Literatur Albert Camus

Albert Camus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wer kann mir bei diesem Schriftsteller weiter helfen und auch etwas über sein Buch "Die Pest"
Danke
--
meikel
nasti
nasti
Mitglied

Re: Albert Camus
geschrieben von nasti
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.11.2009, 14:24:56
2 mal gelesen. Ich mag Albert Camus. Meine Freundin bekam beim A. Camus Depressionen, und ich eine gute Laune. Bin ich bischen morbide. *g*
Wie kann ich Dir helfen? Mit was?

Nasti
Re: Albert Camus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.11.2009, 14:24:56
Hallo Meikel,
weil Du die Pest ansprichst.

Die wenigsten Leute wissen,
auch Nostradamus war ein französischer
Pestarzt gewesen, nicht nur Vorherseher/
Wahrsager, wie man das so von Ihm kennt.

Aber nun lasse ich Euch wieder über
Albert Camus reden, mir viel das nur
gerade ein.

Lieben Gruß, Astrid

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longtime
longtime
Mitglied

Re: Üblicher Literaturkalender, fortgeführt:
geschrieben von longtime
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.12.2009, 00:27:35
Ohne die Diskussion über Camus abbrechen zu wollen, stelle ich hier das neue Datum vor. Für den 15.12. als mögliche Autoren, die man heute als besonders geehrte benennen kann:


Zenta Maurina

Wilhelmine von Hillern

Hans Carossa


Für besonders wichtig halte ich ihn, einen der wichtigsten Gegenwartsautoren:
Ingo Schulze

longtime
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Literaturkalender: Ingo Schulze als religiöser...
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 15.12.2009, 10:16:07
Ingo Schulze:

[Eine Story aus Sankt Pitter]

