Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Kann ein neuer Krieg verhindert werden?

Internationale Politik Kann ein neuer Krieg verhindert werden?

hugo
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Re: Kann ein neuer Krieg verhindert werden?
geschrieben von hugo
als Antwort auf hafel vom 05.06.2012, 11:38:53
Hier gehen wir vermutlich von unterschiedlicher geschichtlicher Beurteilung aus.


ja richtig, hafel, und nicht nur das,,sogar unsere Ansichten basieren auf unterschiedlichen Geschichtsschreibungen,,,mal Deine -der hiesigen gegenwärtigen politischen Richtung angepasst- und mal meine unangepasste Sicht.

Die Deine denk ich, ist nicht weniger einseitig,,oder berücksichtigt sie auch die arabisch-palästinensische Sicht ?

ich denke nein, ergo unterliegt auch unsere Deutungen aktueller Geschehnisse verschiedenen Zuordnungen und die Wege die zum gemeinsamen Ziel führen sollen (wir waren uns ja einig das dort weniger Krieg stattfinden und mehr Frieden einkehren sollte) können gar nicht die gleichen sein.

Ich denke das Deine Version überwiegend die Gemütslage, die Wünsche und Hoffnungen der Israelis -natürlich an die heutige bundesdeutsche bzw westlich orientierte Zielrichtung angepasst- widerspiegelt und sich die Meine davon recht grob unterscheidet.

der Begriff Israel kommt übrigens aus dem hebräischen und bedeutet "Gott streitet" (und das nach biblischer Überlieferung wohl auch der Erzvater Jakob Pate stand)

ich brauch mir nur hin und wieder mal die Flächenschwankungen des Staates Israel zu Gemüte führen, der mal mit ca 14.00 Km² begann und schon nach dem ersten "Verteidigungskrieg" auf fast 21.000 Km² anschwoll. da macht man sich so seine Gedanken, falls man sich eigene Gedanken dazu macht,,

israel muss immer größer schrumpfen??

(karl hatte mal eine Karte mit den Veränderungen der Fläche Israels hier eingestellt) da war die tatsächliche Entwicklung gut sichtbar

hugo
hafel
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Re: Kann ein neuer Krieg verhindert werden?
geschrieben von hafel
als Antwort auf hugo vom 05.06.2012, 12:40:26
Hugo:

Es ist doch schon mal eine Gemeinsamkeit, wenn wir beide Angriffskriege verabscheuen. Ich stand seinerzeit (nachlesbar) auch auf der "anderen Seite", als es um ein militärisches Eingreifen in Libyen ging. Und betrachtet man die Situation dort heute, ist eine Befriedung nicht wirklich eingetreten. Das Recht auf Verteidigung ist für mich sogar Pflicht.

Es wird sich hier die Diskussion recht billig und primitiv gemacht, mich als "Ja-Sager" für Israel hinzu stellen. Auch ich bin, wie einige andere Diskutanten, die für die Existenz von Israel einstehen, mit der Politik von Netanjahu nicht einverstanden. Seine Siedlungspolitik ist konträr zu jeglichen friedlichen Verhandlungen. Auch die Politik im Gazastreifen muss geändert werden. Das ist aber die Tagespolitik, die durchaus auch von mir kritisiert wird. Das hat aber nichts mit der Existenzberechtigung des Staates Israel zu tun. Das wird leider oft verwechselt.

Ich akzeptiere oft nicht und kritisiere auch unsere deutsche Innen- und zum Teil auch Außenpolitik, Und das über alle Parteien! Das heißt aber gleichbedeutend nicht, dass ich diesen deutschen Staat in Frage stelle, wie es hier von einigen Diskutanten gerne getan wird. Ich stehe für dieses Land ein und bin sehr froh, dass das Schicksal mir ein „hier leben“ ermöglicht hat.

Die Tagespolitik in Israel darf und muss durchaus kritisiert werden können. Die Existenzberechtigung nicht.

