Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Myanmar - das gescheiterte Demokratie-Experiment

Internationale Politik Myanmar - das gescheiterte Demokratie-Experiment

olga64
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Myanmar - das gescheiterte Demokratie-Experiment
geschrieben von olga64

Nun hat das Militär in Myanmar wieder die Macht übernommen, nachdem die Pseudo-Regierungschefin die kürzlichen Wahlen erfolgreich gewonnen hatte. Wie es Trump vormachte, erklärt das Militär dies mit Wahlbetrug.
Der wahre Grund dürfte in der stetig steigenden Popularität der Regierungschefin liegen, was dem Militär zu gefährlich wird. Männer reagieren empfindlich darauf, wenn sie in ihrer Macht offensichtlich beschnitten werden sollen.
Die Regierungschefin ist wieder mal verhaftet.
Die verfolgte muslimische Minderheit, die Rohynga wurden auf eine Insel zwangsweise verfrachtet, wo jährlich Überschwemmungen drohen und die Lebensumstände äusserst beschwerlich sind.
Aung San Suu Kyi, die bisherige Regierungschefin wird nun auch wegen Hochverrats angeklagt.
Aus der Ferne betrachtet verlor sie viel von ihrem früheren Image (sie ist auch Friedensnobelpreisträgerin), insbesondere, weil sie auch international nie für die Rechte der verfolgten Rohynga eintrat. Mit einer ziemlich wirren Rede in Den Haag versuchte sie vor einigen Jahren,sogar das Militär in Schutz zu nehmen.
Vermutlich konnte sie nie anders - das Militär war immer zu übermächtig und hatte sich diese Machtübernahme von Anfang an in die Verfassung geschrieben.

Wie reagiert das Volk? Insbesondere die jungen Leute werden nach diesem Schock auf die Srasse gehen; im Nachbarland Thailand, wo es ebenfalls brodelt, tun sie es schon  Ärzte und Pflegepersonal haben in Myanmar aus Protest bereits die Arbeit niedergelegt.
Wie wird das Militär reagieren? Mit einem Blutbad? Weiteren Verfolgungen?
Wie wird die Weltöffentlichkeit reagieren und kann sie es überhaupt? Olga

olga64
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RE: Myanmar - das gescheiterte Demokratie-Experiment
geschrieben von olga64

In Myanmar regiert nun seit Jahren das Militär; ca 40% der Menschen leben unterhalb der ARmutsgrenze (Armut bedeutet in solchen Länder aber etwas anderes als z.B. in Sozialstaaten wie Deutschland).

Die Asean-Staaten können nur bedingt Druck auf Myanmar ausüben, wo nach wie vor Völkermord an muslimischen Rohingyas von Buddhisten betrieben wird.

Die Friedensikone und frühere indirekte REgierungschefin Aung San Suu Kyi, die so viele Jahre ihres 78-jährigen Lebens im Hausarrest oder Gefängnis bereits verbrauchte, ist gegenwärtig zu 33 Jahren Haft verurteilt. Entsprechend zynisch hört es sich nun an, wenn die Herrscher von Myanmar diese Strafe um 6 Jahre reduzierte und sie in einen staatlich integrieren Hausarrest entliessen, wo sie aber nur gut sortierten Besuch erhalten darf.
Hinter den Generälen von Myanmar steht aber die Schutzmacht China - über das SChicksal dieser Friedensikone und von ihrem eigenen Leben extrem stark gebeutelten Frau wird vermutlich in Peking entschieden werden. Olga


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