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Plaudereien Utopische Gedanken?

Karl
Karl
Administrator

die Grenzen der eigenen Meinungsäußerung
geschrieben von Karl
als Antwort auf caya vom 09.02.2010, 21:27:29
Für uns endet die Freiheit des Wortes dort, wo andere verletzt werden. Wir werden deshalb z.B. sexistische, Rassen- und Volksgruppen-diskriminierende Äusserungen sowie Aufrufe zur Gewalt nicht dulden.
geschrieben von AGBs
Hier wurde in letzter Zeit versucht, sich das Recht herauszunehmen, andere Volksgruppen pauschal zu diskriminieren. Dort endet das Recht auf freie Meinungsäußerung nach meinem Verständnis. Ich habe jetzt die Konsequenzen gezogen und die Verursacher gesperrt. Karl
miriam
miriam
Mitglied

Re: die Grenzen der eigenen Meinungsäußerung
geschrieben von miriam
als Antwort auf Karl vom 09.02.2010, 21:58:41
Es scheint mir sehr wichtig, hier - und nach den Geschehnissen der letzten Zeit, über die Grenzen der eigenen (freien) Meinungsäußerung zu diskutieren.

Wir hatten schon einige male hier im ST über die Toleranz diskutiert – auch über den Begriff der aktiven Toleranz, so wie Voltaire dies in seinem berühmten Satz postuliert hat:
"Ich werde Ihre falsche Meinung bekämpfen, mich aber dafür einsetzen, dass Sie diese von mir bekämpfte Meinung äußern dürfen."

Nun geht es mir nicht um eine inhaltliche Analyse des Wortes Toleranz und dessen Differenzierung vom Begriff der Akzeptanz, sondern um einen ganz anderen Aspekt.

Zurück erst zu den Zeiten der Aufklärung, als Voltaire seine Gedanken formuliert hat: wer las damals seine Texte – bzw. wie groß war der Kreis jener die an einem solchen Gedankenaustausch teilnehmen konnten? In Zahlen können wir diese Frage natürlich nicht beantworten, aber in Vergleich zur heutigen Zeit, dürfte dieser Kreis sehr klein gewesen sein. Von der freien Meinungsäußerung für die sich die Philosophen der Aufklärung einsetzten, konnte aus mehreren - so zu sagen technischen Gründen – nur ein kleiner Kreis profitieren.

Ganz anders in der heutigen Zeit: Gedanken werden hauptsächlich in den letzten Jahrzehnten weltweit schnell verbreitet, unsere Schreibplattformen werden zu regelrechten Multiplikatoren – der Einfluss dessen was im www steht, enorm und nicht ganz abzusehen.

Nein, keineswegs folgt jetzt ein Plädoyer für eine Einschränkung der freien oder der eigenen Meinungsäußerung - oder für eine Zensur.

Doch sollte der Gedanke an die Verbreitung dessen was wir hier äußern, uns ernsthaft beschäftigen.

Miriam


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