Und noch eine Anmerkung, zu der von Dir aufgeworfenen Gebietsveränderungen.
Wir selber, wir Deutsche, die Kriege angefangen haben wissen was nach verlorenen Kriegen geschieht. Auch wir haben durch unser kriegerisches Verhalten deutsche Gebiete verloren. Niemand heute (das hoffe ich jedenfalls) will an der Oder-Neise-Grenze rütteln. Wir selber haben es vermauert und akzeptieren die Gebietsveränderungen der Sieger.

Auch Israel hat NACH Kriegen, wo Israel angegriffen wurde, Gebiete behalten. Sie haben nicht andere Länder überfallen "um Land zu klauen"!!! Es ist - zumindest für mich - zweispältig hier unterschiedlich zu urteilen. Ich denke, wenn die Angreifer Israel Garantien für ein friedliches Miteinander geben, wird sich auch über eine Rückführung der Gebiete reden lassen.

Hafel

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hugo
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Re: Kann ein neuer Krieg verhindert werden?
geschrieben von hugo
als Antwort auf hafel vom 05.06.2012, 13:10:51
hm hafel,,,trotz der vielen Gemeinsamkeiten,,,mit Deiner Bemerkung: "
Wir selber, wir Deutsche, die Kriege angefangen haben wissen was nach verlorenen Kriegen geschieht. Auch wir haben durch unser kriegerisches Verhalten deutsche Gebiete verloren.
bin ich, bezogen auf Israel und besonders in Bezug auf die Palästinenser, keinesfalls einverstanden.

Die waren es eben nicht die zuerst mit Landraub begannen oder gar Israel überfallen haben,,die ersten ca 14.000 Km² waren futsch ohne das überhaupt einem Israeli ein Haar gekrümmt wurde (Israel gabs da nämlich noch gar nicht)

Also einen Tag vor der Gründung 14.000 Km² und kurz danach warens schon 20.000 Km² und einige Kriege später ??

wer weiß heute noch das der
Gaza-Streifen zu Ägypten, die Golanhöhen zu Syrien und das Westjordanland einschließlich der Altstadt Jerusalems zu Jordanien gehörten ??

wer denkt noch dran das der 6 Tagekrieg mit einem Angriff der Israelis begann ? Egal welchen Krieg Israel auch immer führte, welche Angriffsziele in weiter Ferne vernichtet wurden,,unseren Kindern wir immer beigebracht das es sich um Reaktionen auf Angriffe der bösen Nachbarn handelte.

und Deinen Beiträgen merkt man an das Du gar nichts anderes vermutest als ausschließlich eine anhaltende Anzahl militärischer Angriffe, deren sich Israel erwehren musste.

Israel und gerade dieses Land hat bisher nur Verteidigungskriege geführt

ja, ja das kenn ich,,ich kenne auch die seltsame Konstruktion, die verstümmelte Interpretationen israelischer Verteidigungsstrategien egal ob sie mit einem Präventionsangriff oder nächtlicher Kommandounternehmen oder Racheakten aktiv werden,,,immer sind es ausschließlich friedensschaffende und der Verteidigung dienende Maßnahmen,,

nach Deiner Version,,des immerzu angegriffenen sich stets verteidigen müssende arme kleine friedliche Israel,,bringt man wie im Märchen die kleinen Kinder zum Weinen,,die glaubens tatsächlich so wie die Geschichten vom bösen Wolf, so lange sie immer dem gleichen Märchenerzähler mit der gleichen Geschichte zuhören und nie etwas anderes zu sehen und zu hören bekommen,,

ich seh die Größenverhältnisse, die Bewaffnung, das Zusammenspiel mit den USA, die milliardenschwere Unterstützung durch Deutschland, den Rückhalt von Seiten Westeuropas und die Ergebnisse aller bisherigen Kriege,,und jedesmal hat Israel gewaltige Vorteile damit erreicht,,,

Den bisherigen Ergebnissen zufolge müßten logischerweise die Israelis doch immerzu nur darauf warten, angegriffen zu werden um einen weiteren großen Sieg mit Landgewinn usw einfahren zu können,,
aber dafür müßte man auch etwas tun,,z.B

