Literatur Künstler-Gedenken
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Clematis
Der Schlaflosigkeit sei's gedankt, ich konnte in der letzten Nacht eine wundervolle Dokumentation über die 'Belle Époque' sehen, die ich euch gerne empfehlen möchte. 😊
La Belle Époque - Paris um 1900
"Anhand aufwendig restaurierter und colorierter historischer Filmaufnahmen wird das aufregende Leben in Paris zwischen Ende des 19. Jahrhunderts und dem Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 zum Leben erweckt."
Diese (auch filmhistorisch) faszinierende Doku ist noch bis zum 10.04.2021 online.
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Clematis
***
An Wundern ist niemals Mangel in der Welt,
sondern nur am sich wundern können.
Gilbert Keith Chesterton
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Das Glück heilt uns von mehr Fehlern,
als die Vernunft es vermag.
La Rochefoucauld
***
Ein Schiffbrüchiger hat auch vor ruhiger See Angst.
Ovid
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Heute ist Schmotziger Dunschdig. Bei dir auch, liebe Clematis 😉?
O wär im Februar doch auch,
Wie's andrer Orten ist der Brauch,
Bei uns die Narrheit zünftig!
Denn wer, so lang das Jahr sich mißt,
Nicht einmal herzlich närrisch ist,
Wie wäre der zu andrer Frist
Wohl jemals ganz vernünftig.
Theodor Storm
LG
Roxanna
O wär im Februar doch auch,
Wie's andrer Orten ist der Brauch,
Bei uns die Narrheit zünftig!
Denn wer, so lang das Jahr sich mißt,
Nicht einmal herzlich närrisch ist,
Wie wäre der zu andrer Frist
Wohl jemals ganz vernünftig.
Theodor Storm
LG
Roxanna
Guten Morgen alle miteinander.
Jetzt haben wir Fasnet und keiner darf hin.... Nun ja, vielleicht ja nächstes Jahr...
Bei dem schönen Wetter und der Kälte genehmigt man sich dann halt einen Glühwein oder zwei....
Mein Spruch heute:
Gehe aufrecht wie die Bäume,
lebe Dein Leben so stark wie die Berge
Sei sanft wie der Frühlingswind,
bewahre die Wärme der Sonne im Herzen,
und der Große Geist wird immer mit Dir sein.
lebe Dein Leben so stark wie die Berge
Sei sanft wie der Frühlingswind,
bewahre die Wärme der Sonne im Herzen,
und der Große Geist wird immer mit Dir sein.
- Sprichwort aus Gute Zitate -
LG Lorena
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Rainer Maria Rilke an Lou Andreas-Salomé
Schloß Duino bei Nabresina
am 20. Januar 1912
Erschrick nicht, Lou, dass ich schon wieder da bin: es wird nur ein kleiner Besuch, wenn er Dir nicht passt, leg mich weg bis morgen, übermorgen- wann Du willst.
Die Fügung ließ mich heute morgen gleichzeitig Deinen Brief und den inliegenden Gebsattel's auf meinem Schreitisch finden. Ich bitte Dich, lies ihn; hier schnell die paar Daten, die ihn Dir verständlich machen werden.
Du begreifst, dass der Gedanke, eine Analyse durchzumachen, mir ab und zu aufsteigt; zwar ist mir, was ich von Freud's Schriften kenne, unsympathisch und stellenweise haarsträubend; aber die Sache selbst, die mit ihm durchgeht, hat ihre echten und starken Seiten und ich kann mir denken, dass Gebsattel sich ihrer mit Vorsicht und Einfluss bedient.
Was mich nun betrifft, so schrieb ich Dir schon, dass ich, gefühlsmäßig, dieses Aufgeräumtwerden eher scheue und mir, bei meiner Natur, kaum etws Gutes zu erwarten könnte. Etwas wie eine desinfizierte Seele kommt dabei heraus, ein Unding, ein Lebendiges, rot korrigiert, wie die Seite in einem Schulheft. Und doch: liebe Lou, so wie's mit mir steht, hab ich kaum das Recht, eine Hülfe, die nun einmal da ist und sich bereithält, auf Gefühle hin zu verdächtigen. Ich wusste ungefähr, dass Gebsattel sich bereit fände, die ganze Ausgrabungan mir zu leisten, aber ich hatte ihn eigentlich nie gefragt, ob ihm, soweit er mich kennt, (und wir waren in einer gewissen Zeit, in Paris sehr eingehend beisammen und in einer für mich trüben und mühsamen Zeit) die Anwendung der Analyse bei mir am Platz schiene. der Brief, den ich ihm nun am 15. d.M. schickte, enthielt diese Frage und zugleich einige meiner Bedenken. Das Beiliegende ist seine Antwort. Mir scheint, er irrt in manchem; immerhin ist es Zeit, seiner Bereitschaft gegenüber, diesen Ausweg jetzt wirklich zu bedenken. Bestehn bleibt die Tatsache, dass ich mir rein körperlich recht unerträglich bin, gewisse schlechte Gewohnheiten, durch die man früher immer wieder durchgriff wie durch schlechte Luft, verdichten sich mehr und mehr, und ich kann mir denken, dass sie mich eines Tages einschließen wie Wände.
Die Überempfindlkichkeit z. B. der Muskeln ist so groß, dass etwas Gymnastik oder eine irgendwie übertriebene Haltung (etwa beim Rasieren) gleich Schwellungen, Beschwerden u.s.w. zur Folge hat, Erscheinungen, an die sich dann wieder, als ob sie nur gewartet hätten, Ängste, Auslegungen, Quälereien aller Art anschließen: ich schäme mich einzugestehn, wie sehr mich oft wochenlang dieser verhängnisvolle Cirkel umtanzt, in dem ein Elend dem andern jeden Gefallen tut.
Du weisst vielleicht, liebe Lou, dass Gebsattel seit dem Frühling etwa meine Frau in Behandlung hat -; bei ihr steht die Sache anders, ihre Arbeit hat ihr nie geholfen, während die meine in gewissem Sinn von Anfang an eine Art Selbstbehandlung war; allerdings in demselben Maaße, als sie sich entwickelte und etwas Selbständiges wurde, verliert sie immer mehr das Therapeutische und Rücksichtsvolle und stellt Forderungen; eine Seele, die darauf angewiesen ist, sich in den immensen Übertreibungen der Kunst zu harmonisieren müsste auf einen Körper rechnen dürfen, der ihr nichts nachäfft und präziese ist und sich nirgends übertreibt. Mein Körperliches läuft Gefahr, die Karrikatur meiner Geistigkeit zu werden.
Liebe Lou, wenns Dir nicht zu viel wird, hilf mir mit ein paar Worten überlegen. (Ich würde unter Umständen nach München gehen, dort an der Universität einiges treiben und gleichzeitig die Analyse versuchen.) Auf Deinen Brief antwort ich bald, dank Dir, Du siehst wie's auf und ab geht mit mir und hin und her: was tun?
Rainer
Rainer Maria Rilke war also von der Freud'schen Therapie auch
nicht begeistert und sehr verunsichert.
Clematis
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Guten Morgen!
Mein Beitrag für heute ...
Ich wünsche Euch allen diese wenigen Herzensmenschen, denn genau die machen alles erträglich. Ein schönes Wochenende für Euch!
Eisigkalte Grüße aus Aschaffenburg
von Gerti
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
Charles Darwin
12.2.1809 - 19.4.1882
Hier stoße ich an meine Grenzen : Ich kann die Verbindung zwischen den Mäusen
und Hummeln nicht herstellen .............. Fressen denn die Mäuse die Hummeln ????
LG Charlie
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied