Internationale Politik nicht genug zu essen

plautus
plautus
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Re: Hunger ... ein komplexes Thema ...
geschrieben von plautus
als Antwort auf arno vom 14.10.2007, 13:26:52
hunger macht unterwürfig und gehorsam.
was wollen die herrschenden auch mehr, eine welt voller
gehorsamer arbeitssklaven, die sich nicht mehr trauen, ihre rechte einzufordern.
es gab einen us-amerikanischen volkswirtschafts-professor.
soll miterfinder des neoliberalismus gewesen sein, der genau das vorschlug, um die widerstrebenden zum gehorsam zu zwingen. habe leider keine weiteren daten dazu.

--
plautus
uki
uki
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Re: Hunger ... ein komplexes Thema ...
geschrieben von uki
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.10.2007, 14:06:51
Hallo, astrid,
hier aber macht doch keiner deine Meinung madig. Ich wollte es jedenfalls nicht. Eine vollendete Hilfe zur Selbsthilfe, das wäre also "unseres" Erachtens wirklich die Lösung . Ein einfacher Vergleich; was nützt es einem Schüler, wenn ein anderer ihn abschreiben lässt, er selbst aber nicht lernt.

Irgendwann ist es vielleicht so weit, dass Themen über Hunger zur Vergangenheit gehören .
uki
angelottchen
angelottchen
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Re: Hunger ... ein komplexes Thema ...
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf arno vom 14.10.2007, 13:26:52
Vor einiger Zeit habe ichs schonmal hier gepostet und ich tue es gerne wieder - auch wenn manche nu gleich wieder aufjubeln. Zuvor möchte ich sagen, dass ich jedem sein Kotelett oder seinen Döner gönne - dass aber ein Verzicht auf Fleisch in den Industrieländern (nein, ich bin keine militante Vegetarierin) ein grosses Mass beittragen könnte, um den Welthunger zu stillen, denn das Getreide, welches die Tiere, die wir essen, verzehren, bis sie schlachtreif sind, könnte vielen Menschen das Leben retten. Ich zitiere von vegetarierbund.de

Ein Rind liefert dem Menschen etwa 200 kg Fleisch, das sind rund 1500 Mahlzeiten.

Das Getreide, das dem Rind gefüttert wird, ergäbe - vom Menschen verspeist -18 000 Mahlzeiten.

Das Fleisch eines Rindes, das vom Getreide eines Hektars (10 000m2) ernährt wird, reicht für einen Menschen 19 Tage. Wenn auf derselben Fläche Soja angebaut würde, könnte ein Mensch 217 Tage lang ernährt werden.

Dieser unnötige Umweg ist ein Teil des Hungers auf der Welt. Denn man kann sagen, die Erde gäbe für alle Menschen genug Nahrung, wenn da nicht dieser Umweg wäre.

Dieser Umweg macht die Hälfte des Treibhaus-Effektes aus. Der andere Teil kommt aus Kaminen und Auspuffen. Dieser Umweg kostet einen großen Teil des erzeugten Stromes. Dieser Umweg verbraucht riesige Mengen Trinkwasser.

Dieser Umweg ist die Ursache für die Verunreinigung der Grundwasser-Reserven und das Nitrat (krebserregend) in unserem Trinkwasser. Dieser Umweg ist durch die Ammoniak-Gase wesentlich am Waldsterben beteiligt. Dieser Umweg verschlingt fast die Hälfte der Welt-Getreide-Produktion. 64 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird nicht für die menschliche Ernährung direkt verwendet, sondern für den Anbau von Tierfutter.

Zur Zeit sterben jeden Tag etwa 38 000 Kinder an Hunger. 1991 sind weltweit 20 Millionen Menschen verhungert.

Weltweit werden etwa 15 Milliarden Schlachttiere gehalten - und auch getötet. Die Erde ist getränkt mit dem Blut, das täglich für den UMWEG vergossen wird. Der Umweg hält das Leid, die Krankheit, das Morden aufrecht, allen Friedens-Bemühungen zum Trotz.

