Internationale Politik Krieg in Israel

Lenova46
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf pschroed vom 21.04.2024, 12:36:36

"Es würde so langsam reichen." (Zitat)

Das meine ich schon lange auch.

Rhetorische Frage: Wann beginnen Vergeltungsschläge und wann enden sie?

olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Bruny_K vom 20.04.2024, 19:52:28
In den Nachrichten hier kam gerade dass sich der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian in einem Interview zu dem Angriff Israels geäußert habe, dass der Iran keinen Gegenangriff starten wird. Er sagte, dass sich beide Seiten beruhigen müssen. Schäden seien nicht groß entstanden.
Bruny
Es dürfte sich bei politischen Aussagen im Iran ähnlich verhalten wie bei Russland mit Putin: das hohe Mass an Lügen ist für Laien noch weniger durchschaubar als für Experten.

Ich denke, der Iran hat berechtigte Ängste, irgendwann selbst in einem Krieg mit den USA zu landen. Da das Land ja auch noch Kriegsaktivitäten in Syrien an der Seite Assads und Putin zu erfüllen hat,dürfte es dann finanziell und personell recht eng werden.

Aber auch wenn der Iran selbst nicht mehr aktiv werden möchte - wie steht es mit den Vasallen dieses Landes? Hisbollah, Huthi und Hamas? Diese greifen Israel nun seit Monaten an - und wenn Israel nun stärkere Gegenwehr in Bezug auf diese Terrorvereinigungen planen würde? Wie würde der Iran reagieren? Gar nicht oder exzessiv?
Das ist vermutlich die grosse Frage, die m.E. logischerweise nicht auf Basis des Status-Quo zu beantworten ist, weil sich ja kurzfristig immer alles ändert. Olga
olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 21.04.2024, 12:36:36

Netanjahu, der übrigens seit Monaten in einem Kriegskabinett mit unterschiedlichen Parteien und Figuren das Land regiert, hat nichts mehr zu verlieren.
Auch das israelische Volk fordert teilweise Neuwahlen (wie diese aber in einem Kriegsland organisiert werden sollen, weiss vermutlich auch keiner). Wenn Netanjahu dann abgewählt würde, wird sein Korruptionsprozess wieder relevanter für ihn.
Aber wer wäre dann überhaupt bereit und in der Lage, in Kriegszeiten das Israel zu regieren - ohne eindeutige Zukunftsziele oder Möglichkeiten?
Ich glaube weder daran,d ass Herr Netanjahu selbst hinwirft, noch dass tatsächlich demokratische Wahlen im Krieg durchgeführt werden. Wie und wo sollten z.B. die SoldatInnen ihre Stimme abgeben? Olga


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Lenova46
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf olga64 vom 21.04.2024, 16:07:40

Textauszug und Link zur Zweistaatenlösung:

"wochentaz: Sie bezeichnen sich selbst als einen leidenschaftlichen Vertreter der Zweistaatenlösung. Hand aufs Herz, sehen Sie dazu nach dem 7. 10. tatsächlich eine Chance?

Moshe Zimmermann: Sämtliche Alternativen zur Zweistaatenlösung sind weniger kons­truktiv, oder auch katastrophal. Es geht jetzt um die Umsetzung in die Praxis. Und wir müssen über den Preis sprechen.

IM INTERVIEW:
MOSHE ZIMMERMANN
ist ein israelischer Historiker und emerierter Professor für neuere Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem.
Der könnte sich als zu hoch herausstellen. Könnte eine Absichtserklärung zur Zweistaatenlösung in der jetzigen Zeit nicht als Belohnung für den 7. Oktober und die Taten der Hamas verstanden werden?
Es wäre eine Belohnung für Israel!
Wollen Sie das näher erörtern?
Ich formuliere es mit Absicht provokativ. Die Begründung, es sei eine Belohnung, wird von denen ins Feld geführt, denen daran gelegen ist, die Zweistaatenlösung zu verhindern. Israel muss aber aus dieser Sackgasse raus. Daher sage ich, es wäre eine Belohnung für unser Land, wenn wir uns in Richtung Verhandlungen und Verständigung mit den Palästinensern bewegen.

Was sind aus Ihrer Sicht die größten Friedenshindernisse?