-selber gewaltig aufrüsten
-die Gegner stark reden, den Teufel an die Wand malen,,
-die Gegner ärgern, Ihnen böse Absichten unterstellen,,
-große Gefahren herbeireden,,
-seine Freunde überreden äh überzeugen, das Ihre Loyalität mal wieder gefragt ist,,
usw usf,,

aber sowas macht doch Israel niemals, niemals obwohl ??

schließlich hab ich aus Deinen Zeilen herausgefunden, das Du mit der Politik von Netanjahu nicht so recht einverstanden bist,,da muss es doch wohl eine Denknähe zu den hugos geben, ist ja immerhin eine weitere Übereinstimmung.

hugo






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hafel
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Re: Kann ein neuer Krieg verhindert werden?
geschrieben von hafel
als Antwort auf hugo vom 05.06.2012, 16:19:35
Na Hugo, okay, dann will ich mal versuchen die Kriege zusammen zu fassen.

1) Der Unabhängigkeitskrieg (Palästinakrieg) 1948
Wie durch ein Wunder, gelang es dem neugegründeten Staat Israel, im Verlauf des Unabhängigkeitskrieges von 1948 seine Position zu festigen - trotz der gewaltigen Überlegenheit seiner Gegner. Israel musste einen Angriff von Ägypten, Libanon, Syrien, Irak und Jordanien überstehen.

2) Suez-Krise (Sinai-Krieg) Oktober 1956 - März 1957
Die erste Aufbauphase Israels wurde von schweren Sicherheitsproblemen überschattet. Der Waffenstillstand war mehr als brüchig; immer wieder fielen Terrorkommandos aus arabischen Nachbarländern nach Israel ein. Gleichzeitig wurde die Halbinsel Sinai in ein ägyptisches Militärlager verwandelt. Ein Dreierbündnis zwischen Ägypten, Syrien und Jordanien verstärkte im Oktober 1956 die unmittelbare Bedrohung Israels.
Ein Ultimatum des amerikanischen Präsidenten Eisenhower und des sowjetischen Ministerpräsidenten Bulganin zwang Israel, sich in mehreren Etappen bis März 1957 aus den eroberten Gebieten zurückzuziehen. Der Beschluß, UN-Friedenstruppen entlang der ägyptisch israelischen Grenze zu stationieren, und die Zusicherung Kairos, die freie Durchfahrt durch den Golf von Akaba zu garantieren, erleichterten Israel die Akzeptanz dieser Entscheidung.

3) Der Sechs-Tage-Krieg Juni 1967
Im sogenannten Sechs- Tage- Krieg besetzten israelische Truppen die ganze Sinaihalbinsel, den Gazastreifen, das Westjordanland, Ost-Jerusalem und die syrischen Golanhöhen. Die Folgen dieses Krieges veränderten die geopolitische Landschaft des Nahen Ostens schlagartig. Die Jahre nach der Staatsgründung hatten Israel in einer geographisch sehr verwundbaren Lage gesehen. Das änderte sich erst durch die Eroberungen im Sechs- Tage- Krieg. Denn dieser dritte Nahost-Krieg brachte für Israel jene strategische Tiefe des Raumes, die das Risiko eines bewaffneten Angriffs seiner feindlichen arabischen Nachbarn erheblich vergrößerte.
Die größte diplomatische Herausforderung für Israel war nach dem durch die UN vermittelten Waffenstillstand die Umsetzung militärischer Erfolge und Landgewinne in einen dauerhaften Frieden auf der Basis der UN-Sicherheitsresolution 242. Diese Entschließung forderte unter anderem das Recht aller Staaten der Region, "innerhalb sicherer und anerkannter Grenzen in Frieden und Freiheit von Drohung und Gewalt zu leben". Israel akzeptierte die Resolution zwar, bestand jedoch aus Sicherheitsgründen auf Grenzkorrekturen.