ALS DIE KOMMUNISTEN von der Macht vertrieben waren und die Demokraten noch regierten, ging es wenigen besser und vielen schlechter als zuvor. Etliche aber wußten nie, wie sie die nächsten Wochen, die nächsten Tage überstehen sollten. Zu ihnen zählten meine Nachbarin Antonina Antonowna Werekowskaja und ihre drei Töchter. Nachdem Antonina Antonowna vier Kinder geboren hatte, zuerst einen Sohn und dann drei Mädchen, war ihr Mann, Brigadier an einer fernen Erdgastrasse, von seinem Stellvertreter erstochen worden. Wie Antonina Antonowna damals sagte, wäre es besser gewesen, dieser Mensch hätte gleich die ganze Familie umgebracht. Der siebzehnjährige Anton, ihre einzige Stütze, verließ dreißig Tage nach der Beerdigung seines Vaters die Familie und kehrte nie wieder zurück. Zum ersten Mal im Leben war Antonina Antonowna auf sich allein gestellt. Ein mitleidiges Herz verschaffte ihr zwar eine Stelle als Abwäscherin in der Nachtschicht seines Betriebes. Aber ihr Lohn war nicht mehr als ein Zuerwerb für Rentner. So fristeten die vier Werekowskis ein äußerst ärmliches Leben. Um wieder einen Ernährer für die Familie zu finden, warf sich Antonina Antonowna beinah jedem an den Hals, der ein gesichertes Einkommen hatte und nicht als Trinker galt. Ihr Ruf war schnell ruiniert. Als sie begann, Geld für ihre Liebesmüh zu verlangen, lachte man sie aus und gab sich nicht mehr mit ihr ab.
Antonina Antonownas einziger Trost lag in der russischen Literatur. Nach der Lektüre erinnerte sie ihre Töchter jedesmal daran, welch Luxus es sei, über eine Zweizimmerwohnung mit Kühlschrank, Fernseher und Telefon zu verfügen, in der es auch eine Badewanne mit fließend Warmwasser gebe und noch dazu in Sankt Petersburg! Wie schnell, sagte sie oft, haben wir vergessen, daß es die breite Masse der Russen in den vergangenen Jahrhunderten niemals so gut hatte wie wir heute. Ein anderes Resultat ihrer Lektüre jedoch war eine Vorstellung, die zwar das Ende ihrer Not versprach, aber Antonina Antonowna zum Weinen brachte.
Weil sie keinen anderen Ausweg sah, weinte sie bald täglich. Nie aber kam ein Wort von dem schrecklichen Vorhaben über ihre Lippen.
Wenn am Monatsende der Hunger die Mädchen in die Kantine trieb, wo sie sich an Suppe und Brot satt essen durften, ließen die Arbeiter Antonina Antonownas Töchter nicht aus den Augen. Doch so hübsch die jungen Dinger waren, und so früh sie Anzeichen der Reife zeigten sie hatten nicht die Intelligenz und schnelle Auffassungsgabe ihres Vaters. Ihnen war die ergebene Haltung der Mutter eigen, die an sich selbst keinerlei Vorzüge erkennen konnte, diese aber an jedem anderen entdeckte. Deshalb ahnten die Mädchen nicht, was ihnen bevorstand.
Kurz vor Veras fünfzehntem Geburtstag, sie war die Älteste, konnte Antonina Antonowna gar nicht mehr mit dem Heulen aufhören, und sie beschloß, erst im neuen Jahr in der bewußten Sache Valentin zu befragen.
Das Leben der vier aber wurde immer unerträglicher. So sehr sich Antonina Antonowna auch bemühte, mit dem wenigen Geld zu wirtschaften sie hungerten nicht gerade, aber Brot, Kartoffeln, Quark, Margarine, Marmelade, Tee und manchmal ein Apfel oder eine Tomate reichten selbst ihr kaum. Für Schuhe, Kleidung und Süßigkeiten blieb nichts übrig, von anderen Dingen zu schweigen. Mit Vera teilte sich Antonina Antonowna Stiefel und Mantel, Annuschka trug die Sachen Veras und Tamara die von Annuschka und Vera. Doch was, wenn Veras Füße weiter wuchsen? Selbst billige Winterschuhe kosteten mehr als ein Monatsgehalt. Sooft Antonina Antonowna ihre Töchter auch betrachtete, ihr kam keine andere Idee, was aus ihnen werden sollte ... da weinte sie wieder, und die Mädchen weinten mit. Denn trotz ihrer Einfalt merkten sie, daß die Tränen ihnen galten.
Immer häufiger saß jetzt Antonina Antonowna nach Dienstschluß in Valentins Pförtnerloge und konnte sich gar nicht satt hören, wenn er von seinen Freunden und Partnern und den Hotels sprach. Über Silvester würden sie Vera alles erklären, und das neue Jahr sollte die ganze Familie glücklich sehen.
Doch dann geschah das Unerwartete, wovon niemand, und erst recht nicht Antonina Antonowna, zu träumen gewagt hatte. Es war am fünften Dezember, abends, kurz vor acht, als sie die Kantine betrat und zu ihrer Überraschung dieselben Leute traf, die sie schon am Morgen bei der Lohnauszahlung begrüßt hatte. Waren sie betrunken? Sie schrien einander an, umarmten sich im nächsten Moment, um gleich darauf wieder auf den Tisch zu schlagen.
