Internationale Politik Haben Kurden Recht auf eigenen Staat?
Haben Kurden Recht auf eigenen Staat?
Die Kurden sind auf die Türkei, Iran, Irak und Syrien aufgeteilt. Sie sind ein Volk mit eigener Kultur und Sprache.
Welche Rechte haben sie in den verschiedenen Ländern,
welche Rechte wollen sie,
haben sie Anspruch auf mehr Autonomie oder gar eigenes Land?
Welche Rechte und/oder Verpflichtungen haben die Länder in denen Kurden leben?
Was dürfen/können diese Länder unternehmen, um Terrorakte kurdischer Rebellen/Freiheitskämpfer, wie auch immer man sie nennen mag, zu unterbinden?
Wie denkt ihr darüber?
--
uki
Die Kurden sind auf die Türkei, Iran, Irak und Syrien aufgeteilt. Sie sind ein Volk mit eigener Kultur und Sprache.
Welche Rechte haben sie in den verschiedenen Ländern,
welche Rechte wollen sie,
haben sie Anspruch auf mehr Autonomie oder gar eigenes Land?
Welche Rechte und/oder Verpflichtungen haben die Länder in denen Kurden leben?
Was dürfen/können diese Länder unternehmen, um Terrorakte kurdischer Rebellen/Freiheitskämpfer, wie auch immer man sie nennen mag, zu unterbinden?
Wie denkt ihr darüber?
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uki
Eigentlich steht den Kurden so sehr und so wenig ein eigener Staat zu wie z.B. den Israelis - oder aber auch im weiteren Sinne den Roma oder Sinti:
Die Kurden hatten historische Siedlungsgebiete, die nach ihnen benannt wurden bzw wurde im 19.Jah unter dem Osmanischen Reich eine Verwaltungsprovinz nach ihnen benannt - ein Recht auf ein eigenes Land kann sich daraus nicht wirklich geltend machen - so wenig wie der Kosovo den Albanern zugesprochen werden kann.
Andererseits will die Kurden keiner haben, zumal ihre Zugehörigkeit, die eigentlich iranisch sein soll, nicht geklärt ist. Hätte der Iran das anerkannt, müsste er sie alle aufnehmen - und genau das will der Iran so wenig wie die Türken, die Syrer und die Iraker ...
Um sie endlich in Frieden leben zu lassen, sollte man ihnen einen Landstrich zuteilen, aber was dabei herauskommt, sieht man an Israel ...
--
angelottchen
Die Kurden hatten historische Siedlungsgebiete, die nach ihnen benannt wurden bzw wurde im 19.Jah unter dem Osmanischen Reich eine Verwaltungsprovinz nach ihnen benannt - ein Recht auf ein eigenes Land kann sich daraus nicht wirklich geltend machen - so wenig wie der Kosovo den Albanern zugesprochen werden kann.
Andererseits will die Kurden keiner haben, zumal ihre Zugehörigkeit, die eigentlich iranisch sein soll, nicht geklärt ist. Hätte der Iran das anerkannt, müsste er sie alle aufnehmen - und genau das will der Iran so wenig wie die Türken, die Syrer und die Iraker ...
Um sie endlich in Frieden leben zu lassen, sollte man ihnen einen Landstrich zuteilen, aber was dabei herauskommt, sieht man an Israel ...
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angelottchen
Re: Haben Kurden Recht auf eigenen Staat?
Die Antwort ist schwierig und hat Angelottchen auch zum Teil schon angerissen. Es steht ihnen vermutlich ebenso wenig, wie anderen kleinen Volksgruppen, zu. Noch zu hinzu kommt, dass bei einer Verselbständigung diese Kleinstaaten dann diese meistens nicht mehr selber lebensfähig sind und von irgend einem politischen Block dann unterstützt werden, was ihrem ursprünlichen Freiheitsdrang wieder entgegen steht.
Das Problem sehe ich ganz anders.
Warum werden diese Minderheiten nicht von Staaten innerhalb ihrer Hohheitsgebiete geduldet. Warum dulden die Türken die Kurden nicht als Minderheit mit einer eigenen Sprache und Kultur? Was hier in Deutschland der "große Erdogan" einfordert, sollte er in seinem eigenen Land paktizieren, dann müsste er jetzt kein Nachbarland überfallen. Erdogan soll erst einmal seine eigenen Hausaufgaben machen, bevor er bei anderen diese anmahnt.
--
hafel
Das Problem sehe ich ganz anders.
Warum werden diese Minderheiten nicht von Staaten innerhalb ihrer Hohheitsgebiete geduldet. Warum dulden die Türken die Kurden nicht als Minderheit mit einer eigenen Sprache und Kultur? Was hier in Deutschland der "große Erdogan" einfordert, sollte er in seinem eigenen Land paktizieren, dann müsste er jetzt kein Nachbarland überfallen. Erdogan soll erst einmal seine eigenen Hausaufgaben machen, bevor er bei anderen diese anmahnt.
