Forum Kunst und Literatur Literatur Literaturkalender: NEUE Folge 28. November. 2009

Literatur Literaturkalender: NEUE Folge 28. November. 2009

enigma
enigma
Mitglied

Re: Erinnerung an den 91. Geburtstag des Autors Hans Bender
geschrieben von enigma
als Antwort auf longtime vom 01.07.2010, 14:05:26
Hallo Miriam,

ich glaube, dass Du das schon einmal kurz erwähnt hattest und beneide Dich jedenfalls um diese Begegnung., die wenn auch kurz, Dir doch nachhaltig in Erinnerung zu sein scheint.
Bender wäre ich auch sehr gerne begegnet, und nicht nur darum, weil er inzwischen bekannt ist, sondern weil ich es mir wirklich wünschen würde, ihn einmal persönlich zu erleben. Für mich hat er - ich kann es nicht anders bezeichnen - etwas “Wahrhaftiges".
Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass Du seine Art des Umgehens mit Menschen so hervorhebst. Irgendwie passt das für mich zu dem Bild, das ich von ihm habe.


Hallo Longtime,

jetzt habe ich mich noch etwas mehr mit Deinem Beitrag über Hans Bender beschäftigt.

Danke für die vielen Quellenangaben/Verweise.

Gut,dass Du Frans Roumen auf seinen Irrtum hingewiesen hast. Ich hoffe, dass er reagiert hat.


Von den “haikuartigen Vierzeilern” von Bender kenne ich kaum welche.
Zeit, dass sich das ändert.

Die 10-Minuten-Rede von Bender hat mir so gut gefallen, dass ich sie mir gleich kopiert habe.


Gruß von Enigma

PS
Gerade las ich den letzten Beitrag.
Und schon kenne ich einige Vierzeiler mehr.

Schade, dass Kometa ihren Text nicht abgeschickt hat.
Es wäre interessant gewesen zu erfahren, ob und wie Herr Bender darauf reagiert hätte.

Noch einmal danke.

Und jetzt muss ich schleunigst weg, müsste ich eigentlich schon sein...
miriam
miriam
Mitglied

Re: Erinnerung an den 91. Geburtstag des Autors Hans Bender
geschrieben von miriam
als Antwort auf enigma vom 01.07.2010, 14:38:37
Liebe Enigma,

eine schöne Erinnerung erzählt man ja gerne öfter...
Danke dir für deine Antwort - danke auch Longtime für sein Danke!

Ich stelle gerade fest, dass heute mein Tag der Erinnerungen ist, hatte schon etwas über meine Geburtsstadt geschrieben ("Anno dazumal").

Das muss wohl die Folge meines langen Aufenthaltes im Nistkasten der Turmfalken sein.
Diese sind nun flügge geworden, wenn ich dann auch meinen fehlenden Abschlussbeitrag beim entsprechenden Thema geschrieben habe, dann sind auch die Turmfalken des Jahres 2010, fast nur noch eine schöne und zeitaufwändige Erinnerung.

Liebe Grüße

Miriam
longtime
longtime
Mitglied

Re: Erinnerung an den Geburtstag des Dichters Hermann Hesse
geschrieben von longtime
als Antwort auf miriam vom 01.07.2010, 16:17:14
Eine Erinnerung an Hermann Hesse; geboren am am 2.07.1877 in Calw, gestorben am am 9.08.1962 in Montagnola?

- Eigentlich unnötig, das sicherlich jeder von uns seine eigenen Erinnerungen an HH hat.

Ich fand zwei mir neue Dokumente:


Siegfried Unseld (später Verleger des Suhrkamp Verlags) traf als Doktorand den lebensweisen Hermann Hesse in Montagnola..:

Siegfried Unseld erinnert sich an Hermann Hesse:

*

HH: Brief an einen Kommunisten (1931)

Hesse über den Kommunismus

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enigma
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Re: Erinnerung an den Geburtstag des Dichters Hermann Hesse
geschrieben von enigma
als Antwort auf longtime vom 02.07.2010, 14:09:49

Hallo Longtime,

wie wahr, jede/r hat wahrscheinlich eigene Leseerlebnisse mit Hermann Hesse vorzuweisen.

In jüngeren Jahren hatte ich mal eine kurze, aber intensive “Hesse-Phase” (mit “Der Steppenwolf“, “Narziß und Goldmund”, “Das Glasperlenspiel” usw.), später las ich noch hin und wieder gerne seine Lyrik und seit geraumer Zeit habe ich ihn gar nicht mehr auf meiner Liste gehabt, weil es dann andere Schriftsteller gab, die ich unbedingt auch kennenlernen wollte.

Die von Dir eingestellten Videos fand ich interessant.
Interessant auch, welche Fragen immer wieder von oft jungen Menschen an bedeutende Schriftsteller herangetragen werden, die damit wohl für kompetent gehalten werden, darauf eine allgemeingültige Antwort zu geben.

Im ersten Video geht es ja nach der Erinnerung von Siegfried Unseld um die Frage eines Achtzehnjährigen an Hesse nach dem “Wichtigsten im Leben”. Hesse ließ Konfuzius antworten:
“Treue zu sich selbst und Güte zu Anderen”.