Da Antonina Antonowna nie sprach, wenn mehr als drei Personen im Raum waren, fragte sie nichts und wartete neben der Theke, hinter dem Stuhl der kreischenden Dombrowskaja. Die streckte ihre Arme aus, die Handflächen mal nach oben, mal nach unten gekehrt. Was gab es denn gegen eine Lohnerhöhung von dreitausend Rubeln einzuwenden, fragte sich Antonina Antonowna?
Doch als sie hörte, daß die Dombrowskaja mit sechs, Valentin mit zehntausend Rubeln mehr gerechnet hatten, um die Inflation auszugleichen, als sie sah, welche Verzweiflung ihre Kolleginnen und Kollegen erfaßte, die zum Lohn noch Rente bezogen und nur für sich selbst zu sorgen hatten, und im Leben allesamt besser zurechtkamen als sie als sie das sah, hörte und begriff, da überstieg der Schrecken jegliches Maß und sie fiel in Ohnmacht.
»Come on, old girl, come on!« Weder verstand Antonina Antonowna diese Worte, noch kannte sie das Gesicht. Nur die Stimmen der Kolleginnen und Kollegen klangen vertraut.
Als sich der Direktor neben den Fremden hockte, krampfte sich Antonina Antonownas Herz zusammen, und sie begann, bitterlich zu weinen. So ein Elend, dachte sie, soll er's nur sehen, soll er's nur sehen! Plötzlich wurde sie vom Boden gehoben, sie schwebte wie damals auf den Armen ihres Vaters. Um sie herum war es still geworden. Mit offenen Mündern und glänzenden Augen blickten alle auf sie. Der Fremde trug sie davon. „An den Armen eines Amerikaners!« hörte sie den Direktor flüstern. Im Wagen, auf dem Beifahrersitz, fürchtete Antonina Antonowna jeden Moment einen Unfall und zog den Kopf zwischen die Schultern. Mindestens doppelt so breit wie im Wolga war es hier. Ihre Aufgabe aber bestand darin, mit dem Finger gegen die Scheibe zu tippen, nach links, nach rechts und weiter geradeaus, sonst hätte sie die Augen geschlossen.
Von Zeit zu Zeit sah er sie an. Sie verstanden sich ohne Worte und rammten weder Bäume noch Busse. Schade nur, daß es so spät war, als sie im Süd West Rayon vorfuhren.
Wie liebevoll beugte sich der Amerikaner über die Couch, die den drei Mädchen als Bett diente. Da lagen sie nebeneinander unter der Decke, die Köpfe einander zugeneigt, wie auf alten Fresken. Als Antonina Antonowna die Mädchen gleichsam mit fremden Augen sah, mußte sie an ihr Vorhaben denken. Sie wandte sich ab und schluchzte.
Ohne zu fragen, nahm der Amerikaner die drei Matrjoschkas, das einzige Spielzeug der Mädchen, vom Regal und füllte sie mit etwas Gutem aus seiner Tasche.
»It's all over now«, sagte er, strich Antonina Antonowna über die Wange und ging. Am nächsten Morgen wunderten sich die Mädchen, daß ihre liebe Mutter schon zu Hause war und ihnen das Frühstück bereitete. Wie aber leuchteten erst ihre Augen, als sie die Matrjoschkas öffneten. Antonina Antonowna lief sofort zur Bank, um einen der vielen Scheine zu wechseln. Sosehr sie sich aber auch mühte, die Rubel in ihr Portemonnaie zu stopfen es waren einfach zu viele. Antonina Antonowna zitterte vor Angst, es könnte nur ein Traum sein. Geradewegs lief sie zur Betriebsleitung, um nach der Adresse des edlen Amerikaners zu fragen. Die Sekretärin empfing Antonina Antonowna voller Freude und führte sie auf der Stelle in das große Büro. Dort aber saß statt des alten Direktors ein Amerikaner, der einzige, den sie kannte. Er kam ihr entgegen und schloß sie lange und herzlich in seine starken Arme. Und da alle ihn Nico nannten, sagte auch Antonina Antonowna Nico zu ihm, fiel vor ihm nieder, küßte seine Hände und lud ihn abermals in ihre bescheidene Wohnung ein.
Schon am Abend erschien er. Da gab es der Freude und des Staunens kein Halten mehr. Vera gefiel ihm so gut, daß auf der Stelle beschlossen wurde, in zwei Jahren solle Hochzeit sein. Und so war es dann auch. Nico und Vera waren ein Herz und eine Seele. Und in der Wohnung nebenan wohnten die Schwestern und Antonina Antonowna in Wohlstand und ohne Sorgen. Als Vera starb, heiratete Nico ihre schöne Schwester Annuschka, und als Annuschka starb, heiratete Nico die noch schönere Tamara. Antonina Antonowna vergoß bei jeder Hochzeit Tränen. Wie lange sie so glücklich lebte, weiß ich nicht zu sagen. Denn hier verliert sich ihre Geschichte im Dunkel.