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hafel
Eine Kurzzusammenfassung, nachdem ich einiges gelesen habe:
Nach dem 1. Weltkrieg wurde den Kurden im Vertrag von Sevres das Recht auf einen eigenen Staat zuerkannt, doch 2 ½ Jahre später mit dem Vertrag von Lausanne wieder aufgehoben.
Bei den westlichen Ländern haben die Kurden nie Unterstützung gefunden. Nur wenn, wie beim Konflikt zwischen USA/Irak geschehen, besann sich die USA auf die Unterdrückung der Kurden durch Saddam Hussein, um eigene Strategien zu verwirklichen.
- - - --
Die Geschichte der Kurden ist so vielschichtig, dass man schon Völkerkundler sein müsste, um wirklich klar durchzublicken.
Dass sie noch Chancen auf einen eigenen Staat haben, schätze ich auch mehr als gering ein. Ob die vielen Konflikte mit der PKK mit dem Zugeständnis von mehr Autonomie durch Irak, Iran, Syrien und der Türkei gelöst werden können, sind auch noch zweifelhaft, denn wie ich die PKK einschätze, ist sie auf einen eigenen Staat aus und wird sich mit Zugeständnissen nicht zufrieden geben wollen, doch wer weiß?
Es wäre wünschenswert, sie bekämen so viel Autonomie wie nur möglich und die PKK gäbe sich damit zufrieden.
Der militärische Einsatz der Türken auf irakisches Gebiet, um PKK-Anhänger zu bekämpfen, kann wohl nicht die Lösung des Problems sein.
Erdogan hat noch viel zu regeln im eigenen Land.
Auch viele Türken in Deutschland sind kurdischer Abstammung. Kann er bei denen mit Zustimmung für sein Vorgehen rechnen? Wohl kaum.
--
uki
Nach dem 1. Weltkrieg wurde den Kurden im Vertrag von Sevres das Recht auf einen eigenen Staat zuerkannt, doch 2 ½ Jahre später mit dem Vertrag von Lausanne wieder aufgehoben.
Bei den westlichen Ländern haben die Kurden nie Unterstützung gefunden. Nur wenn, wie beim Konflikt zwischen USA/Irak geschehen, besann sich die USA auf die Unterdrückung der Kurden durch Saddam Hussein, um eigene Strategien zu verwirklichen.
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Die Geschichte der Kurden ist so vielschichtig, dass man schon Völkerkundler sein müsste, um wirklich klar durchzublicken.
Dass sie noch Chancen auf einen eigenen Staat haben, schätze ich auch mehr als gering ein. Ob die vielen Konflikte mit der PKK mit dem Zugeständnis von mehr Autonomie durch Irak, Iran, Syrien und der Türkei gelöst werden können, sind auch noch zweifelhaft, denn wie ich die PKK einschätze, ist sie auf einen eigenen Staat aus und wird sich mit Zugeständnissen nicht zufrieden geben wollen, doch wer weiß?
Es wäre wünschenswert, sie bekämen so viel Autonomie wie nur möglich und die PKK gäbe sich damit zufrieden.
Der militärische Einsatz der Türken auf irakisches Gebiet, um PKK-Anhänger zu bekämpfen, kann wohl nicht die Lösung des Problems sein.
Erdogan hat noch viel zu regeln im eigenen Land.
Auch viele Türken in Deutschland sind kurdischer Abstammung. Kann er bei denen mit Zustimmung für sein Vorgehen rechnen? Wohl kaum.
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uki
Hallo, uki,
ich glaube, daß die Kurden, wie die Basken, usw. über
Jahrhunderte versäumt haben, sich um einen eigenen
Staat zu kümmern. Der Zug für eine eigene nationale
Identität ist für sie im Zuge der Globalisierung schon
lange abgefahren.
Viele Grüße
--
arno
ich glaube, daß die Kurden, wie die Basken, usw. über
Jahrhunderte versäumt haben, sich um einen eigenen
Staat zu kümmern. Der Zug für eine eigene nationale
Identität ist für sie im Zuge der Globalisierung schon
lange abgefahren.
Viele Grüße
--
arno
Allen danke ich für die Beiträge, doch
es gibt noch manche Punkte die des Nachdenkens wert sind, im Zusammenhang mit dem kriegerischen Einmarsch der Türkei in den Nordirak, in dem die kurdischen Rebellen sich vermutlich aufhalten.
Zum Beispiel, wie könnte die Türkei anders Herr der Lage werden, die PKK und ihre Anschläge dauerhaft zu unterbinden.
(doch ich glaube, dass sie damit keinen Erfolg haben werden)
Den Kurden Zugeständnisse machen,- OK- doch was muss tatsächlich geschehen, damit die PKK Ruhe gibt. Wird sie sich überhaupt mit Zugeständnissen zufrieden geben, so lange diese nicht einen eigenen Staat beinhalten?
Das Gegenteil davon wäre die völlige Integration/Assimilierung der Kurden in das jeweilige Landesgebiet, in dem sie leben.
Angelottchen, mit dieser Hinterfragung möchte ich die verworrene Lage herausstellen, und vermutlich liegt es auch daran, warum die Empörung wegen des Einmarsches der Türkei in den Nordirak hier Anfangs nicht die Aufmerksamkeit auslöste, die du
(im anderen thread)
erwartet hattest.
