Lebenshilfe was kann ich nur tun?

sonja47
sonja47
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Re: was kann ich nur tun?
geschrieben von sonja47
als Antwort auf usabima vom 26.01.2010, 21:46:29
Usabima

Ich wünsche Dir dass morgen Deine Eltern mit Freude in das neue
Zimmer einziehen werden, dass sich ihre Freude dann auch auf Dich
übertragen kann!

Du berichtest uns wieder.

Grüsse Dich, Sonja

usabima
usabima
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Re: was kann ich nur tun?
geschrieben von usabima
als Antwort auf sonja47 vom 26.01.2010, 21:54:19
Liebe Sonja,

nur kurz - es waren lange, schlimme Tage, viel zu tun, VIELES lief schief, was Krankenkassenzustimmungen, ärztl. Atteste und so anging -
ja, der Einzug....sietaten mit leid, die beiden, waren schlimm aufgeregt und ich habs nicht geschafft,
angemessen auf die einzugehen, sie zu beruhigen. hab MEINE Sorgen, MEIN schlechtes Gewissen, MEINE Traurigkeit gesehen, hinter Kälte versteckt.

Oh, die beiden haben gestaunt, wie schön das Zimmer schon aussah, sogar den Blumenstrauß der Heimleitung auf dem Tisch bemerkt, sich gefreut, auf ihrem Sofa zu sitzen -
das schöne Bad anerkannt - und sogar unsere Arbeit.

Das Essen hat ihnen geschmeckt (Allerdings in ihrem Zimmer, nicht in der Gemeinschaft), ALLE Leute waren nett, fanden SIE (nicht ich)

ich weiss nicht, ob sie sich wirklich so wohl fühlen, wie sie sagen, daß sie es tun - bis heute sind sie nicht aus dem Zimmer gekommen, meine Tante hat dann einen nach dem anderen "geschnappt" und auf der Station herumgeführt (das hatten sie gestern von der Stationsleitung angeboten bekommen, aber abgelehnt)

ja, es gibt noch viel zu tun, dies und das fehlt, der nette Hausmeister hat alle Bilder aufgehöngt, die arderobe montiert - es geht also voran.

Wenn ich sehe, wie sehr meine Mutter Hilfe braucht, auch fordert - das kann mein Vater nicht mehr allein leisten.

Es fehlt noch viel, ich möcht nicht tauschen, es geht mir nicht gut, wenn ich dran denke, ich bin traurig, daß wir uns so gar nicht austauschen über unsere Gefühle (aber das gabs noch nie, leider)

und ich weiss nicht, wie ich all das, was da noch ansteht mit Antragstellung Sozialhilfe, Vermieterproblemen (die einem Anwalt übergeben werden), Wohnungsauflösung (die sich in einem schlimmen Chaos befindet (an 6 oder 7 verschiedenen Stellen habe ich allein Kontoauszüge (!) gefunden) - daß die Ärzte immer wieder formulierten, daß die alten Menschen auch ein "Recht auf Verwahrlosung" haben, hilft da nur wenig, daß ich auf sie hörte ("wir lassen uns doch nicht bevormunden, wir machen unsere Sachen allein"), das schafft mir nun richtig heftig Arbeit (und auch nochmal ein schlechtes Gewissen, Schuldgefühle) - von vielen - unsortierten! - Kisten mit alten Unterlagen aus der Zeit VOR meiner Geburt, die ich mir nur ZU gern (und ingtensiv!) ansehen würde, ganz zu schweigen (die soll ich "so, wie sie sind" auf den Müll geben)

Ja, und wo alles aufbewahren? Unsere Wohung ist ZU klein....

Alles nebensächlich, eigentlich - es ist mir alles zu viel und ich werde jetz ganz fix schlafen gehen, morgen hab ich Frühdienst und jede Menge andere Termine für meine Eltern abzuarbeiten - auch der eigene Haushalt geht ja weiter

sorry fürs chaotische Schreiben

Usabima




sonja47
sonja47
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Re: was kann ich nur tun?
geschrieben von sonja47
als Antwort auf usabima vom 27.01.2010, 22:12:41
Liebe Usabima

Ja das ist zweifelsohne sehr viel körperliche und auch seelische Arbeit für Dich, eigentlich zu viel für eine Person!

Ich hoffe einfach für Dich dass sich Deine Eltern im Altersheim
mit der Zeit, wohl fühlen, so, dass Dein Gewissen etwas ruhiger
werden kann!
Ich selber habe die Wohnung meiner Schwiegermutter, beim Umzug ins
Altersheim, in schlechter Erinnerung.
Ich kam mir ausgenutzt, benutzt vor, heute würde ich mich weigern,
solche grausam stinkende Arbeit in die Hände zu nehmen.
Heute würde ich verlangen, dass z.B. der Küchenteppich versehen mit Gummiunterteil, aufgeklebt auf Steinboden, von einem Putzinstitut, enfernt werden müsste.
Zwei ganze Tage hatte ich knieend mit einem Spachtel den zersetzten stinkenden Gummi gelöst.

Wünsche Dir Usabima die nötige Kraft für Deine Aufgabe, Du schreibst wieder!
Mit lieben Grüssen, Sonja

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pippa
pippa
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Re: was kann ich nur tun?
geschrieben von pippa
als Antwort auf sonja47 vom 27.01.2010, 22:48:56
Liebe Usabima,
glaube mir, mit der Zeit wird das Gefühl, alles noch einmal durchsehen zu müssen, einfach geringer, genau so wie die Schuldgefühle.
Ich habe damals einfach die Wohnung geöffnet und alle Nachbarn konnten sich nehmen, was sie wollten. Viele Bücher (die wollte ich eigentlich mitnehmen) und auch Schmuck waren so wie so bereits verschwunden.
Ein paar Kisten mit Andenken, wie Fotos, Urkunden usw. habe ich mitgenommen und in meinen Keller gestellt. Es wird aber immer weniger. Jetzt habe ich genügend Abstand und kann mich ohne Schmerz davon trennen.

Sage in Gedanken möglichst oft am Tag folgenden Satz:

Ich bin Ich
und ich bin nicht auf dieser Welt um so zu sein wie ihr mich haben wollt.

Alles hat seine Zeit und bald kommt eine bessere, auch für Dich.

LG Pippa
usabima
usabima
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Re: was kann ich nur tun?
geschrieben von usabima
als Antwort auf pippa vom 28.01.2010, 09:26:19
Hallo, Pippa, DAS ist ja ein toller Spruch - den schreib ich gleich in mein "Weisheitenbuch" hinein
Danke und liebe Grüße
Usabima

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