Forum Allgemeine Themen Plaudereien Stille: "Stille – Zwischen Anspannung und Entspannung."

Plaudereien Stille: "Stille – Zwischen Anspannung und Entspannung."

Agathe
Agathe
Mitglied

RE: Stille: "Stille – Zwischen Anspannung und Entspannung."
geschrieben von Agathe
als Antwort auf Mareike vom 15.12.2022, 10:12:05

Ist das ein wunderschönes Gedicht. 
Und wie wahr!
Lieben Dank. 
 

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Stille: "Stille – Zwischen Anspannung und Entspannung."
geschrieben von schorsch
Zur Stille gehört auch das Träumen....

Träume
********


Lauer Wind geht durch die Bäume.
Der Wald träumt friedlich vor sich hin.
Mein Herz schlägt wild und auch ich träume,
weil ich ein alter Träumer bin.


Ja, schon als kleiner Junge wollte
ich nichts, als nur ein Träumer sein.
Manchmal, wenn ich zur Schule sollte,
schlief träumend ich am Wegrand ein.


Paar Jahre später kam die Liebe,
das Träumen wurde zur Manie.
Und gar die urigsten der Triebe
beschwingten meine Fantasie.


Ist auch die Jugend längst entschwunden;
so lebt noch die Erinnerung.
Und dies Rezept hab` ich gefunden:
wer träumen kann, bleibt ewig jung!

**********************



Februar 1993 "Träumer", Schorsch
BerndHeinrich
BerndHeinrich
Mitglied

RE: Stille: "Stille – Zwischen Anspannung und Entspannung."
geschrieben von BerndHeinrich
Innere Ruhe und Stille. (M)Ein Weg dort hin.

Ich hab schon mehrere Male einen Beitrag geschrieben und ihn dann doch nicht abgeschickt. immer war es bisher so, als hätte ich eine Art Strickanleitung geschrieben. Was immer fehlte war das "Grunderlebnis", welches überhaupt zu meiner Wegsuche geführt hat. Ohne dieses war es eben einfach nur ein Ablaufschilderung.....

Es gibt für mich ein zentrales Erlebnis, mit innerer Ruhe und "Erfüllt-Sein".
Ich war in Berlin und in der Heiligen Messe, in St. Georg. Bei der Wandlung und beim Empfang der Kommunion, war plötzlich und vollständig ein Gefühl des "Erfüllt-Seins" (der Gegenwart Christi, für mich!) da, wie ich es seither nie wieder erlebt habe.
Erst seit damals habe ich für mich den eigentlichen Inhalt der Heiligen Messe (das Hochgebet), für mich begriffen (greifen können).
Danach gab es viele Situationen, in denen ich versucht habe, dieses Gefühl nochmals herzustellen, so als könne ich dies tun, statt mich damit (demütig) zu "begnügen", weil es ein Geschenk ist, über das ich gar nicht verfügen kann.

Später dann bin ich aufmerksam geworden auf das innere Gebet.
Ich habe mich dann, mit anderen Gläubigen, die auch spirituelle Wege suchen, darüber ausgetauscht, um meinen Weg zu suchen.
Momentan ist es so, dass ich mich zurückziehe und eine (Körper-)Haltung einnehme, die "passt".
Dann warte ich und "höre hin", hoffe das (Gebets-)Wort zu hören, mit dem ich in Verbindung (mit dem Herrn, Bruder und Freund) sein kann.
Manchmal ist es dann da und ein wenig ist es dann so, wie damals, in St. Georg.
Dieses Wort bete ich dann innerlich. Ich spreche es nicht, "nach außen", sondern lasse es "in mir".
Des Öfteren ist eine warme innere Ruhe da, in der ich mich "erholen" kann.

pace e bene
Bernd Heinrich

 

Anzeige

Syka
Syka
Mitglied

RE: Stille: "Stille – Zwischen Anspannung und Entspannung."
geschrieben von Syka
als Antwort auf Mareike vom 10.12.2022, 11:28:44

Guten Morgen Mareike,

so wie du die Tage deiner Krankheit verbrachtest so habe ich die beiden Weihnachtstage verbracht - aber zum Glück ohne Krankheit. Die Wochen vor Weihnachten waren so übervoll mit Arbeit, dass ich die Stunden wie du ohne Medien, ohne Radio und Fernsehen verbrachte, nur die Ruhe genoss.

Die Feiertage sind vorbei, aber die Stille klingt noch nach und hilft beim Wiedereinstieg in den Alltag. Und nun werde ich auch die Telefonate nachholen, die eigentlich an Weihnachten üblich sind.

BerndHeinrich
BerndHeinrich
Mitglied

RE: Stille: "Stille – Zwischen Anspannung und Entspannung."
geschrieben von BerndHeinrich

@Mareike
@Syka
@all

Auch bei mir waren, die Tage vor Weihnachten, mit etlichen Aktivitäten "aufgefüllt". Eine meiner Eigenheiten, unter der ich durchaus auch leide, ist eine, Gott Lob, nicht vollständig ausgeformte Prokrastination.
Vor Weihnachten, das bei mir mit der Nacht vor dem 1. Weihnachtstag beginnt, war alles wichtige erledigt.
Ab dem 1. Weihnachtstag war viel Ruhe, Bedächtigkeit und Langsamkeit angesagt.
Immer wieder längere Phasen mit leiserer Musik (Klassik, Ambient z.B.), dann langsames (achtsames) Gehen, dazwischen immer auch "Phasen", die aktiver waren (z.B. auch lesen im ST).
Nach Weihnachten, bis heute, hatte ich mehr Aktivitätsphasen, die ggf. auch länger waren.

Die ganze Zeit hat mir sehr gut getan und ich habe vor, dieses Phasenhafte, ohne "strenge" Planung, beizubehalten.
Event. ergänze ich. Ich beschäftige mich momentan mit meiner Art zu fotografieren. Das war bisher ziemlich "geplant", auf ein bestimmtes Ziel hin, dass eigentlich "außerhalb" von mir lag (z.B. Motivsuche, Kompositionsüberlegungen .....). Im Rahmen von Achtsamkeit, im Sinne des Konzeptes MBSR, nicht irgendwelche Techniken, die ganz schnell (aus Markerschließungsgründen) als "Achtsamkeit" umetikettiert
wurden.

Hinweis: MBSR ist, in der Grundform, eine Therapie. Die darin enthaltenen Methoden sollten nicht "einfach mal ausprobiert" werden, sondern bedürfen einer qualifizierten Begleitung!!!

pace e bene
Bernd Heinrich

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Stille: "Stille – Zwischen Anspannung und Entspannung."
geschrieben von Mareike
als Antwort auf BerndHeinrich vom 27.12.2022, 06:24:18

Danke BerndHeinrich für diesen Beitrag!

 Die Erfahrung des "Erfüllt-Seins" kenne ich und weiß, welche nachhaltige Kraft dadurch vermittelt wird.
Diese Erfahrung kann man an vielen Orten machen.
Rabbi Lionel Blue beschreibt dies lebevoll und mit Humor im Büchlein: Durch die Hintertür in den Himmel.

So kann ein Jeder seinen eigenen Weg finden, denn das ist letztlich das Entscheidende.

Herzliche Grüße
Mareike


Anzeige


Anzeige