Plaudereien Sonderangebote

ehemaligesMitglied62
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Sonderangebote
geschrieben von ehemaligesMitglied62
Ein Lebensmittel Discounter bietet diese Woche u.a. Biokartoffeln aus heimischer Produktion an zu einem Preis von -,66 € pro Kilo.
Es gibt eine gesetzliche Regelung, die besagt, daß kein Produkt unter dem
Einstandspreis verkauft werden darf.
Nun frage ich mich, wieviel bekommt der Erzeuger?
Das kann sich doch nicht mehr rechnen, wenn man überlegt, was alles dran hängt.
Saatkartoffel, Bearbeitung des Feldes, Maschine, Diesel, dann Ernte, wieder mit entsprechender Maschine, Diesel. Die Kartoffeln werden gewaschen und getrocknet, anschließend verpackt und zu dem entsprechenden Händler transportiert per LKW, der wieder Sprit braucht. Der Staat bekommt diverse Steuern, mehrere Menschen wollen
für ihre Arbeit bezahlt werden, was bleibt nun für den Erzeuger?
Woche für Woche diese Preisgestaltung finde ich schlichtweg unanständig.
peter25
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Re: Sonderangebote
geschrieben von peter25
als Antwort auf ehemaligesMitglied62 vom 29.08.2011, 22:50:23
Kartoffelpreise (Hessen)
wolfgang38
wolfgang38
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Re: Sonderangebote
geschrieben von wolfgang38
als Antwort auf ehemaligesMitglied62 vom 29.08.2011, 22:50:23

Liebe Ulfhild,

der Erzeuger = Landwirt denkt nicht in Kilogramm, sondern in Tonnen pro Hektar.
EUR 0,66 pro kg bedeutet EUR 660,00 pro t.
Es hat schon Zeiten gegeben, da gab es weniger Geld für Kartoffeln.

Ob wohl die Bauern eigentlich immer etwas zu beklagen haben, kenne ich einige ehrliche, die zugeben, dass es den Bauern noch nie so gut gegangen ist wie jetzt. Auch in diesem Jahr erhalten sie wieder EU-Gelder wegen wetterbedingter Ernteausfälle.

Mancher Rentner muss mit weniger auskommen als die meisten Bauern.

Wolfgang38

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ehemaligesMitglied62
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Re: Sonderangebote
geschrieben von ehemaligesMitglied62
als Antwort auf wolfgang38 vom 29.08.2011, 23:45:28
Das mag vielleicht auf Großbauern zutreffen, aber nicht für die kleineren Erzeuger. Meine Bio-Kartoffeln, auch Gemüse und Obst, kaufe ich in einer kleinen ortsansässigen Gärtnerei, nicht gerade billig.
Fakt ist, daß die Relation nicht mehr stimmt. Früher wurden 50% des Haushaltseinkommens für Essen ausgegeben, heute sind es nur noch ca. 15%, während die Mieten heute fast nicht mehr erschwinglich sind.
lars
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Re: Sonderangebote
geschrieben von lars
als Antwort auf wolfgang38 vom 29.08.2011, 23:45:28
Die Landwirte sind die grössten "Jammerer", schon immer gewesen! Bei uns will jeder den grössten Traktor haben, auch die Melkroboter nehmen zu. Der Bauer sitzt neben dem Kuhstall in einem Büro, und schaut die Messwerte seiner Kühe im PC. an. Dafür haben die Ehefrauen mehr Zeit im Haus, müssen nicht mehr auf das Feld gehen.
Im letzten Herbst pflanzten sie jede Menge Obsthochstämme, weil es dafür Subventionen gibt, vor x Jahren, wurde die abgeholzt, wiederum wegen dem Geldsegen vom Staat!
wolfgang38
wolfgang38
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Re: Sonderangebote
geschrieben von wolfgang38
als Antwort auf ehemaligesMitglied62 vom 30.08.2011, 00:06:29

Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
Diesen Satz soll, glaube ich, Winston Churchill zum ersten Mal geprägt haben.

