Umkreis rechnest Du ??
500 Meter
5 KM
50 Km ??

also 5 Km wären mir recht,,,zwar nicht wegen dem Lager sondern wegen der Schreihälse in dessen Nähe.

hugo

Karl
Karl
Administrator

Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von Karl
als Antwort auf hugo vom 15.11.2011, 17:30:20
Hugo, das ist das erste Mal, dass ich lese, dass quasi die Dauer des atomaren Zerfalls in Frage gestellt wird. Ist das jetzt die neue Argumentationslinie der Atomwirtschaft oder hast Du Dir das selber ausgedacht, dass zukünftige Generationen über unseren Müll glücklich sein müssen, weil er für sie Rohstoff bedeuten wird?

Möglicherweise denkst Du, dass unsere Nachfahren nicht mehr aus Fleisch und Blut, sondern aus Kunststoff und Metall bestehen werden, denen Strahlung nicht mehr schadet. Vielleicht ist dies ja der Ausweg, der Dir vorschwebt?

Karl

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rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von rolf †
als Antwort auf Karl vom 16.11.2011, 08:39:07
Moin Karl,

ich glaube du hast hugo mißverstanden.
M.M.n. bezweifelt er nicht die Verfallzeit, sondern daß der jetzt für wertlos gehaltene Atommüll in einigen Jahrzehnten wieder wertvoller Rohstoff wird.
Wir sehen dies doch heute schon bei anderen Abfällen, vor allem dem Elektronikschrott.
Da werden sogar Deponien nach verwertbaren Platinen etc. durchsucht.
Kann man dies beim radioaktiven Rest ausschließen?

Liebe Grüße
rolf.
hugo
hugo
Mitglied

Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 16.11.2011, 08:39:07
dass unsere Nachfahren nicht mehr aus Fleisch und Blut, sondern aus Kunststoff und Metall bestehen werden (karl)

hm karl, freut mich, das auch Du ne gehörige Portion Phantasie mit Dir rumträgst *g*

nee, völlig aus Metall werden sie wohl nicht bestehen, obwohl der Anteil an solchen Ersatzteilen gegenwärtig gehörig zunimmt (ich war erst vor Kurzem in solch einer Klinik)

aber darin bin ich mir sicher, falls sich die Menschheit nicht aus Dummheit -also wegen der Gier- in die Steinzeit zurückbombt oder gar selber ausrottet, werden unsere Nachfahren klüger sein als Wir und sie werden über Wissen Technik und Möglichkeiten verfügen von denen wir heute noch nicht mal ahnen.

Sie werden über unsere heutige Denke unsere derzeitigen Bemühungen erstaunt, sprachlos oder gar entsetzt den Kopf schütteln,,aber sie werden bessere, brauchbarere Lösungen haben, davon bin ich überzeugt.

wie Du aus meinem Beitrag herausliest das die Dauer des atomaren Zerfalls in Frage gestellt wird, ist mir ein großes Rätsel.

Wenn irgendwann mal Atomwaffen zerlegt werden,,,-ich hoffe das passiert bald- wird noch viel mehr solches Zeug anfallen welches erfasst, gesammelt, transportiert, konditioniert, wiederverwertet, zwischengelagert werden muss.

was gegenwärtig so alles damit passiert geht z.g.T an uns vorbei,,egal ob am Meeresboden, in der Arktis, in der Wüste Nevada (allein in den USA fallen jetzt schon jährlich ca 2000 Tonnen solcher Abfälle an)oder in Russland.
In Russland lagerten 2008 mehr als 700.000 Tonnen radioaktiven Mülls unterschiedlicher Strahlung, davon (lt Wiki)140.000 Tonnen aus europäischen Meilern.

Auf unserer Erde wirds nie ein echtes oder gar sicheres Endlager geben können, welches diesem Namen gerecht wird. Was ist hier schon sicher ?

ps hallo rolf,,ok Du hast es erfasst.

hugo




Marija
Marija
Mitglied

Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von Marija
als Antwort auf hugo vom 16.11.2011, 10:01:47


Zufällig vor wenigen Tagen im TV gesehen :

Es gab offensichtlich mal Pläne, ganz früher, den Atommüll ins All zu schießen !

Marija

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pippa
pippa
Mitglied

Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von pippa
als Antwort auf hugo vom 16.11.2011, 10:01:47
Auch ich fände es sehr vernünftig, wenn gefährlicher Müll rückholbar gelagert würde, nicht so sehr, weil ich darauf spekuliere, dass nachfolgende Generationen diesen dankbar weiter verwerten, sondern, weil ich das für wesentlich sicherer halte, weil man die Lagerung jederzeit überprüfen kann.