Dieser Umweg beschäftigt hunderttausende von Menschen, deren tägliche Arbeit es ist, Tiere aller Art zu töten und zu zerlegen. Der Schauspieler und Philosoph O. W. Fischer meinte dazu: » ... Tiere, die viel schöner sind als diese Menschen ...«

Dieser Umweg bringt den Sklaven ihrer Gewohnheiten ihr tägliches Fleisch auf den Teller, aber auch die Folgen davon. Denn alles hat seine entsprechenden Folgen.

Wie mögen die Folgen des täglichen Tiermordes sein? Wie mögen die Folgen davon sein, wenn man den Hungernden ihre Nahrung wegisst, nur der Gewohnheit zuliebe oder dem Geschmack zuliebe? Wie mögen sich die Folgen davon auswirken, wenn man immerzu wegschaut und nicht sehen will, was die gewohnte Esslust hinter Schlachthofmauern an Qual, Leid, Stress und Elend hervorbringt?

Verteil Probleme, eine Rechnerei und Gedanken über Ess-Gewohnheiten

Der Hunger auf der Welt und die Weizenproduktion der Welt

Eine Zahl aus dem Lexikon besagt, dass 1990 auf der Welt 347 703 000 Tonnen Weizen geerntet wurden. In Kilogramm umgerechnet sind das 347,7 Milliarden Kilogramm. Bei einer angenommenen Weltbevölkerung von 5 Milliarden Menschen treffen auf jeden Menschen im Jahr 69,5 Kilogramm. Das sind pro Tag 190 Gramm. Davon könnte man über 9 Scheiben Vollkornbrot am Tag bereiten. Mehr, als man am Tag essen kann.

Die Reis-Ernte betrug 1990 auf der Welt 294 875 000 Tonnen, das sind rund 295 Mrd. Kilogramm. Aufgeteilt auf 5 Mrd. Menschen ergibt das pro Mensch im Jahr 59 Kilogramm. Jeder Mensch könnte am Tag 161 Gramm Reis bekommen, das sind etwa 6,5 Esslöffel. Allein davon könnte ein Mensch satt werden. Reis quillt in Wasser stark auf.

Ähnliche Rechnungen könnte man mit Äpfeln, Tomaten, Kartoffeln anstellen. Von den Vernichtungsaktionen der EU abgesehen, ergibt sich immer wieder, dass die Erde für alle Menschen genügend Nahrung bereitstellt. Kein Mensch sollte hungern müssen, kein Tier müsste für Nahrungszwecke getötet werden.

Aber wir brennen aus Weizen Schnaps, verarbeiten Gerste zu Bier, pressen Äpfel zu Saft, denaturieren Tomaten zu Ketchup, füttern Getreide und Soja den Tieren und wundern uns über den Hunger auf der Welt.

So ist der Hunger nicht nur ein Verteil-Problem, sondern vor allem die Frage, ob wir in alten Gewohnheiten weitermachen wollen - Hunger betrifft ja nur die anderen - oder ob wir umdenken wollen und uns zur Solidargemeinschaft der Menschen rechnen, die für ihren Bruder/ihre Schwester auch noch mitdenken. Die allernächsten Brüder und Schwestern, an die wir normalerweise NICHT denken, sind unsere Mitgeschöpfe, die Tiere, die ohne Not ihr Leben lassen müssen, damit wir unsere Essensgewohnheiten fortführen können. Das ist uns das tägliche Massaker in den Schlachthöfen wert. Wir sehen es ja nicht...

Und unsere Brüder und Schwestern in Afrika, Brasilien und Indien lassen wir ebenfalls hungern, damit wir unsere Essensgewohnheiten beibehalten können. Das ist uns so wichtig, dass wir den Hunger von Millionen akzeptieren.

