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Literatur Literaturliebhaber denken heute an...

longtime
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Re: Literaturliebhaber denken heute am 1. Juli: Hans Bender
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 01.07.2009, 06:53:25
Nachtrag zum 1. Juli:


Auch diese Ehrung hatte ich übersehen:
Gedichte von Hans Bender präsentiert in der ZEIT 27/2009. S. 49:


Die Amseln

Hinterm Haus, von Efeu bedeckt,
verbergen sie ihr Nest.
Vor dem Haus kommen sie mir
furchtlos wie Nachbarn entgegen.



Zeitzeugen

Männer, auch Frauen, uralte,
mit dünnen, schneeweißen Haaren,
die so genau nicht mehr wissen,
ob sie dafür oder dagegen waren.



Nachmittag im September


Dunkel,
früher als sonst.
Ist es der Herbst?
Sind es die Augen?


Zuganzeige am
Hauptbahnhof Mannheim


"Der Zug hält nicht
an jeder Station –"
Dort, wo man mich erwartet,
wird er vorüberfahren.

*

Aus: Hans Bender: Wie es kommen wird. Meine Vierzeiler.
In: Edition Akzente; Hanser, 2009. 12,90 €
S. TIPP:

*

"Briefe an Hans Bender"

Ich habe bei H. B. - in der Daubengasse 10 in 50676 Köln - angefragt um die Abdruckerlaubnis für den ST. -



--
longtime
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Re: Literaturliebhaber denken heute am 2. Juli: u.a.: Hermann Hesse
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 02.07.2009, 06:19:50
2.07.1877:[/b
] [b]Hermann Hesse geboren!


Aus seiner Schulzeit, im März 1892:
Hesse auf der Flucht - davongelaufen aus der Schule, dem evangelisch-theologischen Seminar in Maulbronn.
Er wurde erst einen Tag später auf freiem Feld aufgegriffen.

Das war seine Vorlage für „Unterm Rad“, den Roman seiner Jugend und Flucht und der Rettung aus dem Suizidvorhaben.


Als staatlicher Schüler musste Hesse auf sein Schweizer Bürgerrecht verzichten; deshalb erwarb ihm der Vater im November 1890 die württembergische Staatsangehörigkeit (als einzigem Mitglied der Familie). „Hier zeigte sich im März 1892 sein rebellischer Charakter...“ heißt es so geschwätzig. Nein, hier zeigte sich sein wahrer, ehrlicher Charakter: Verschwinden – in welcher Form auch. Rebellion war sein Roman, nicht sein Sich-Befreien, sein Fortlaufen aus Maubronn.

Themen und persönliche Motive aus dem Roman finden wir in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Unterm_Rad


Das Ergreifendste an Hesses Leben und Roman über seine schulische Tortur für mich?

TIPP:
Ein Brief eines Lehrers, den ich hier vorgestellt habe:


--
longtime
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Re: Literaturliebhaber denken heute am 1. Juli: Hans Bender
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 01.07.2009, 06:53:25
Eine Rezension des Hans-Bender-Buchs "Meine Vierzzeiler":

--
longtime

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Re: Literaturliebhaber denken heute am 2. Juli an Hermann Hesse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf longtime vom 02.07.2009, 06:56:58

2.7.1877: Hermann Hesse geboren


"Es war in meiner Schulknabenzeit. Und das eigentliche daran, das Echte, Urhafte und Mythische darin, der Zustand des still-lachenden Eins-Seins mit der Welt, der absoluten Freiheit von Zeit, von Hoffnung und Furcht, der völligen Gegenwärtigkeit, kann nicht lange gewährt haben, vielleicht Minuten." Diese Gedanken Hermann Hesses über das Glück, dass er als Kind verspürt hat, enthalten viele Themen, die den Autor zeitlebens beschäftigen. Die Suche nach der Freiheit, nach dem Glück, nach dem eigenen Ich bestimmen viele seiner Werke. "Sei du selbst" ist eine von Hesses zentralen Botschaften...


Eines meiner Lieblingsgedichte von ihm:

Bücher
Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

Dort ist alles, was du brauchst,
Sonne, Stern und Mond,
Denn das Licht, danach du frugst,
In dir selber wohnt.

Weisheit, die du lang gesucht
In den Büchereien,
Leuchtet jetzt aus jedem Blatt -
Denn nun ist sie dein.

roseluise
enigma
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Re: Literaturliebhaber denken heute am 2. Juli an Hermann Hesse
geschrieben von enigma
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.07.2009, 08:25:08
Heute möchte ich an Josef Guggenmos erinnern, der am 2. Juli 1922 geboren wurde.

Er hat sich vor allem als Lyriker und Autor von Kinderbüchern einen Namen gemacht.

Nachdem er 1939 seine Reifeprüfung abgelegt hatte, wurde er zur Wehrmacht eingezogen
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges studierte er dann Germanistik und Kunstgeschichte.

Zunächst arbeitete er als Lektor und Übersetzer

Das Interesse an Kindergedichten soll durch die Literatur von Robert Louis Stevenson geweckt worden sein, den er ins Deutsche übersetzt hat.
Danach begann er dann selbst für Kinder zu schreiben.