*

(Aus: Ingo Schulze: 33 Augenblicke des Glücks. Berlin 1995. S. 104-108)



Eine fürs erste Lesen rätselhafte Geschichte, eine zwar realistische, aber auch unwahrscheinliche. Der Autor gibt in seinem Buch zu dieser story an, sie halte „Anspielungen auf die Vita des hl. Nikolaus“ bereit. Und tatsächlich, als Legende in einem atheistischen Land, unter erlösungsbedürftigen Seelen und einem unheilvollen Arbeits- und Wirtschaftsleben - dort mag ein solches Seelenleben, getragen und getrieben von einer mütterlichen Bedürftigkeit gedeihen. Die Männerfiguren - Ehemann, Sohn und einschließlich des amerikanischen, dollarträchtigen „Nico“ - sie versagen, bleiben aber als Idealfiguren unbefragt und werden weiter verehrt, bis ins eigene Unglück hinein.
Und Nico gar wird zum Seligkeitsersatz imaginiert.
Das Erwachen mag schwierig werden; de Autor will es aber, sonst würde er keine neue Legende zu diesem realistischen, sozial gesättigten Thema schreiben - denn das „Dunkel“ der Geschichte, der Sozial- und Staatsgeschichte der russischen Metropole Petersburg mag - oder sollte nicht immer fortgeschrieben werden, sondern wird hier kritisch reflektiert, als religiös überformt.

Der eigenartig-stille Erzählimpuls, das Drängende des Stils, der so viele Gefühle aufzeigt und ihre Übertölpelung als Scheinlösung entlarvt, erfordert die Aufhebung, die Aufklärung der Legende - zugunsten einer Glückssuche in der Realität, zumindest für den Leser in Stellvertretung der ohnmächtigen, bedürftigen Seelen...

*

Über das wietere Werk von Ingo Schulze kann man sich bei Wiki und anderswo informieren.
longtime
longtime
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Re: Literaturkalender: 16. Dezember
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 16.12.2009, 00:13:23
16.12.:


Alphonse Daudet

Karl Gutzkow

Wilhelm Karl Grimm
(24.02.1786 - 16.12.1859) einer (neben seinem Bruder Jacob; 1785 - 1863) - der berühmtesten deutscher Sprach- und Literaturwissenschaftler, sowie Märchen- und Sagensammler; also die Brüder Grimm oder die Gebrüder Grimm, obwohl deren Familie noch mehr berühmte Forscher, Sammler und Volkskundler (Kulturwissenschaftler) hervorbrachte.

Willibald Alexis

Stefan Heym

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longtime
longtime
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Re: Literaturkalender: 16. Dezember
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 16.12.2009, 00:19:54
Das Datum des 16. Dezember ergänze ich noch:

1840: Johann Nestroys Posse "Der Talisman" mit der Musik von Adolf Müller sen. von wird am "Theater an der Wien" uraufgeführt.


Folgende ausländische AutorInnen sind noch zu nennen:

Jane Austen

William Sommerset Maugham

Kostas Varnalis

*
Für den 15.12. verweise ich noch auf den Esperantobuchtag,

den 16.12. auf den "Tag der Versöhnung" in Südafrika.

*

Zum Linktipp passt mir dieser Erich-Fried-Text (wg. der Hoffnungsbereitschaft, nicht wg. der Esperanto-Form):


Wer
von einem Gedicht
seine Rettung erwartet
der sollte lieber
lernen
Gedichte zu lesen

Wer
von einem Gedicht
keine Rettung erwartet
der sollte lieber
lernen
Gedichte zu lesen.

*

Einen schönen Wintertag (ob zum Lesen, Schreiben oder für andere Aktivitäten und Erlebnisse ...) wünsche ich.
fritz_the_cat
fritz_the_cat
Mitglied

Re: Albert Camus
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.11.2009, 14:24:56
Ich glaube, alles von ihm ist lesenswert.
Gruß Fritz
longtime
longtime
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Gebrüder Grimms Arbeit für die deutche Sprache und...
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 16.12.2009, 06:45:05
Jakob und Wilhelm Grimm:
[Über Rechtschreibung] (1854 verfasst)

(Die generelle Kleinschreibung und die Zeichen "sz" statt "ß" waren Grimmsche Vorschläge, die sich nicht in der deutschen Sprachgeschichte durchgesetzt haben; sie sind für uns heute auch eigenartig zu lesen, da ja Nomen von Verben nicht durch Groß- /Kleinbuchstaben unterschieden waren; für die Gebrüder Grimm gehörte das aber zumr normalen Bildung und Spracherfassung, da ja auch in der mündlichen Sprache eine solche Unterscheidung in keiner Aus-Sprache der Welt erfolgen kann; und das Lateinische als sich entfaltende Ursprache in Mitteleuropa sie nicht hatte und nicht weitergben konnte ins Romanische, ins Germanische usw. - auch nicht ins Kirchenlatein.)