--
uki
es gibt noch manche Punkte die des Nachdenkens wert sind, im Zusammenhang mit dem kriegerischen Einmarsch der Türkei in den Nordirak, in dem die kurdischen Rebellen sich vermutlich aufhalten.
Zum Beispiel, wie könnte die Türkei anders Herr der Lage werden, die PKK und ihre Anschläge dauerhaft zu unterbinden.
(doch ich glaube, dass sie damit keinen Erfolg haben werden)
Den Kurden Zugeständnisse machen,- OK- doch was muss tatsächlich geschehen, damit die PKK Ruhe gibt. Wird sie sich überhaupt mit Zugeständnissen zufrieden geben, so lange diese nicht einen eigenen Staat beinhalten?
Das Gegenteil davon wäre die völlige Integration/Assimilierung der Kurden in das jeweilige Landesgebiet, in dem sie leben.
Angelottchen, mit dieser Hinterfragung möchte ich die verworrene Lage herausstellen, und vermutlich liegt es auch daran, warum die Empörung wegen des Einmarsches der Türkei in den Nordirak hier Anfangs nicht die Aufmerksamkeit auslöste, die du
(im anderen thread)
erwartet hattest.
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uki
Nun, die Türkei könnte ggü Minderheiten im eigenen Land endlich Gerechtigkeit walten lassen und sie könnte endlich mal ihr eigenes Unrecht - nicht nur an den Kurden; auch an den Armeniern, anerkennen und Wiedergutmachungen zahlen... nichts anderes will die PKK , die ja durchaus auch einen friedfertigen Teil hat. Würde die Türkei den Kurden usw nur DAS Recht gewähren, dass sie selbst zB in D für ihre Leute einfordern bzw vom deutschen Staat bekommen, wäre schon ein grosser Schritt getan. So lange aber mit zweierlei Mass gemessen wird ........
--
angelottchen
--
angelottchen
Hallo, uki,
die Türken haben die Kurden viele Jahrzehnte unterdrückt.
Kurdisches Brauchtum, kurdische Sprache, usw. sollten mittels
vieler Verbote aus dem Bewußtsein der Bevölkerung gedrängt werden.
Eine Anerkennung der kurdischen Bevölkerung als Minderheit hat nie
stattgefunden. Die Vertretung der Kurden erfolgt heute nur
militärisch, sollte aber politisch demokratisch in das türkische
Gemeinwesen einfließen. Gespräche mit der PKK halte ich für sehr
sinnvoll.
Sonst erleiden die Kurden das gleiche Schicksal wie ca. 90 Jahren
die Armenier.
Viele Grüße
--
arno
die Türken haben die Kurden viele Jahrzehnte unterdrückt.
Kurdisches Brauchtum, kurdische Sprache, usw. sollten mittels
vieler Verbote aus dem Bewußtsein der Bevölkerung gedrängt werden.
Eine Anerkennung der kurdischen Bevölkerung als Minderheit hat nie
stattgefunden. Die Vertretung der Kurden erfolgt heute nur
militärisch, sollte aber politisch demokratisch in das türkische
Gemeinwesen einfließen. Gespräche mit der PKK halte ich für sehr
sinnvoll.
Sonst erleiden die Kurden das gleiche Schicksal wie ca. 90 Jahren
die Armenier.
Viele Grüße
--
arno
angel. u. arno, ich frag mich ja auch, wie Erdogan dermaßen mit zweierlei Maß reden und handeln kann, wenn ich an seine Rede in Köln denke. Er macht sich doch total unglaubwürdig.
Andererseits bin ich mir durchaus nicht sicher, ob sich die PKK mit Zugeständnissen zufrieden geben würde. Einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert.
Doch was Kriege und Krisengebiete betrifft, bin ich pessimistisch.
uki
Andererseits bin ich mir durchaus nicht sicher, ob sich die PKK mit Zugeständnissen zufrieden geben würde. Einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert.
Doch was Kriege und Krisengebiete betrifft, bin ich pessimistisch.
uki
Ich gestehe ihnen einen eigenen Staat zu.
Von Saddam Hussein vergiftet, von den Türken gejagd.
Alle Menschen, auch die Kurden haben ein Recht auf
Leben, Freiheit und Selbständigkeit. Das sollte man bedenken.
Mit den Ölquellen im Norden des Irak haben sie auch die Möglichkeit zu überleben.
Ich wünsch es ihnen.
Dann könnten auch viele, die zu uns geflüchtet sind, in ihr Land zurück kehren.
--
hema
Von Saddam Hussein vergiftet, von den Türken gejagd.
Alle Menschen, auch die Kurden haben ein Recht auf
Leben, Freiheit und Selbständigkeit. Das sollte man bedenken.
Mit den Ölquellen im Norden des Irak haben sie auch die Möglichkeit zu überleben.
Ich wünsch es ihnen.
Dann könnten auch viele, die zu uns geflüchtet sind, in ihr Land zurück kehren.
--
hema