Es ist nicht sinnvoll zu warten, bis jemand etwas ändert. Es ändert sich nur etwas, wenn jeder in seinem eigenen Leben anfängt zu ändern.

Die Zeit drängt. Der Hunger findet jetzt statt. Die Tiere werden jetzt getötet, damit morgen die Fleischtheke wieder voll ist
geschrieben von W.Lohr vom Vegetarierbund e.V.


Vielleicht würde es ja schon ein wenig helfen, wen auf allen Fleischprodukten, ähnlich wie bei den Zigaretten - ein Aufkleber wäre mit dem Hinweis; "Der Verzicht auf Fleisch könnte Leben retten"
--
angelottchen

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hafel
hafel
Mitglied

Re: Hunger ... ein komplexes Thema ...
geschrieben von hafel
als Antwort auf angelottchen vom 14.10.2007, 19:00:24
nur um ausgewogen zu diskutieren: es gibt natürlich eben solche Links über Getreideüberschuss, wo angeregt wird, mit Getreide zu heizen, da dies billiger als Öl ist.
--
hafel

PS: ich muss jetzt essen; es gibt Fisch auf Blattspinat )))))
hema
hema
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Re: Hunger ... ein komplexes Thema ...
geschrieben von hema
als Antwort auf hafel vom 14.10.2007, 19:11:58
Mahlzeit Hafel. Laß dir den Fisch schmecken!


--
hema
hugo
hugo
Mitglied

Re: Hunger ... ein komplexes Thema ...
geschrieben von hugo
als Antwort auf angelottchen vom 14.10.2007, 19:00:24
hallo angelottchen,,bist du tatsächlich auch der Meinung, das durch irgendeine Art Verzicht bezüglich Essen und Essgewohnheiten auf dieser Erde auch nur einem einzigem Hungerndem geholfen werden kann ?

Das ist sehr theoretisch gedacht und schrammt weit an der Realität vorbei.

Auf unserer Erde herscht kein Mangel an Lebensmitteln, es gibt Übeschüsse noch und nöcher. Es wird vernichtet, weggeschüttet, verfüttert, verbrannt, vom Markt genommen, verstromt, verheizt, umdeklariert und anderweitig verwendet, stillgelegt, ins Meer gekippt usw. usf..

Jegliche Art individueller Verzicht, private Rücksichtnahme, vereinzelte Sparmaßnahme bis hin zu massenhaften asketischen Hungerkuren ändern gar nichts am Problem, sie lenken nur ab.

Gegenwärtig leben ca 4 Menschen von dem, was ein Hektar Ackerland abwirft.
Auch wenn die Bevölkerung wie angenommen in 10 Jahren auf ca 8 Milliarden Menschen anwachsen würde, bestände noch kein Grund unruhig zu werden. Es könnte immer noch für alle Bewohner dicke ausreichen und alle könnten übergewichtig sein,,*g*

Woran es mangelt, ist der Wille angemessen zu Teilen und entsprechend weltweit aufzuteilen und zu verteilen und nix anderes. Alles andere sind reinste Ablenkungsversuche und viele Menschen fallen darauf herein.

in einer Überlegung von Herbert Begemann
Im Gleitflug in die Utopie
Überlegungen zum 10. Jahresgründungstag der Naturwissenschaftler-Initiative »Verantwortung für den Frieden«

fand ich folgenden Text:

Die Armut der »Entwicklungsländer« ist ohne Zweifel komplementär zum Reichtum der Industrieländer. Es ist eine vordringliche Aufgabe aller, »die Guten Willens sind«, nach Wegen zu suchen, die eine gerechte Verteilung der natürlichen Ressourcen unserer Erde und der industriellen Produktion mit ihren Gewinnen garantieren. Not, Hunger und Entbehrungen auf der einen (sehr großen) Seite der Menschheit zugunsten von Überfluß, Reichtum und Verschwendung auf der anderen (sehr kleinen) Seite sind nicht nur moralisch unerträglich, sondern hochgradig gefährlich und kriegstreibend.

dem stimme ich unumwunden zu
hugo


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hema
hema
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Re: Hunger ... ein komplexes Thema ...
geschrieben von hema
als Antwort auf plautus vom 14.10.2007, 14:22:01
hunger macht unterwürfig und gehorsam.
was wollen die herrschenden auch mehr, eine welt voller
gehorsamer arbeitssklaven, die sich nicht mehr trauen, ihre rechte einzufordern.