Ein schreckliches Beispiel ist doch die Asse.

Hätte man eine Erdbeben- und Flugzeugabsturz- sichere Halle gebaut, wüsste man wenigstens, was dort eingelagert ist. Jetzt diesen Müll zurück zu holen grenzt fast schon an Selbstmord.
Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 16.11.2011, 08:39:07
"Hugo, das ist das erste Mal, dass ich lese, dass quasi die Dauer des atomaren Zerfalls in Frage gestellt wird."
geschrieben von karl


Die Dauer des radioakt. Zerfalls hat Hugo NICHT in Frage gestellt, die ist "naturgesetzlich" vorgegeben und Hugu ist dazu auch zu sehr Fachmann auf diesem Gebiet -- sondern, dass das Material DIESE Zeit ungenutzt "herumliegen" muss.
Hugo schreibt deshalb vom "Zurückholen" der Abfälle für die Weiternutzung.

UND - so von der Hand zu weisen sind Hugos Einlassungen nicht.

Der Abfall der AKW enthält bestimmte wertvolle Elemente, die sich durchaus nutzen lassen, wie
Rhodium( Katalysatoren für viele chem.Prozesse,Laborgeräte, Thermoelemente...), Ruthenium( Elektroindustrie, Elektronik, Katalysatoren für biochem. Reaktionen...), Technetium( wegen der kurzen Halbwertzeit in der Medizin, Rostschutzmittel, ...).
Außerdem laufen weiter Forschungsarbeiten, um radioakt. Abfälle wieder zur Energieerzeugung zu nutzen ( nach dem Muster v. Brutreaktoren...)

Fakt ist nun mal, dass die Abfälle da sind - warum sollen solche Denkmuster, wie Hugo sie hier nannte, nicht für die nähere Zukunft wichtig werden.

P.s. wie ich gerade erst lese, haben auch andere sich in ähnlicher Weise geäußert -hätte ich vorher alles lesen sollen.
Nimm es bitte als Ergänzung dazu.
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf hugo vom 15.11.2011, 17:30:20
Hugo, der gedanke, den ganzen atommüll irgendwann, besser in absehbarer zeit, gefahrlos nützlich zu machen hat was.
Das wäre natürlich die lösung aller probleme, denn jedes endlager wird nach dem gutachten sicher, nach einem anderen gutachten unsicher sein und nach bevölkerungsmeinung gern überall, aber nicht in meiner nähe eingerichtet, riesenlange proteste und realisierungsschwierigkeiten bekommen.
Das alles aber nur auf eine endlagersuchschwemme aus profitsucht zu schieben ist zu einfach.
Bisher ist mir nicht bekannt, wer und wo erfolgversprechend an der weiternutzung des atommülls gearbeitet wird.
Wenn Du mehr weist, dann raus damit, der erfinder einer solchen lösung dürfte vom volk sicher geadelt werden.
hugo
hugo
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Re: Wo wird es Akzeptanz für das Endlager geben? Der Offenbarungseid
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.11.2011, 11:40:23
Der Abfall der AKW enthält bestimmte wertvolle Elemente, die sich durchaus nutzen lassen, wie... (klaus)

ja klaus das ist die eine Seite die das Nachdenken lohnt, ohne natürlich die Risikoseite außer Acht zu lassen.

leider wird das Thema "atomare Rückstände" nicht durchgängig von Experten beackert sondern überwiegend von selbsternannten Bedenkenträgern, echten Bedenkenträgern, Politikern, Betroffenen, Nutznießern usw,,,

dazu passend sah ich gestern um 23:10 im ZDF in der Sendung Machtfaktor – Erde
von Klaus Kleber u.a. die "Eroberung der Schätze rund um den Nordpol"
heute les in in Freitag.de eine kritische aber passende Sicht auf die Dinge
"Rußland im Atomdelirium", eine Betrachtung zwischen Hiroshima, Tschernobyl und den Plänen zum Bau mobiler Atomkraftwerke ,,,

obiges Thema wird uns also noch viele Jahrzehnte erhalten bleiben/begleiten.

ps: hallo gram,,um das jetzt und hier nicht zu langatmig werden zu lassen, biete ich Dir einen Link. Falls Du tatsächlich Interessen hast, dann bitte ich Dich den Inhalt zu lesen und anschließend können wir noch offene Detailfragen auseinanderklamüsern soweit unser bescheidener Dingsda das zuläßt. Aber ich denke das wird fürs Erste reichen.*g*
radioaktive Abfälle

hugo

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