Mit dem Band “Was denkt die Maus am Donnerstag?” gelang ihm 1967 der große Durchbruch.

Josef Guggenmos ist 2003 an Krebs verstorben.

Einige Fotos von ihm sind auf der Seite der nach ihm benannten Josef - Guggenmos-Grundschule in Enkenbach zu sehen:
Fotos

Und hier einige Gedichte für Kinder, die eine Grundschule auf ihrer Seite veröffentlicht hat:

Gedichte für Kinder:
Wer Freude an so etwas hat, kann darin blättern.
Da gibt es auch Gedichte von Josef Guggenmos.


Gruß

--
enigma
ehemaligesMitglied47
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Re: Literaturliebhaber denken heute am 2. Juli an Vladimir Nabokov
geschrieben von ehemaligesMitglied47
als Antwort auf enigma vom 02.07.2009, 09:54:12
...Klopstock ...Hermann Hesse .. Ernest Hemingway .. Nabokov ... Mario Puzo...wo soll man da nur anfangen heute?

Nehm ich mal den Vladimir Nabokov, der vor allem mit seinem "Skandalroman" LOLITA berühmt wurde und damals wie heute immer noch selbst ernannte Sittenwächter auf den Plan ruft ..

Hier gibt es eine sehr lesenswerte Kurzbiografie über ihn
--
cundinamarca

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welling
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Re: Literaturliebhaber denken heute am 2. Juli an Ernest Hemingway
geschrieben von welling
als Antwort auf ehemaligesMitglied47 vom 02.07.2009, 11:16:17
Ernest Hemingway
(21. Juli 1899 - 02.Juli 1961)

Wer kennt ihn nicht, seinen "alten Mann" und vieles noch. Mancher sicher noch aus dem Englischunterricht dermaleinst.

"He was an old man who fished alone in a skiff in the Golf Stream and he had gone eighty-four days now without taking a fish....."



welling
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Re: Literaturliebhaber denken heute am 2. Juli an Ernest Hemingway
geschrieben von enigma
als Antwort auf welling vom 02.07.2009, 18:17:20
Bei Ernst Hemingway denke ich in erster Linie an den Roman "Wem die Stunde schlägt" und den Film, der diesem Roman mit Ingrid Bergman und Cary Cooper in den Hauptrollen nachgedreht wurde.
Auch “Fiesta” habe ich gelesen und den Film gesehen.

Was mir bei Hemingway nicht so gefallen hat, ist eine Art von “Männlichkeitswahn”, der, so empfinde ich es, nicht ausschließlich auf das damalige Rollenverständnis zurückzuführen war.
Und seine Vorliebe für den Stierkampf hat mich auch etwas irritiert

Aber vielleicht war gerade das der Ausdruck eines persönlichen Zwiespalts, der ihm auch Zeit seines Lebens selbst zu schaffen machte?
Denn gleichzeitig haben seine Werke ja häufig eine große Ausstrahlung von Melancholie und sogar Sinnlosigkeit, die durch den teilweise hektisch-aktiven Lebensstil seiner Protagonisten nur oberflächlich verdeckt wurde.

Gruß


--
enigma
longtime
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Re: Literaturliebhaber denken heute am 3. Juli z. B. an den Dichter F u c h s
geschrieben von longtime
als Antwort auf enigma vom 02.07.2009, 19:55:13
Heute ist für mich s e i n Geburtstag; er wäre nun 81 Jahre alt geworden, wenn er nicht schon mit 48 Jahren gestorben wäre:

Günter Bruno Fuchs (03.07.1928 - 19.04.1977)


Nach dem Zweiten Weltkrieg und kurzer Kriegsgefangenschaft studierte er Grafik und Ingenieurwesen und arbeitete zunächst als Schulhelfer, Kartenmaler und Gelegenheitsarbeiter. Später lebte er als freier Schriftsteller und Grafiker in Reutlingen oder Berlin.

In seinen Texten, meistens Prosagedichten, behandelte er häufig Außenseiter der Berliner Gesellschaft.

Zum Leben, zum Werk:

Wiki über F u ch s


Im Netz gibt es Werke von ihm:

Fuchs-Werke


Und hier z.B. ein (für mich...) besonders schönes Gedicht: „Für ein Kind“. Im TIPP:

--
longtime
indra
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Re: Literaturliebhaber denken heute am 3. Juli z. B. an den Dichter F u c h s
geschrieben von indra
als Antwort auf longtime vom 03.07.2009, 07:07:52
Und an Franz Kafka sollten wir heute denken.Er wurde am 3.Juli 1883 geboren und er lebte leider nur bis 1924.
Seine Arbeiten wurden von ihm mit einer strengen Selbsteinschätzung gewertet und deswegen verfügte er in seinem letzten Willen die Vernichtung seines gesamten handschriftlichen Nachlasses.Max Brod ist es zu verdanken, dass dieses nicht in die Tat umgesetzt wurde, da er als Freund Kafkas diesen letzten Willen anzweifelte.


--
indra

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