Auf Seite der Palästinenser gibt es eine große Gruppe – wie groß sie tatsächlich ist, weiß ich nicht –, die aus Prinzip gegen einen Frieden mit Israel ist. Auch die Netanjahu-Regierung lehnt eine Verständigung mit den Palästinensern prinzipiell ab. Die Begründung lautet stets, die Palästinenser seien unzuverlässig. Und mit dem Feind könne man keine Vereinbarung erreichen. Das ist die Argumentation der aktuellen Regierung, die aus meiner Sicht aber nur ein Vorwand ist. Mehr noch. Die israelische Politik hat sich bemüht, die palästinensische Führung zwischen Westbank und Gaza zu spalten. Nach dem Prinzip divide et impera hat man hier jedoch nicht das impera erreicht, sondern einen Stillstand herbeigeführt."

https://taz.de/Historiker-ueber-Israels-Zukunft/!5993204/

 

Rispe
Rispe
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Rispe
Hungersnot in der Produktion: Israel begeht das Kriegsverbrechen des Hungers im Gazastreifen

Zitat:
Anfang April 2024 wurden bei einem israelischen Luftangriff auf einen Konvoi der World Central Kitchen (WCK), der auf dem Weg war, um humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu liefern, sieben Mitarbeiter der Organisation getötet. WCK, seit Beginn des Krieges eine wichtige Organisation für humanitäre Hilfsmaßnahmen im Gazastreifen, stellte nach dem Vorfall ihre Operationen ein. Mehrere andere Organisationen kündigten ebenfalls an, dass sie ihre Aktivitäten im Gazastreifen aus Angst um das Leben ihrer Arbeiter einstellen würden. Die Tötung der Helfer, von denen sechs ausländische Staatsangehörige waren, zog scharfe Kritik an Israel von hochrangigen Vertretern der internationalen Gemeinschaft hervor, allen voran US-Präsident Joe Biden. In einer vom Weißen Haus veröffentlichten Sondererklärung versicherte Präsident Biden, dass Israel nicht genug tue, um zu vermeiden, dass Zivilisten und Helfer zu Schaden kommen, die versuchen, der hungernden Bevölkerung im Gazastreifen "dringend benötigte" Hilfe zu leisten, und dass dies kein "isolierter Vorfall" sei. All dies geschieht im Gefolge der vorläufigen Maßnahmen, die der Internationale Gerichtshof Ende Januar erlassen hat und Israel angewiesen hat, humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu lassen.
Als Reaktion auf internationalen Druck versprachen israelische Beamte, darunter der IDF-Sprecher und die Koordinierung der Regierungsaktivitäten in den Gebieten (COGAT), sich für eine Verbesserung der humanitären Bedingungen im Gazastreifen einzusetzen, veröffentlichten Zahlen zu diesem Thema und kündigten sogar an, dass der Grenzübergang Erez wieder geöffnet und die Zahl der Lastwagen, die nach Gaza einreisen dürfen, steigen würde. Der IDF-Sprecher ging sogar so weit, der ausländischen Presse eine "Ausweitung der Bemühungen zur Erleichterung humanitärer Hilfe in Gaza" anzukündigen.
Es ist noch zu früh, um zu sagen, wie sich die Wende in der israelischen Politik auf die Realität vor Ort auswirken wird. Doch es ist eindeutig zu wenig, zu spät und zeugt davon, dass Israel die Hauptverantwortung für die humanitäre Krise trägt, die sich seit Beginn des Krieges vor etwa sechs Monaten zu der Katastrophe entwickelt hat, die wir jetzt erleben. Monatelang weigerte sich Israel, humanitäre Hilfe über die Landübergänge auf seinem Territorium ins Land zu lassen, wodurch die Menge an Hilfsgütern, die ins Land gelangen konnten, begrenzt wurde. Selbst als Israel auf internationalen Druck hin zustimmte, Hilfe über sein Territorium hereinzulassen, waren die Beträge weit entfernt von den Bedürfnissen der Bevölkerung, und Israel beugte sich sogar so weit herab, ein falsches Bild zu vermitteln, dass es in Gaza keine ernsthafte Ernährungskrise gebe. Der derzeitige Politikwechsel kann Israel nicht von seiner Verantwortung für die Hungerkrise im Gazastreifen entbinden, und es ist zweifelhaft, ob die jüngst angekündigten "neuen Maßnahmen" – deren Auswirkungen vor Ort, sofern sie tatsächlich existieren, zu früh zu analysieren sind – den aktuellen Bedürfnissen der dortigen Zivilbevölkerung gerecht werden können.
In diesem Dokument untersuchen wir das derzeitige Ausmaß der Hungerkrise im Gazastreifen, ihre kurz- und langfristigen Auswirkungen, Israels Verhalten in dieser Frage und die rechtlichen Implikationen dieses Verhaltens. Wir stützen uns auf die aktuellsten Zahlen und Daten, die zur Verfügung stehen.
Basierend auf verschiedenen Berichten internationaler Organisationen über die Situation in Gaza und auf Zeugenaussagen, die von B'Tselems Feldforschern gesammelt wurden, kommen wir leider zu dem Schluss, dass Israel seit Monaten das Verbrechen des Hungertodes nach internationalem Recht im Gazastreifen begeht.
 
