Plaudereien Jeder gegen Jeden: Sportfahrradfahrer gegen Normalfahrradfahrer, Fußgänger gegen Radler, Auto gegen...

Es wird immer beklagenswerter: befinde ich mich mit meinem Drahtesel auf dem Fahrradweg, kommen die Sportfahrer von hinten mit einem Affenzahn und Lamento, Platz zu machen, Handzeichen zu benutzen und geziemend ganz an der rechten Seite zu fahren. Den Fußgängern ist man auch ein Dorn im Auge und deshalb baut sich sie spazierengehende Familie demonstrativ auf dem ganzen Weg auf, um dann wetternd ein kleines Gässchen für den Fahrradfahrer frei zu geben. Ab und zu kommen auch Autos angebrummt, Einheimische, die eine gute Abkürzung wahrnehmen wollen. Schade!! Wenn jeder etwas Rücksicht nehme, würde alles prima funktionieren. Aber, es ist, wie es ist: Wird der Autofahrer zum Fußgänger, vertritt er dort anmaßend die Interessen, die er zuvor im Auto despotisch missachtet hat. So ist das auch im Rollentausch der Fußgänger, Fahrradfahrer, Hundebesitzer usw.. Brauchen wir denn für alles Gesetze? Was ist Eure Meinung?

ali,

ich bin der Meinung, wenn ein Volk nur mehr von Gesetzen reglementiert wird, dann fördert das eine gewisse Art der Verdummung und ein Miteinander ist somit vollkommen ausgebremst.

Ich finde es gut, wenn Leute noch selbst mal denken müssen, wie sie sich denn richtig zu verhalten haben. Das spart die Einrichtung von zusätzlichen Gerichtsstandplätzen

Mich amüsiert es immer wieder, wenn Leute meinen, mir Vorschriften machen zu müssen, wo es dafür in meiner Heimat gar keine Vorschriften gibt. Ich wünsche den Leuten dann halt nur, dass sie mich bei guter Laune erwischen, wenn nicht, dann kann sich so mancher unter einem Grasbüschel verstecken, so klein muss er sich fühlen.

ich war grad gestern in Innsbruck im neuen Museum auf dem Berg Isel, in das das Riesenrundgemälde übersiedelt wurde. Dieses Riesenrundgemälde auf 1000 m2 Leinwand stellt den Freiheitskampf der Tiroler unter Andreas Hofer gegen die Franzosen und Bayern dar. Und die Tiroler lieben ihre gewonnene Freiheit und werden immer dafür einstehen. Und ich bin nunmal eine waschechte Tirolerin

Berg Isel - Riesenrundgemälde

bongoine
die weiß, wie sie sich zu verhalten hat und die die ihr gewährten Freiheiten in vollen Zügen genießt

@bongo: "ich bin der Meinung, wenn ein Volk nur mehr von Gesetzen reglementiert wird, dann fördert das eine gewisse Art der Verdummung und ein Miteinander ist somit vollkommen ausgebremst."

Du glaubst gar nicht, wie sehr Du mir aus der Seele sprichst. Ich habe es bei meiner Rückkehr aus Holland nach Duitsland schmerzhaft gemerkt, wie durchgreglementiert dieses Land ist. Umso erfrischender ist es, dass man nun auch in Deutschland versucht, freie und selbstbewusste Bürger zu fördern: KEINE VERKEHRSZEICHEN MEHR!

dutch,

solche Projekte haben wir in Österreich auch - und ich finde es toll, wie ich gelesen habe, hat diese Idee ihren Ursprung in Holland.

Verkehrszeichenfrei

bongoline

das ist leider wahr,


der kampf jeder gegen jeden.zuviel ordnung wird eben irgendwann auch zum chaos.aber ob es in anderen ländern,deren modelle wir so gerne übernehmen(jedenfalls so gut es geht)wirklich immer besser ist!?die stöhnen doch bestimmt auch über die speziellen marotten ihrer kultur?ich weiß nicht.

wicki

Haben die Holländer eigentlich eine Möglichkeit, eine Rechtsschutzversicherung zu buchen?
Das ist nämlich genau das Übel hier in DE, daß jeder zum Advokaten rennt, ohne mit dem Nachbarn zu reden.
In Holland -und auch in fernen Landen- bin ich niemals bemeckert worden, weil ich auf dem Bürgersteig Fahrrad gefahren habe.
Nur hier gelegentlich.
Aber das ist mir meine Gesundheit wert, ehe ich von einem Rowdy auf der Strasse beseite gefegt werde.

Seltsam, dass nur Knuschties mosern; die junge Generation macht sogar noch Platz, obwohl das nicht mal nötig wäre.

Na ja, hier gibt es eine gr.Fußgängerzone, in der offensichtlich Radfahren erlaubt ist.

Also, kreuz und quer durch die Fußgängerscharen, manche Sportlichen auch sehr sportlich und schnell beim Slalomfahren..wahrscheinlich fährt und geht es so lange, bis ernsthaft etwas passiert ist. Ich weiß nicht, ob dieser Zustand gar so toll ist.

Dann gibt es diese Fußgängerwege, auf denen auch gejoggt wird und die durch Bodenzeichen abgetrennte Fahrrahdwege haben - ist doch sicherer!

Ich sollte vielleicht anfügen, dass -wenn ich schon auf dem Bürgersteig fahre zwecks Überleben- ich ggf sehr sehr lamgsam fahre, fast stehe - und auch absteige, wenn ich Unrat wittere.
Ich weiß, daß ich selber schlimmer aufs Maul fallen kann als jeder Fußgänger.
Und bei Kindern ist sowieso die Achtung-Fahne ganz oben.
Es gibt noch viele andere Möglichkeiten, wo man aufpassen muss.
Hausecken, Türen, Ausfahrten ...

Ist wohl was hängen geblieben von den 3,5 Mio km unfallfrei Autofahren.
Ein besonders ausgeprägter Sinn (der 7. ?) für Gefahren.

An Wochenenden bin ich ausgesprochen ungern unterwegs.
Da sind zu viele Hunde und 'Gören' unterwegs.
Und da mosere ich auch nicht, wenn die mal im Weg sind.
Ich klingele noch nicht mal, sondern bleib so lange hinter denen, bis sie sich mal zufällig umdrehen und erstaunte Gesichter machen - und ihre breiten Bobbese aus dem Wege wuchten Grinsen ist angesagt.

Es gibt doch eine ganz einfache Regel:

Der Stärkere nimmt Rücksicht auf den Schwächeren.

Wie viel Vorschriften und Verkehrsschilder könnte man sich ersparen, wenn alle sich daran hielten.

genau.


wicki