Plaudereien Kochen/Essen am Heiligen Abend(an Weihnachten
@Der-Waldler,
danke für deine guten Beiträge.
Wir hatten das Thema ja schon öfters, und ich habe eigentlich gar keine Lust mehr, mir hier die Finger wundzuschreiben. Ich lese regelmäßig unsere ganz besonders gute Obdachlosenzeitung fiftyfifty, deshalb bin ich auch ganz gut informiert.
Mich wundert aber, dass niemand von euch das Projekt Housing First zu kennen scheint.
Darüber habe ich auch schon einige Male aufgeklärt. Die Idee kommt aus den USA, hier noch ein Link mit genaueren Erkärungen: Das Konzept „Housing First“
Hier werden den Obdachlosen Wohnungen vorbehaltlos zur Verfügung gestellt, da sie sonst keine Chance mehr haben, eine zu finden. Finanziert wird das vielfach durch Spenden von vielen Künstlern, die ihre Werke dafür versteigern lassen, oder anderen großzügigen Geldgebern und auch durch Sammlungen.
An diesem Projekt sieht man deutlich, dass es ein völlig falsches und schlecht informiertes Vorurteil ist, wenn man denkt, die Obdachlosen wollten es nicht anders. Die meisten kriegen ihr Leben wieder einigermaßen in den Griff, wenn sie so eine Wohnung bekommen, dadurch kommen sie auch oft von der Sucht weg. Und sie sind fast immer sehr dankbar, wenn sie nicht mehr auf der Straße leben müssen.
Man muss einfach mehr tun und darf sie nicht aufgeben Und hier wäre der Staat gefragt, solche Projekte zu übernehmen, das meiste tun ja die Ehrenamtlichen.
Aber das alles habe ich schon mehrmals erwähnt, hier noch einmal zum mindestens 3.4. oder 5. Mal.
Ich finde es einfach anmaßend, wenn wir, denen es gut geht und die ihr Leben auf die Reihe gekriegt haben, uns zum Richter über Gestrauchelte aufschwingen. Niemand von uns war je in einer solchen Situation, aber jede und jeder kann in so etwas hineingeraten, wenn er Pech hat. Das geht oft schneller, als man denkt, auch das erfährt man durch die Berichte von Betroffenen aus den Obdachlosenzeitungen.
Friedrich von Bodelschwingh, der Begründer von Bethel, hat sie als die "'Brüder von der Landstraße" bezeichnet und ihnen so weit es ging, geholfen, das hat man mir als Kind schon erzählt, und das habe ich nie vergessen.
Ich habe jetzt mal danach gegoogelt und etwas darüber gefunden, hier ein Link: Heimstatt für die Brüder der Landstraße
So etwas ist gelebtes Christentum!
Gruß Rispe
Danke, Rispe,
für Deinen Beitrag.
Ja, die fiftyfifty ist richtig gut. Als wir noch im Großraum Düsseldorf lebten, habe ich die stets gekauft und auch bei uns in der Institution ausgelegt. Ich weiß nicht, wer die heute trägt, damals waren die Franziskaner Düsseldorf dort sehr aktiv. Es gab da auch Kunstaktionen, für die sehr prominente Künstler Bilder zur Versteigerung zur Verfügung stellten, deren Erlös vollständig der Obdachlosenarbeit zugute kam. Danke für den Link zu HousingFirst; als "Bezeichnung" kannte ich das (ich glaube sogar durch Dich), aber ich wußte nichts Näheres. Da schafft die Webseite gute, informative Abhilfe.
Schönen Gruß
DW
Ich hab hier ein neues Thema, zu "Unterstützung(en) für Menschen in Armut (auch wohnungslose Menschen)" eröffnet.
pace e bene
Bernd Heinrich