Literatur Ostfriesenhölle Klaus-Peter Wolf
Mit diesem 2020 erschienenen Kriminalroman setzt Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf seinen Ostfriesen-krimiserie auf eine sehr unterhaltsame und spannende Weise fort und erfasst dabei auch etliche interessante gastronomische, geografische und touristische Aspekte Ostfrieslands. Die Kommissarin Ann-Kathrin Klaasen, ihr Ehemann Kommissar Frank Weller, Kommissar Rupert und weitere Helfer aus ihrem Bekanntenkreis bemühen sich um die Aufklärung einiger Morde und suchen nach den Entfüh-rern des Enkels des niedersächsischen Innenministers, dem die Ermor-dung des Enkels (Marvin) an-gedroht wurde für den Fall der Nichterfüllung der Forderung nach Übermittlung einer Liste aller niedersächsischen V-Leute an die Entführer. Die abenteuerlichen Ermittlungen führen schließlich zur Verhaftung einer Hauptschuldigen (Luna) und zum Selbstmord eines weiteren Hauptschuldigen. Hinter-grund der Morde und der Entführung ist eine interna-tional agierende Verbrecherorganisation, deren führende Mitglieder sich durch zahlreiche legale und illegale finanzielle Machenschaften, Erpressung und Gewalt oft im Zusammenhang mit Drogen- und Waffenhandel großen Reichtum und vor allem sehr viel Macht auch gegenüber korrupten Politikern verschafft haben. Damit spricht der Autor ein durchaus aktuelles Thema an. Einige Hauptfiguren des Romans werden vor allem durch ihre Hand-lungen in ihrer Persönlichkeitsstruktur gut erfasst. Die Selbstzweifel des persönlich betroffenen Innen-ministers, sein Leid und seine letzlich mutige Entscheidung für ein menschliches Handeln werden an-schaulich dar-gestellt. Beeindruckend ist auch das Verhalten des Youtubestars Marvin, dessen Persön-lichkeit und Handeln als Entführungsopfer in einer ergreifenden Weise geschildert werden. Leider wird der positive Eindruck von diesem Buch sehr getrübt durch die Widersprüche in der Per-sönlichkeit des Kommissars Rupert, der einerseits als kompetenter Polizist erscheint, aber mit sei-nem sehr fragwürdigen Sexualverhalten häufig negativ auffällt. Die diesbezüglichen Passa-gen hat der Autor offenbar als komisch-unterhaltsame Elemente bewusst eingeplant, was aber nur schlecht zu einem seriösen Kriminalroman passt, der keine Vorurteile verbreiten will. Der Roman lässt auch viele Fragen hinsichtlich der Zukunft der Verbrecherorganisation und der Persönlichkeitsentwicklung weiterer Hauptpersonen offen. Kritische Leser könnten sich auch an dem häufigen Bezug auf real existierende gastronomische Betriebe stören (Werbung?). Dennoch ist dieser lesenswerte Roman insgesamt ein fesselnder und zum Nachdenken anregender Kriminalroman.
Ob ich ihn lesen werde weiß ich nicht.
Denn meine Erfahrung ist die, je länger eine Serie gezogen wird um so schwieriger ist es für die Autoren, die Leser weiter zu begeistern.
Nun lässt Wolf viele Schreiber des Nordens deutlich hinter sich.
Vermutlich sitzt da aber wieder die bekannte Belegschaft in dem Revier in Norden. Da geht es schon los.
Ihn habe ich sehr gerne gelesen. Auch weil ich den Norden, die dort Menschen und ihre Art sehr mag. Aber jetzt dieser Band ......Mal sehen.
Vielleicht schneien wir ja noch ein.