Literatur Künstler-Gedenken
»Stell’ Dir vor es geht...und keiner kriegt’s hin.«
(Wolfgang. Neuss)
LG
Sam
Hallo Sam, was für eine Vorsrtellung, und doch - wir erleben es täglich.
wie wunderschön und wunderwahr
dieses Bild und dieser Sinnspruch.
Dafür dankt dir, Agathe
Ich danke Dir, liebe Agathe.
Ich will noch ein paar Geburtstage nachholen.
Clematis
Clematis
Hast Du noch nie bemerkt, wie verachtete, geringe Dinge sich erholen, wenn sie in die breiten, zärtlichen Hände eines Einsamen geraten? Wie kleine Vögel sind sie, denen die Wärme wiederkehrt, sie rühren sich, wachen auf, und ein Herz beginnt in ihnen zu schlagen, das wie die äußerste Welle eines mächtigen Meeres in den horchenden Händen steigt und fällt.
Rainer Maria Rilke
Brief an seine Tochter Ruth Sieber-Rilke
Briefe und Tagebücher aus der Frühzeit 1899-1902
Rilke hat viel über Einsamkeit und Hände geschrieben. Hier in diesem Brief hat er beide Begriffe (und Tatsachen) in wunderbarer Harmonie zusammengebracht.
Clematis
Liebe Clematis, das möchte ich auch bestätigen, das Bild ist unglaublich berührend.
Es ist mir einfach unverständlich dass es Menschen gibt die solche zarten Lebewesen quälen und töten.
Danke für diese guten Rilke-Worte!
Sirona
Liebe Sirona,
ich grüsse Dich und bedanke mich für Deine liebe Antwort.
Ich möchte noch zu bedenken geben:
Rilke meinte die "verachteten, geringen Dinge", die WIE Vögelchen werden, wenn sie in die "zärtlichen Hände eines Einsamen" kommen.
D, h. viele Dinge, übersehen und verachtet seit langer Zeit, bekommen wieder Leben.
In seinem wunderbaren Gedicht "Und sagen sie das Leben sei ein Traum" spricht er:
....
Da wo du bist hat nichts umsonst geharrt,
um dich die Dinge nehmen nirgend Schaden,
und mir ist so als hätt ich schon gesehn,
dass Tiere sich in deinen Blicken baden
und trinken deine klare Gegenwart.
....
Ich glaube, er meint die Dinge und die Tiere achtsam "behandeln" mit "horchenden Händen"
Obiges Gedicht ist eine Widmung an eine Frau.
Clematis