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Musik Die Rose in Lied und Gedicht

LisaK
LisaK
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RE: Die Rose in Lied und Gedicht
geschrieben von LisaK
Liebe Roxanna,
es gibt Tage, da tut ein Spaziergang durch deinen so schön angelegten Rosengarten gut.
Ich nehme deine Einladung zu einem Besuch immer wieder gerne an
und bin gerne bei dir zu Gast.
Herzliche Grüße
Lisa🌞
Rosengarten.png

 
Fewa
Fewa
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RE: Die Rose in Lied und Gedicht
geschrieben von Fewa
gebrueder_grimm Rose.webpRose "Gebrüder Grimm" / Joli Tambour

 
Die Rose
          Ein Märchen der Brüder Grimm

 
Et was mal eine arme Frugge, de hadde twei Kinner; dat jungeste moste olle Dage in en Wald gohn un langen (holen) Holt. Asset nu mal ganz wiet söken geit, kam so en klein Kind, dat was awerst ganz wacker to em un holp (half) flietig Holt lesen un drog et auck bis für dat Hus; dann was et awerst, eh en Augenschlägsken (Augenblick) vergienk, verswunnen. Dat Kind vertelde et siner Moder, de wul et awerst nig glöven. Up et lest brochte et en Rause (Rose) mit un vertelde, dat schöne Kind hädde em deise Rause gieven und hädde em sägt, wenn de Rause upblöhet wär, dann wull et wier kommen. De Moder stellde dei Rause in,t Water. Einen Morgen kam dat Kind gar nig ut dem Bedde, de Moder gink to dem Bedde hen un fund dat Kind daude (tot); et lag awerst ganz anmotik. Un de Rause was den sulftigen Morgen upblöhet.
 
 
Die_Rose Gebrüder Grimm.jpg
 


Übersetzung:
Das jüngere Kind einer armen Frau muss täglich Holz holen. Es begegnet einem Kind, das ihm das Holz trägt und eine Rose gibt, bei deren Aufblühen es wiederkommt. Die Mutter glaubt es erst nicht, aber stellt sie ins Wasser. Eines Morgens findet sie das Kind tot. Es sieht ganz schön aus, und die Rose ist aufgeblüht.


Die Rose ist die dritte von zehn Kinderlegenden im Anhang der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Sie ist im Dialekt abgedruckt.

LG Fewa


 
Roxanna
Roxanna
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RE: Die Rose in Lied und Gedicht
geschrieben von Roxanna


Danke, liebe @Lisa Kestler und @Fewa für eure schönen Beiträge. Es freut mich, dass ihr den Thread damit bereichert.

Ein gutes Wochenende wünscht mit lieben Grüßen
Roxanna

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LisaK
LisaK
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RE: Die Rose in Lied und Gedicht
geschrieben von LisaK
Zwei Rosen.png
ornament-2017541_1280.png

Fewa
Fewa
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RE: Die Rose in Lied und Gedicht
geschrieben von Fewa

zitat-wahrheit-und-rosen-haben-dornen-henry-david-thoreau-160036.jpg

wiedierose.jpg
Eine schöne Zeit wünscht euch 
Fewa 
LisaK
LisaK
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RE: Die Rose in Lied und Gedicht
geschrieben von LisaK
Herbst -Rose.png

 

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Roxanna
Roxanna
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RE: Die Rose in Lied und Gedicht
geschrieben von Roxanna
20230828_120927 (3).jpg


Ein Seufzer

Schlimme Lose,

Daß der himmlische Zorn
Jeder Rose
Beigegeben den Dorn;
Aber schlimmer,
Daß die Rose verblüht,
Und noch immer
Sticht der Dorn im Gemüt.


 Friedrich Rückert
 
Fewa
Fewa
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RE: Die Rose in Lied und Gedicht
geschrieben von Fewa
Sah ein Röslein am Wegrand stehen,
konnte seine Schönheit sehen
und musste mich an ihm vergehen.
Habe es sogleich stibitzt,
damit kein andrer es besitzt.
Nahm es mit auf meinen Weg,
schloss es in mein Herz,
raubte seine Freiheit unter Leid und Schmerz.
Doch schon nach so kurzer Zeit
ging die Schönheit ihm verloren,
denn was einstmals frei geboren,
verwelkte in Gefangenschaft,
unter meiner Fremdherrschaft.
Welch ein Trauerspiel, am Ende nur ein Trauerstiel,
verloren seiner Blüte ist alles, was dir bleibt,
wenn man sich Freiheit, Liebe, Schönheit einverleibt.
Deswegen hat die Rose Dornen, damit man sie nicht pflückt,
denn zu viel der Schönheit macht den Mensch verrückt,
will er nur besitzen, sich an ihr vergehen.
Sah ein schönes Röslein, dort am Wegrand stehen.