4) „Zermürbungskrieg“ auch Abnutzungskrieg (Juli 1967 - August 1970)
Im September 1968 begann Ägypten einen Zermürbungskrieg am Suezkanal gegen die dort stationierten israelischen Truppen. Sporadische Militäraktionen eskalierten nach und nach zu heftigen Gefechten mit hohen Verlusten auf beiden Seiten. Im August 1970 endete die Konfrontation, als Israel und Ägypten einem erneuten Waffenstillstand am Suezkanal zustimmten, den der US-Außenminister William Rogers vermittelte.


5) Jom-Kipur-Krieg auch Oktoberkrieg (Oktober 1973)
Am 6. Oktober 1973, am Jom Kippur (Versöhnungstag, höchster Feiertag des jüdischen Jahres), starteten Ägypten am Suezkanal und Syrien auf den Golanhöhen einen koordinierten Überraschungsangriff gegen Israel. Der Jom-Kippur-Krieg dauerte drei Wochen. Trotz der Anfangserfolge der arabischen Armeen konnten die israelischen Streitkräfte in erbitterten Kämpfen die Oberhand gewinnen und über den Suezkanal nach Ägypten und im Norden bis 32km vor Damaskus vorstoßen. Durch Vermittlung des damaligen US-Außenministers Henry Kissinger schlossen Israel und Ägypten 1974 und 1975 zwei Truppenentflechtungs-Abkommen, die einen Teilrückzug Israels von der Sinaihalbinsel vorsahen.


6) Operation Litani (März 1978):
Einmarsch der israelischen Armee in den Libanon nach einer Reihe von Anschlägen, wobei der Küstenstraßen-Anschlag den unmittelbaren Anstoß gab.


7) Libanonkrieg 1982
Ein von den USA vermitteltes, informelles Einverständnis zwischen Israel und der PLO verminderte zudem noch die Angriffe palästinensischer Kommandos. Allerdings versuchte die PLO jetzt, größere Militäreinheiten im Südlibanon zu stationieren. Dieses Vorgehen und den Anschlag einer radikalen PLOGruppe auf den israelischen Botschafter in London nahm Israels damaliger Verteidigungsminister Ariel Scharon zum Anlaß für einen großangelegten militärischen Vorstoß in den Libanon am 6. Juni 1982.
Aber auch das gehört zur Wahrheit:
Dabei stießen israelische Truppen bis nach Beirut vor. Sie zerschlugen das Potential und die militärische Infrastruktur der PLO im Libanon und zwangen die palästinensischen Kämpfer zum Abzug aus Beirut. Aber erstmals in der Geschichte der Nahostkriege fand eine Militäraktion der israelischen Armee nicht den ungeteilten Beifall der eigenen Bevölkerung. Im Gegenteil, Hunderttausende gingen in Tel Aviv auf die Straße, protestierten und forderten den Rückzug aus dem Libanon. Damit gaben sie der "Frieden-Jetzt-Bewegung ", die nach Sadats Besuch in Jerusalem im Frühjahr 1978 gegründet worden war, neue Impulse.


8) Libanonkrieg 2006 (Juli - August 2006):
Begann als militärische Reaktion Israels auf die Entführung zweier israelischer Soldaten durch die Hisbollah. Der Konflikt weitete sich schrittweise aus, wobei das primäre Ziel Israels die Schwächung der Hisbollah war. Dieser Krieg endete mit einem Waffenstillstand, der durch die Vereinten Nationen vermittelt wurde.


9) Der Golfkrieg 1990/91
In den durch die Besetzung Kuwaits durch irakische Truppen (August 1990 bis Februar 1991) ausgelösten zweiten Golfkrieg ließ sich Israel nicht hineinziehen. Diese Haltung verriet politisches Augenmaß. Die Zurückhaltung der israelischen Regierung unter dem damaligen Ministerpräsidenten Jitzchak Schamir hing damit zusammen, dass das Bündnis westlicher Staaten mit arabischen Streitkräften (Syrien, Ägypten, Saudi-Arabien) gegen Saddam Hussein nicht gefährdet werden sollte. Außerdem übten die Vereinigten Staaten entsprechenden Druck auf Israel aus.