Der Zustand des Hungers im Gazastreifen in den letzten Monaten
Der IPC-Bericht, eine Initiative, an der mehr als 15 internationale humanitäre Hilfsorganisationen unter der Leitung der Vereinten Nationen beteiligt sind und die Ende März veröffentlicht wurde, kommt zu dem Schluss, dass der Gazastreifen am Rande einer Hungersnot steht. Dies stellt Phase 5 der IPC (Integrated Food Security Phase Classification) dar, in der die Hälfte der Einwohner von Gaza unter katastrophaler Ernährungsunsicherheit leidet. Nach dem anerkannten internationalen Standard befindet sich ein Gebiet in einem Zustand der Hungersnot, wenn mindestens 20 % der Haushalte mit extremen Ernährungslücken konfrontiert sind und mindestens 30 % der Kinder an schwerer Unterernährung leiden.

Quelle: https://www.btselem.org/
olga64
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von olga64

Die Lage im Gaza gerät etwas aus dem Focus des Welt-Interesses, da derzeit alle gebannt in Richtung Iran/Israel blicken, wie und ob dieser Krieg zwischen diesen Staaten weiter eskalieren könnte oder doch auf der Ebene der Vasallen (Hamas, Hisbollah und Huthi) weitergeführt wird.
Offen ist auch immer noch die von Netanjahu seit Wochen angekündigte Offensive in Rafah an der Grenze zu Ägypten und was mit dieser Million Flüchtlinge geschieht, die dort Zuflucht suchten.


Interessant ist, dass die Hamas, die stark und lange Zeit von Katar unterstützt wurden und Katar daraus auch für sich ableitete, neben den USA und Ägypten zu den 'Verhandlungsführern zu gehören, um die Geiselbefreiung und einen längeren Waffenstillstand zu erreichen, mittlerweile nicht mehr das Vertrauen und den Support von Katar geniessen.
Viele Hamas-Oberfunktionäre, die in Doha in ihren feudalen Villen leben und denen vermutlich das grausame Schicksal der Palästinenser im Gaza völlig gleichgültig ist, planen nun ihren Umzug z.B. in das Sultanat Oman.
Das sind schlechte Vorzeichen, weil dann ein längerer Waffenstillstand mit Erleichterungen für die Menschen in Gaza in noch weitere Ferne rückt - und die Befreiung der israelischen Geiseln, die vermutlich in den Hamas-Tunneln lebendig begraben sind und niemand weiss, wie viele überhaupt noch leben, noch ungewisser wird. Olga

 


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ingo
ingo
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von ingo

Heute will die Hamas ja einen Vorschlag zum Menschenaustausch vorlegen. Wetten, dass sie noch einen Großteil der Geiseln "behalten", dafür aber hunderte Gefangene verlangen?

Anita182
Anita182
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anita182
als Antwort auf Rispe vom 22.04.2024, 16:18:41

Ja . und jetzt? Haben die Palästinenser nicht gejubelt, als ihre Freunde von der Hamas tausende von Israelis heimtückisch ermordeten und hunderte Geiseln nahmen? Ist das nicht üble Verbrecher-Manier? Können die nicht denken? Konnten die sich nicht vorstellen, was dann passieren würde? Aber für die "edlen" Muslime sind ja "Ungläubige" eh alle vogelfrei! Ihr Allah lehnt sich zufrieden zurück, wenn seine Schäfchen möglichst viele "Ungläubige" in die Dschanna schicken. Da kommen ja laut Koran alle hin, die nicht an Allah und Mohammed glauben. Auf das Gedränge bin ich gespannt!

Anita182
Anita182
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Anita182
als Antwort auf jeweller vom 19.04.2024, 10:21:00

Jau jeweller, so kenn ich dich. Und richtig ist es auch, was deine Meinung zur Religion betrifft. Seit Menschengedenken schlagen sich die Menschen gegenseitig die Schädel ein im Namen irgend eines Gottes. Keiner hat ihn je gesehen, er hat noch nie ein Wort gesprochen aber irgendwelche Typen legen diesem nicht existenten Wesen Worte in den Mund, die genau zu ihren Wünschen ,Phantastereien und Machtgelüste passen.

Elbling
Elbling
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RE: Krieg in Israel
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Anita182 vom 29.04.2024, 16:34:30

".. Doch von Mohammed sind die Sätze überliefert: „Niemand von Euch hat den Glauben erlangt, solange er nicht für seine Brüder liebt, was er für sich selbst liebt.."
Es wird als das Gegenstück zum christlichen Gebot der Nächstenliebe angesehen.

Ich konnte es erst garnicht glauben, aber ein Imam hat es mir bestätigt. Er sagte mir auch das Mohamed fordere alle Menschen als Brüder zu sehen. Ungläubige sind laut Mohamed nur Menschen die garkeinen Glauben an einen Gott haben. Also sind auch Christen und Juden 'gläubige Menschen im Sinne Mohamed's'. Die Auslegung des Begriffes Ungläubige auch auf andere Relligionen ist daher rein politischer Natur und nicht durch Mohamed selber autorisiert.
Mohamed war Kaufmann und hat auf seinen 'Kaufreisen' auch sehr viele chrisliche Klöster damals besucht und sich mit den Christen ausgetauscht. Das sollte man bedenken.


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