Literatur Verleihung des Literatur-Nobelpreises 2011 an den schwedischen Poeten Tomas Tranströmer

Heute haben wir es wahrscheinlich alle schon gelesen oder gehört, dass der Nobelpreis für Literatur 2011 an den schwedischen Lyriker Tomas Tranströmer verliehen wurde.

In diesem Zusammenhang habe ich etwas mit Herrn Reich-Ranicki gemeinsam: Ich habe diesen Namen auch noch nie gehört.

Über seine Lyrik weiß ich also überhaupt nichts, aber was über die sonstigen Aktivitäten in dem Leben von Herrn Tranströmer zu erfahren war, finde ich schon sehr beeindruckend.

Die Verleihung dieses Preises ist natürlich eine große Würdigung der bisherigen Arbeit des Poeten.

Nach einigen gesundheitlichen Schicksalsschlägen ist Herr Tranströmer bei der literarischen Gestaltungsarbeit auf die Hilfe seiner Frau angewiesen.
Und nach deren Aussage soll er total überrascht und erfreut über diese Ehrung sein, mit der er wohl nicht mehr gerechnet hatte.

Ich bin überzeugt, dass wir über seine Lyrik in Kürze mehr erfahren werden.

Einige Informationen über Tomas Tranströmer - she. Linktipp!

Enigma

Ich habe mich vorhin auch ein wenig schlau machen wollen,
habe überall nur gelesen, dass das Gesamtwerk recht klein ist,
er wohl nicht nur bei uns unbekannt ist,
und dass seine Art alles äußerst knapp auszudrücken, geradezu minimalistisch, geehrt wurde.
Aus der Erinnerung zitiere ich mal ungefähr: ... wo andere zwanzig Wörter brauchen um etwas auszudrücken, braucht er zwei... (so ungefähr).

Ob da der Wunsch dahinter steckte, nur auf keinen Fall Bob Dylan auszuzeichnen?
Aber nein, das kann ja sicher nicht sein.

erafina

Es ist sicher keine Bildungslücke,diesen Literaten nicht zu kennen. Der Bayern 3 erklärte heute, dass er Gedichte verfasst und diese auch nur in schmalem Umfange - ein
Büchlein z.B. mit 100 Seiten. Bin kein Fan von Gedichten - werde ihn also ignorieren. Olga

Hallo Erafina,

ich weiß nicht,ob Dylan "verhindert" werden sollte.
Ich hatte auch schon einmal gelesen, dass er in Frage kommen könnte.

Im Vorfeld der Verleihung gibt es ja immer Gerüchte und es werden preiswürdige Namen diskutiert.
Reich-Ranicki plädiert ja nicht erst seit gestern für Philip Roth und auch Joyce Carol Oates wurde in den letzten Jahren schon öfter ins Gespräch gebracht.

Aber die müssen sich nun zumindest noch gedulden. Vielleicht erhalten sie die Ehrung aber auch nie, weil doch öfter schon überraschende Entscheidungen getroffen wurden.

Aber die Romane bzw. die Erzählungen dieser beiden Schriftsteller gefallen mir persönlich sehr gut.

Wie gesagt, von der Lyrik unseres diesjährigen Preisträgers weiß ich rein gar nichts zu sagen.

Gruß von Enigma

Roth und Oates schätze ich auch sehr - dieses Mal sollten es wohl keine Amerikaner sondern ein Schwede sein - wäre sicher auch im Sinne von Herrn Nobel. Olga

Ja, und auch John Updike ist ohne den wichtigen Preis gestorben.

Vielleicht ist ein Interview interessant, in dem RR versucht, die Abgrenzung zwischen Trivial- und "großer" Literatur zu erklären.

Gruß, Enigma

PS
Kürzlich war ich in einer Buchhandlung und wollte gucken, ob es noch im laufenden Bestand Bücher von Wolfgang Borchert gab.
Die noch junge Buchhändlerin wusste nicht viel mit diesem Namen anzufangen.

Wenn Marcel Reich-Ranicki den diesjährigen Literatur-Nobelpreisträger nicht kannte, dann befinde ich mich ja in bester Gesellschaft. (siehe Link beim ersten Beitrag)

Ich war auch sicher, dass endlich in diesem Jahr der Preis an Philip Roth geht - er ist ja schon so lange im Gespräch.

Ja - richtig, John Updike hat diesen Preis auch nie erhalten.

Ich glaube, die spinnen - die Schweden - frei nach Asterix.

Miriam

Hallo Enigma,

man kann nur staunen, oder? Ranicki erklärt in diesem Interview den Unterschied mit einem einzigen Wort ("Sprache"), und es bleibt einem der Mund offen, weil's so einleuchtend und auf den Punkt gebracht ist. Danke also für den Link!

Wegen des ebenfalls im Interview erwähnten Unseld-Bernhard-Briefwechsels: Ich bilde mir ein, dass ich vor einigen Jahren (sechs? sieben? noch mehr?) auf 3SAT einmal Claus Peymann Auszüge daraus habe lesen gesehen. Das Publikum (inkl. mW) hat Tränen gelacht. Hast du das zufällig auch gesehen?

Schönen, möglichst sonnigen Tag!

Es gibt die Aufzeichnung einer Lesung, in der zwei ganz Große den Briefwechsel Bernhard-Unseld vortragen: Gerd Voss und Peter Simonischek. (Dauer: 1 Stunde)

Siehe Link

Miriam

Ah, danke, miriam!