Es nützt nichts friedlich zu bleiben, wenn Deine Nachbarn es nicht wollen.

Die Gründung Israels war ein UN-Beschluss, wo auch arabische Staaten mit am Tisch saßen. Selbst die Russen stimmten zu:
"Außenminister Gromyko hatte sich auf der Vollversammlung im Mai 1947 zunächst für einen binationalen arabisch-jüdischen Bundesstaat eingesetzt; sollte diese Option nicht realisierbar sei, betrachte er die Teilung Palästinas als unumgänglich. Angesichts des millionenfachen Judenmords, so Gromyko vor der UNO, sei eine Verweigerung des Rechts des jüdischen Volkes auf einen eigenen Staat nicht zu rechtfertigen".

Hafel



hugo
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Re: Kann ein neuer Krieg verhindert werden?
geschrieben von hugo
als Antwort auf hafel vom 05.06.2012, 16:30:25
danke hafel,,aber so viel Mühe hätteste Dir gar nicht machen brauchen,,so wie Du das darstellst stehts ja ziemlich ähnlich in fast allen bundesdeutschen, also die israelische Sicht bevorzugenden, einschlägigen Dingsda,,

Das kann natürlich nur die Sicht der Sieger sein, die ihrem Status entsprechend, im Besitz der alleinigen und einzigen Wahrheit sind.

Ist mir zu glatt, zu einfach gestrickt, zu vordergründig und vor Allem zu einseitig, da ausschließlich aus israelischer Sicht formuliert.

Da kommen die Palästinenser ja sehr sehr schlecht weg, denkste nicht auch ?? werden sie überhaupt erwähnt ?

Die derzeitigen hauptverdächtigen Feinde also Hamas, Hisbollah (außer dem IRAN usw) die für die meisten Begründungen neuzeitlicher Aggressionen gegen die Palästinenser herhalten müssen, wurden ja erst durch langjährige intensiv militaristische israelische Außenpolitik geboren, herangezogen und aufgebauscht.

Ohne Israel gäbs die ja gar nicht und ohne die besondere israelische "Diplomatie" gäbs auch keine vermutlichen oder gar echte Angriffe auf Israel,,,ein Staat der die USA die BRD und fast ganz Westeuropa zum Freund hat braucht keinen Krieg gegen waffentechnisch total unterlegene Nachbarn führen, es sei denn er will diesen Krieg, er verspricht sich viel davon (z.B Landgewinn,,) und deshalb provoziert und intrigiert er so lange bis,,,

also provoziert Israel nicht nur seine Nachbarn besonders die Palästinenser sondern sogar seine "Freunde" ja sogar die UN,,oder wie bewertest Du Netanjahus Ankündigung, die illegalen Siedlungen in den besetzten Gebieten noch schneller auszubauen.?

hm na Du hattest ja schon bemerkt das Dir Nethanjahus Politik nicht behagt,
seine Siedlungspolitik sei konträr zu jeglichen friedlichen Verhandlungen,,
aha und trotzdem diese einseitige Betrachtung, diese Niebelungentreue ?
den Nethanjahus gehört tüchtig auf die Finger geklopft und nicht Atom-Uboote als Geschenksendung rübergereicht,,

hugo
sysiphus
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Re: Kann ein neuer Krieg verhindert werden?
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf hugo vom 05.06.2012, 12:40:26


ich brauch mir nur hin und wieder mal die Flächenschwankungen des Staates Israel zu Gemüte führen, der mal mit ca 14.00 Km² begann und schon nach dem ersten "Verteidigungskrieg" auf fast 21.000 Km² anschwoll. da macht man sich so seine Gedanken, falls man sich eigene Gedanken dazu macht,,

hugo
geschrieben von hugo


Israel 1948 Fläche 20.991 km²
besetzte Gebiete 6.831 km²
vor 1967 hatte Israel eine Fläche von 20.700 km²

Der Negev, eine Wüste, nimmt mit etwa 12.000 km² rund 60 Prozent des Staates Israel ein.