Das klingt natürlich sehr weise, aber um sich selbst treu sein zu können, muss ein einzelner Mensch dann zunächst einmal wissen und definieren, wer oder was er ist. Und sind wir nicht alle im Laufe unseres Lebens ständigen Veränderungen unterworfen?
Ich will das jetzt nicht weiter vertiefen, aber mir würde es vermutlich leichter fallen zu sagen, was ich nicht bin.

Im zweiten Video gefällt mir gut die sehr individuelle und differenzierte Einstellung, die Hesse zum Kommunismus geäußert hat. Er hielt ja den Kommunismus für richtig und unausweichlich, für die Chance der Zukunft.
Aber genau so klar war seine Absage, die des Schriftstellers, sich in der Art seines Schreibens für irgendeine Richtung instrumentalisieren zu lassen.
Er begründete das u.a.damit, dass die Aufgabe eines Schriftstellers eine völlig andere ist.

Danke für die interessante Anregung.

***

Wislawa Szymborska, geboren am 2. Juli 1923, hat auch heute Geburtstag.

Leider unterliegt ja ihre gesamte Lyrik noch dem Urheberrechtsschutz.
Aber einige in die deutsche Sprache übersetzte Gedichte (von Karl Dedecius) habe ich im Netz gefunden und stelle den Link ein:
hier:

Gruß von Enigma



longtime
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Re: Erinnerung an den 91. Geburtstag des Autors Hans Bender
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 01.07.2010, 11:17:31
Eine schöne Ergänzung:

eine Ehrung für Hans Bender:

Ein Lyrik-Freund ehrt Hans Bender.
indra
indra
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Re: Erinnerung an den 91. Geburtstag des Autors Hans Bender
geschrieben von indra
als Antwort auf longtime vom 17.07.2010, 21:54:46
Danke, longtime, für die Erinnerung an Hans Bender...den ich leider bisher nicht kannte, mir nun aber einen ersten Eindruck verschaffen konnte.
Heute am 18.07. möchte ich an William M. Thackeray erinnern, der
1811 am 18.07. in Kalkutta geboren wurde.
Seine Werke "Jahrmarkt der Eitelkeiten" und sein "Henry Esmond" haben in meiner Jugendzeit ganz erheblich mein Bild vom Leben der englischen Gesellschaft geprägt. Heute , beim Nachlesen, entdecke ich, wie sich meine Sicht doch relativiert hat.
Thackeray starb am 24.12. 1863 in London.

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longtime
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Re: Ein Intellektuellentreffen in der Emigration: Paris am 20.7.1935
geschrieben von longtime
als Antwort auf indra vom 18.07.2010, 18:34:38
Danke, Indra!
Ich freue mich, wenn weitere aktuelle Kalenderdaten (Autoren, Themen, Texte…) angeführt werden.

Heute zurückgeblendet:
Paris 20. Juli 1935:



Ich gebe hier Einblick in ein Gespräch, das Harry Graf Kessler, ein interessanter Kunstmensch, Reisender, Pazifist und Feuilletonist, in Paris am 20.7.1935 führte, mit Heinrich Brüning und Annette Kolb:

Ein Pazifist Harry Graf Kessler
Kessler gibt Brünings Darstellung wieder:

„Hitler sei feige und das Gegenteil eines ‚Führers’, unentschlossen, schwankend, leicht beeinflußbar, so daß er, je nachdem, wen er zuletzt gesprochen habe, immerfort unfiele; aber bauernschlau, gerissen, und, wie nur schwache Menschen, grausam. Mörder seien immer schwache Menschen. Hitler mache darin keine Ausnahme. In der Reichskanzlei habe er natürlich in Bismarcks Schlafzimmer schlafen wollen. Aber vor diesem Schlafzimmer seien ihm noch elf weitere Zimmer reserviert. Im ersten schlafe sein Adjutant Brückner, die zehn anderen seien von seiner persönlichen Leibwache besetzt, große, stramme Jungens, die keinen durchließen. Trotzdem wage Hitler sich nachts nicht weiter als bis ins dritte Zimmer. Er habe nachts auch schreckliche Angstzustände. Dann schreie er nach Brückner. Dieser gehe aber gelegentlich hinüber in den ‚Kaiserhof’ ein Glas Pilsener trinken. Dann brülle Hitler nach ihm, schnauze die Leibgarde-Leute an, wo Brückner sei? Warum sie ihn fortgelassen hätten?

Einmal sei deshalb ein Mann von der Leibwache zu Brückner in den 'Kaiserhof' hinübergegangen und habe ihn holen wollen. Brückner habe sich aber nicht stören lassen, sondern dem Mann nur gesagt: ‚Mensch, hast du denn 'noch' nicht gemerkt, daß der Führer verrückt ist?’ Die Ermordung mit ihm befreundeter Personen lasse er sich immer ‚abringen’. Er wühle dann in seinem Haar wie ein Wagnerscher Bühnenheld, stelle sich verzweifelt, ‚das kann ich doch nicht zulassen’, und ‚erlaube’ dann, was er vor acht Tagen sich vorgenommen hatte. Ich sagte: ‚Richard III.’

Aber Brüning meinte: ‚Viel schlimmer’, weil das Theatralische, sentimental Romantische, ‚Richard Wagnerische’ dazukomme.“
(Harry Graf Kessler: Tagebücher 1918 - 1937, Frankfurt am Main 1961, S 737)

Weitere Zusammenhänge und Diskussion bietet: s. Link!


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