Der Grimmsche Text:


"(…) Ich wollte auch den wust und unflat unsrer schimpflichen die gliedmaszen der sprache ungefüg verhüllenden und entstellenden schreibweise ausfegen, ja dasz ich dafür den rechten augenblick gekommen wähnte, war einer der hauptgründe mich zur übernahme des wörterbuchs zu bestimmen, dessen ganze ordnung fast an jeder stelle durch das beibehalten der unter uns hergebrachten orthographie sichtbar gestört und getrübt werden muste. es ist nichts kleines, sondern etwas groszes und in vielen dingen nützes seine sprache richtig zu schreiben. das deutsche volk hängt aber so zäh und unberaten an dem verhärteten schlimmen misbrauch, dasz es eher lebendige und wirksame rechte, als von seinen untaugenden buchstaben das geringste fahren liesze, unmittelbar mit dem ersten eindruck, den ein neu auftretendes wörterbuch hervor zu bringen im stande wäre, mit dem einflusz, den es allmälich üben könnte, schien es am schicklichsten zugleich die längst reife neuerung, vielmehr zurückführung der schreibregel auf ihre alte einfachheit zu verbinden; in der bewegung der zeit selbst hätte diese abkehr und wendung von dem bloszen schlendrian der letzten, nicht der früheren jahrhunderte minderes aufsehen erregt und sich unvermerkt den beifall oder die gewöhnung der menge gewonnen. Als aber sonst überall in die jüngst verlassenen gleise zurück geschoben wurde, leuchtete ein dasz es nun unmöglich gewesen wäre hier in die ältesten wieder einzulenken; was geschehen konnte, war eine nur theilweise zu versuchende abhülfe und linderung des hervorstechendsten übels. welche wahl im einzelnen zu treffen sei, welche mittel einzuschlagen ratsam, darüber muste nothwendig die ansicht hin und her schwanken und diese unschlüssigkeit ist es eben, die in den letzten jahren längeren aufschub des wörterbuchs verursachte: rechtfertigung aber der unabweisbar gebliebnen, jedermann ins auge fallenden abweichungen von dem seitherigen schreibgebrauch wird nachher folgen. (...)"
*

Ich habe diesen Text auch für die ehemaligen oder noch heimlichen Schreibschreibkrieger- oder -revolutionäre eingestellt.

*

Jakob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Bd. 1. Leipzig: Hirzel 1854. S. VIII f.- [Der Text stammt aus der Einleitung; dann folgen die Regeln und die Begründung der einzelnen Entscheidungen für die vielen, in den deutschen Landen vollkommen unterschiedlich gehandhabten Rechtschreibfälle…]
longtime
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Mitglied

Re: Albert Camus
geschrieben von longtime
als Antwort auf fritz_the_cat vom 16.12.2009, 08:50:30
Ich glaube nicht, dass man als gelegentlich lesender STler das ganze Lebenswerk eines genialen Autors (der von 1913-1860 lebte und der auch vor seinem Tod von solchen Polit-Scheinwerfern wie Sartre und anderen Schreibhelden überdeckt war in seinem Ruhm und seiner langfristigen Wirkung) das ganze Werk maleben lsen sollte; ich erlebe auch nicht, dass solche dollen Anstrengungen hier vollzogen werden.
- Da wird ein angeberischer Satz hingeknallt - und alle anderen sollen beeindruckt werden.

Boa ey!

Vielleicht hilft ein wenig Bescheidenheit und die Beschränkung auf die beiden in Deutschland in den frühen 50er/60er Jahren (bevor die Politik die Kultur überrollte) am meisten diskutierten Camus-Werke:
"Le mythe de Sisyphe" (1942)"Der Mythos des Sisyphos. Ein Versuch über das Absurde". - Und "Die Pest"!
S. TIPP:

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