Für die, die über Israel möglicherweise wenig wissen, ist bisserl was über den Negev hier in einem Artikel der WELT zu lesen.

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Mitglied_81b4260
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Re: Kann ein neuer Krieg verhindert werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sysiphus vom 05.06.2012, 18:59:21
... und der kürzlich angenommene Praver-Plan "Regulierung der Beduinensiedlung im Negev" legt fest, wie man etlichen Tausenden Beduinen ihr restliches Land auf miese Weise "konfiszieren" wird und dann ist wieder viel Platz .... ethnische Säuberungen nennt man so etwas.


Na ja, die Untersuchung durch die UN-Menschenrechtskommission wurde ja bereits (bis zum Nimmerleinstag wahrscheinlich) verschoben - die USA macht mit. ... und der österr. und belgische Botschafter in Israel wurde herbeizitiert, da sie bei der Abstimmung für die Untersuchung gestimmt hatten... seltsame Demokratievorstellungen sind das.

Aber bei dem Dreck, den die Regierung am Stecken hat, verwundert mich das nicht.
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Ich denke allerdings, der Ausgangspunkt dieses Threads ist ein drohender Krieg mit dem Iran und nicht wechselnde Schuldzuschreibungen.


hugo
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Re: Kann ein neuer Krieg verhindert werden?
geschrieben von hugo
als Antwort auf sysiphus vom 05.06.2012, 18:59:21
Israel 1948 Fläche 20.991 km²
besetzte Gebiete 6.831 km²
vor 1967 hatte Israel eine Fläche von 20.700 km²


hm na wenn Du das meinst, ich bin da etwas anders geschult worden.
Über 20.000 Km² standen nicht in der UN-Originalfassung vom 29.11 1949 sondern ca 14.000 Km²

die erste aggressive Landnahme nach Staatsgründung brachte den neuen Wert zustande.

Heute hör/les ich desöfteren das damals das Land durch die UN aufgeteilt wurde,,,und einige Versuche gibts gar, eine gerechte Landteilung hinein zu interpretieren,,

und wenns damals schon 20.000 gewesen sein sollten und die Palästinenser (wenn ich die Westbank und den Gazastreifen richtig zusammenzähle)ca 6000 Km² bekamen, dann frag ich wo denn da die gerechte Verteilung geblieben ist ? (von den damaligen Einwohnerzahlen ganz zu schweigen)

Die Bevölkerungsentwicklung spricht ebenfalls Bände, wer sich da auf dem Km² drängelt,,und dies bei einer Trinkwasserversorgung die, hm, die fast nicht beschreibbar ist

das Wasserangebot im Gazastreifen ,,die bekommen dort rund sechsmal weniger als wir Europäer oder die Israelis und eine saumäßige Qualität,,aber wen interessiert das schon ?

ja mart,,auch das Wasserproblem dürfte eine Rolle spielen wenns drum geht die nächsten Kriege in Nahost zu prognostizieren,,




hugo
Felide1
Felide1
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Re: Kann ein neuer Krieg verhindert werden?
geschrieben von Felide1


Marc Lombardi hat die Machenschaften der Politiker und ihren Rädelsführern schon gut erkannt.



Marc Lombardi

Felide
sysiphus
sysiphus
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Re: Kann ein neuer Krieg verhindert werden?
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf sysiphus vom 05.06.2012, 18:59:21
Warum es richtig ist, dass Deutschland atomwaffenfähige U-Boote nach Israel liefert.