by DENKSTAHL
 
 
Kunstwerk-Denkstahl43 1.jpg
      Gefangene Schönheit, die sich wehrt
       by DENKSTAHL


 
Denkstahl – Ein Künstler zwischen klassischer Kunstgeschichte und Rebellion
von Dr. Stephanie Schoger, Art Historian | Apr 30, 2021


 
DENKSTAHL ist ein Künstler, der beeindruckt, provoziert und irritiert. Er ist sozialkritisch und folgt nicht dem aktuellen Mainstream des Kunstschaffens. Er hinterfragt aktuelle gesellschaftliche und politische Themen ebenso wie das Darstellungsrepertoire, wie wir es aus der klassischen Kunstgeschichte kennen.

DENKSTAHLs Arbeiten sind gespickt von Details, die den Betrachter in ihren Bann ziehen und oft erst auf den zweiten Blick erkennbar werden. Diese Ansprache kann sehr direkt passieren, regelrecht schockieren oder dezent und zurückhaltend sein.
 
(Zitate aus "GALERIE VOLLHERZIG")

LG Fewa
LisaK
LisaK
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RE: Die Rose in Lied und Gedicht
geschrieben von LisaK
als Antwort auf Fewa vom 13.09.2023, 16:32:56
Liebe Fewa,
die Rose, die meist als Sinnbild für die Liebe, für das Schöne und Edle steht,
führt uns hier eine bedrückende Realität vor Augen, die es in der Welt auch gibt.
Künstler sind nicht nur da, uns angenehm zu unterhalten, sie haben auf ihre Weise die Möglichkeit sichtbar zu machen,
was nicht immer gerne gesehen werden will.
Herzliche Grüße
Lisa🌞
 
Gefangenschaft-Zwänge.png
 

 


 
 

 
Fewa
Fewa
Mitglied

RE: Die Rose in Lied und Gedicht
geschrieben von Fewa

 

Hundsrose.jpg
Die schönste Blüte im Garten

„Wie schön du bist!“, sagte die Hundsrose zur Pfingstrose, die neben dem Rosenstrauch ihren Platz hatte.
Die Pfingstrose antwortete nicht. Sie hatte keine Zeit. Ein kleines Mädchen betrat nämlich gerade den Garten und rief:
„Ich suche eine ganz besondere Blume!“
„Hier! Hier!“, rief die Pfingstrose laut. „Ich bin die prächtigste ‚Rose’ hier.“
„Ich bin auch eine Rose“, rief die kleine Hundsrose. Sie rief es nur leise. „Nie werde ich so wunderhübsch sein wie du“, sagte sie zur Pfingstrose und ihr Stimmchen klang ein wenig traurig. „Ich habe auch nur fünf Blütenblätter. Du aber siehst prächtig aus mit deinen dichten Blütenkopf. Wie eine Königin.“
„Ich bin eine Königin“, antwortete die Pfingstrose würdevoll. „Die Rose des frühen Sommers bin ich. Schon vor vielen hundert Jahren und mehr nannten mich die Menschen ‚Königsblume’.“
„Ich bin nur eine kleine Rose. Eine echte …“, betonte das Röslein.
Das aber schien die Pfingstrose wenig zu interessieren.
„Interessant“, nuschelte sie und reckte ihren Blütenkopf mit den süß duftenden Blütenblättern dem Mädchen zu, das suchend den Garten durchstreifte.
„Hier! Hallo, hier bin ich!“, lockte sie. „Ich bin die schönste ‚Rose’ im Garten.“
„Du bist keine Rose. Echte Rosen stechen“, sagte das Mädchen. Es schnupperte an der Blüte der Hundsrose. „Wie süß du duftest! Und wie spitz deine Dornenstacheln sind!“
„Ich dufte auch süß!“, meldete sich die Pfingstrose laut zu Wort. „Und ich habe keine Dornen und keine Stacheln.“
„Fein!“ Das Mädchen bückte sich. „Du duftest wie eine Rose, aber dein Stängel trägt keine Stacheln. Das gefällt mir.“
Und schnell pflückte es die zartrosafarbenen Blütenblätter der Pfingstrose und legte sie in ein Körbchen. „Danke, wunderschöne Blume! Mit deinen Blütenblättern schmücke ich nun den Tisch. Gut, nicht?“
„G-g-gut, hja, g-g-gut“, stammelte der kahle Pfingstrosenstängel.
„G-g-gut, hja, g-g-gut“, stotterte auch die kleine Hundsrosenblüte, doch sie stotterte es nur leise. Manchmal nämlich ist es besser, etwas leiser zu sein.
 
© Elke Bräunling
 
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LG Fewa
 
 
 

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