Was du da über Haushaltseinkommen und die Relation zu den Essensausgaben sagst, kann ja nur ein grober Durchschnitt sein. Dafür sind die Einkommen und Ausgaben der Haushalte viel zu unterschiedlich. Zum Glück sind die Zeiten vorbei, da viele Menschen nur für den nackten Lebensunterhalt arbeiten mussten.

Manche können es sich sogar leisten, ihre Kartoffeln in einer Gärtnerei zu kaufen. Nicht gerade billig, wie du selbst schreibst.
Bezieht sich dein eingangs geäußertes Mitleid für den Kartoffel-Erzeuger denn auf diese Gärtnerei? Vielleicht sollte sie es einmal mit Blumen und Sträuchern versuchen……….

Wolfgang38

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Felide1
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Re: Sonderangebote
geschrieben von Felide1
Discounter bieten einige Lebensmittel als Lockmittel an, ob er daran verdient oder nicht ist egal. Du als Kunde gehst hinein kaufst Billigartikel und nimmst einiges Anders noch mit und daran verdient der Händler.Wie die Erzeuger verdienen wurde schon beschrieben.

Felide
chris33
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Re: Sonderangebote
geschrieben von chris33
"Die Durchschnittspreise für Lebensmittel sind in Frankreich höher, als in Deutschland. Die Franzosen achten allerdings auch mehr auf die Qualität ihrer Lebensmittel und kaufen hochwertigere Produkte...."

"Aller Jammerei zum Trotz: Lebensmittel von Markenherstellern sind nirgends in Europa so billig wie in Deutschland. Selbst ausländische Produkte kosten zum Teil weniger als in ihrem Herkunftsland - schuld ist der Preiskrieg deutscher Discounter."

@ lars
ich habe ein steifes bein und darf mich deshalb nicht aufregen!
wenn du lust hast-erklär doch mal näher, wie sich die geschichte mit den bäuerlichen ehefrauen in der schweiz verhält. die tun jetzt nix-aufgrund der maschinen (besser wäre schon, wenn sie wenigstens unkraut auf dem felde rupfen würden-is klar), bauer guckt in den pc und alle warten auf geldsegen-hab ich das richtig verstanden? in deutschland läuft das anders ab.
liebe grüße chris33
ehemaligesMitglied62
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Re: Sonderangebote
geschrieben von ehemaligesMitglied62
als Antwort auf wolfgang38 vom 30.08.2011, 10:50:15
Nein, Wolfgang, ich kaufe meine Kartoffeln ungewaschen aus unserer kleinen Gärtnerei. Sie hat auch wunderschöne Gartenblumen, Gemüse, Salate, Eier, Kräuter. Leistbar ist es für mich nur deshalb, weil ich alleinstehend und sehr genügsam bin und das Geld anderweitig einspare.
Mit Mitleid hat das nichts zu tun. In der besagten Gärtnerei arbeiten alle Familienmitglieder, aber das ist kein Argument, auch ich habe viel gearbeitet und "von nix kommt nix".
Ich möchte ganz einfach nur wissen, WIEVIEL der Erzeuger für 1 kg Kartoffeln bei diesen Preisen bekommt (bzw. von mir aus auch für 1 Tonne, ist ja nicht schwer auszurechnen).Die Landwirte, die Kartoffeln tonnenweise verkaufen können, gehören schon zu den "Großen", die viel Subventionen nach Anbaufläche aus Brüssel bekommen.
Ulfhild
wolfgang38
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Re: Sonderangebote
geschrieben von wolfgang38
als Antwort auf ehemaligesMitglied62 vom 30.08.2011, 13:55:16
Die Tabelle von Peter25 gibt ja schon sehr ausführlich Auskunft über die Erzeugerpreise für Kartoffeln im Bundesland Hessen.
Sie liegen Ende August bei etwa 23,00 bis 28,00 Euro je 100 kg ohne MWSt.

Wären diese Preise auf Dauer absolut nicht auskömmlich, würde wohl kaum ein Bauer noch Kartoffeln anbauen.

Seien wir doch froh, dass unsere Grundnahrungsmittel auch für ärmere Leute noch einigermaßen erschwinglich sind.

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