Es ist richtig, dass Deutschland Israel U-Boote liefert – selbst dann, wenn diese mit strategischen Atomraketen ausgestattet werden. Israel ist in der nüchternen Sprache der Militärstrategen ein one-bomb country, also mit einer einzigen Bombe auszulöschen. Deutsche U-Boote verleihen dem winzigen Land eine »Zweitschlagfähigkeit«: die Möglichkeit, einen Gegner auch nach einem vernichtenden Schlag noch zu treffen. Deutschland sichert Israels Existenz, indem es dem jüdischen Staat zu glaubwürdiger Abschreckung verhilft. Boote mit nuklearen Marschflugkörpern verdeutlichen den Feinden des jüdischen Staates den Preis einer Aggression. Israels Atomrüstung ist der Reflex auf eine existenzielle -Be-drohung, die bei allen Fortschritten der Nahostpolitik geblieben ist. Das anzuerkennen bedeutet nicht, die Tagespolitik der Regierung Netanjahu gutzuheißen. Jörg Lau, 6. JUNI 2012, ZEIT-ONLINE

Die Aufregung um deutsche U-Boote für Israel ist wohlfeil und geschichtsblind. Dahinter steckt ein alter deutscher Wahn....

Israel-Kritik mausert sich zur neuen deutschen Trendsportart. Eine Umfrage für den „Stern“ ergab jüngst, dass innerhalb der zurückliegenden drei Jahre das Ansehen Israels in Deutschland geradezu kollabierte. 70 Prozent der Deutschen halten das kleine Land außenpolitisch für besonders rücksichtslos, elf Punkte mehr als 2009. Gar als aggressiv bezeichnen es 58 statt bisher 50 Prozent, sympathisch finden es nur 36 nach zuvor 45 Prozent. Günther Grass zählt nicht zu dieser Minderheit. Insofern lieferte der „Spiegel“ mehr vom Selben, surfte auf der Woge des Populismus, als er jetzt Aufregung zu schüren versuchte über sechs deutsche U-Boote für Israel, die der Empfänger mit atomaren Marschflugkörpern zu bestücken gedenke....
Kisslers Konter: Kritik an U-Booten für Israel ist geschichtsblind - weiter lesen auf FOCUS-ONLINE

Schimon Stein, Israels ehemaliger Botschafter in Berlin, kritisierte in der "Financial Times Deutschland" die jüngste Titelgeschichte des SPIEGEL als "Fortsetzung der Dämonisierung Israels durch Günter Grass". "Zu der Frage der möglichen atomaren Bestückung der U-Boote sage ich: na, und? Ist es einem so kleinen Staat nicht erlaubt, sich mit allem was möglich ist, zu verteidigen?", so Stein. SPIEGEL-ONLINE

Warum ist der "Kalte Krieg" kein heißer geworden? Die Abschreckung war gross genug. Das Gleichgewicht des Schreckens. Das galt für die beiden Blöcke in Ost und West. Konventionelle Gewalt ließ sich nicht abschrecken, leider.

Es kam immer wieder zu kriegerischen Aktionen. Auch innerhalb des "Friedenslagers". Die von Agitprop "informierten" Menschen bekamen vieles garnmicht mit. Zum Beispiel 1969: Auf dem Eis des ostsibirischen Flusses Ussuri, um den Besitz der Flußinsel Tschen Pao (russisch: Damanski), fochten sich russische und chinesische Patrouillen vom zehnjährigen Glaubenskrieg ins offene Gefecht und vom Gefecht in die Schlacht. Beim zweiten Zusammenstoß, am 15. März, setzten beide Seiten Truppen in Regimentsstärke ein. Wahrscheinlich fielen etwa 60 Russen und 100 Chinesen.

Oder: Die Volksrepublik China hat schon vor Jahren ihre Duftmarke im südchinesischen Meer gesetzt - mittels Massenmord auf den Spratly Inseln

Vietnamesische Inseln von der chinesischen Volksmarine angegriffen. Am 14.3.1988. wurden die unbewaffneten Vietnamesen auf den Riffen mit Maschinengewehrfeuer brutal niedergemäht. Von drei vietnamesischen Transpoerschiffen, wurden zwei von den Chinesen versenkt. Bei diesem Überfall wurden 67 Viernamesen getötet.

Von diversen Kriegen, Überfällen. Massakern, müßte berichtet und dazu Stellung bezogen werden. Geht nicht. Hier liegt der Fokus ausschließlich auf Israel, den bösen Amis und dem abgrundtief schlechten Westen.

sysiphus...

SPIEGEL NR.14/1969

youtube Spratly Inseln

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