Plautus, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.


Das ist so bei den Palästinensern und in vielen arabischen Staaten.
Der Perser Achmadineschat hat vor seiner Wahl
versprochen etwas für die Armen zu tun. Jetzt rüstet er nur noch auf und fördert
den Streit in den Nachbarländern - Hunger ist die Folge.

Nordkorea´s Diktator läßt sich umjubeln, baut Raketen
wollte die Atombombe - das Volk hungert.

Myanmar-Burma die Militär-Diktatoren lassen es sich gut gehen,
verfünfachen den Ölpreis, die Menschen haben nicht mehr das Geld
ihren Arbeitsplatz zu erreichen - das Volk VERHUNGERT.

Afrikas Bürgerkriege zerstören Bauernland, vertreiben die Bevölkerung
nehmen ihnen das Recht auf leben - die Menschen VERHUNGERN.

Afghanistans Bauern bauen lieber Mohn an, weil sie dafür bessere Preise
erzielen, anstatt Weizen.

Vieles gibt es noch aufzuzählen z.B Abholzung der Regenwälder, Ausbeutung durch die Multis, Aids, mit Spendengelder werden Waffen gekauft, etc.

Ein Teil der Menschheit hat anscheinend noch einen schweren Weg zu gehen.




--
hema
arno
arno
Mitglied

Re: Hunger ... ein komplexes Thema ...
geschrieben von arno
als Antwort auf angelottchen vom 14.10.2007, 19:00:24
Hallo, angelottchen,

sicherlich ist die Fleischerzeugung
über die Verfütterung von menschlichen
Nahrungsmitteln an Nutztiere eine
sehr große Energieverschwendung.

Das ist aber zur Zeit noch nicht das
Problem für die immer wiederkehrenden
Hungersnöte in verschiedenen Ländern,
denn Nahrungsmittel gibt es zur Zeit im
Überfluß.
Das Problem ist die Gier der Menschen!

Viele Grüße
--
arno
arno
arno
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Re: Hunger ... ein komplexes Thema ...
geschrieben von arno
als Antwort auf niederrhein vom 13.10.2007, 15:41:30
Hallo, Bertha vom Niederrhein,

so komplex ist das Hungerthema gar
nicht, wenn man von den Natur-
katastrophen mal absieht.

Auf der ganzen Welt, selbst in unserer
reichen BRD hungern Menschen aus
gleichen Gründen.

Familienoberhäupter, Bürgermeister,
Minister, Staatsoberhäupter in allen
Ländern der Erde haben Wünsche, Ziele,
usw., die sehr viel nicht vorhandenes
Geld kosten.

Für die Befriedigung dieser Wünsche,
Ziele, usw. wird zinsbelastetes Geld
aufgenommen. Wenn dann die Familien-
oberhäupter, die Bürgermeister, die
Minister und die Staatsoberhäupter die
Schuldenlast nicht mehr tilgen können,
wird jedes Gemeinschaftsmitglied zu
höchstem Konsumverzicht angehalten.
So entsteht der weltweite Hunger!

Viele Grüße
--
arno
plautus
plautus
Mitglied

Re: Hunger ... ein komplexes Thema ...
geschrieben von plautus
als Antwort auf hema vom 14.10.2007, 20:05:16
es wird behauptet, dass ein grossteil des geldes, das wir für hungerhilfe losmachen, ganz schnell wieder hier ist;
bei mercedes, bmw und porsche.

--
plautus

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