Reisen Wer hat noch Lust auf Traumschiff - abseits von ZDF?

Jetzt passierte es - ein topmoderner Kreuzfahrt-Cruiser mit 4.000 Passagieren an Bord kollidierte nur wenige Meter vor der italienischen Insel Giglio. Wer wie ich schon öfters auf italienischen Fähren über das Mittelmeer tuckerte, wunderte sich sowieso, weshalb hier nicht schon früher was passierte. Es ist zum einen die lässige, italienische Art, verbunden mit Billigst-Personal unter Deck und zum anderen Passagiere, die nicht daran denken,dass eine 12-tägige Kreuzfahrt all inclusive für unter 500.-- Euro irgendwo ihre Risiken haben kann.
Ich glaube allerdings nicht, dass die Kreuzfahrt-Industrie hohe Einbussen erwarten wird - die Leute vergessen ja gottlob sehr schnell. Die jetzt Betroffenen und GEretteten werden jetzt zuerst mal ihre Forderungen an den Veranstalter stellen (untergegangenes Gepäck kann ja nicht mehr kontrolliert werden). Olga

Olga,

also ich komme ja sowieso gar nicht in Versuchung, eine Kreuzfahrt mitzumachen, da ich absolut nicht seetauglich bin. Und wenn der Reiz auch mal gross wäre, dann muss ich mich nur daran denken, wie man mich mit allem, was aufgeboten werden kann, zu einer privaten Kreuzfahrt vor der dalmatinischen Küste mit den Inseln Brac und Hvar überredet hat. Entlang der Küste, das war schon sehr schön und natürlich haben wir selbst beim kleinsten Küstendorf für einen Landgang angelegt. Und wenn ich mir jetzt so manch Hafeneinfahrt vorstelle und bedenke, welch Tiefgang so ein Luxuskreuzer hat, dann könnte mir schon anders werden.

Aber wie Sie richtig schreiben, die Wenigsten werden sich von Buchungen abhalten lassen. Genauso wenig, wie ich mich vom Besteigen eines Flugzeuges abhalten lasse, wenn Tage davor ein Absturz erfolgt wäre.

Allerdings - und das war auch mein Gedanke - wird jetzt wohl so manch Einkaräter versicherungsmäßig geltend gemacht werden aber ich nehme an, ein privater Tauchgang würde da nicht viel zu Tage bringen.

bongoline

Die Ursachen des Schiffbruchs lagen ja, wie bis jetzt bekannt ist, nicht daran, dass dass es sich um einen Seelenverkäufer mit Billigpersonal handelte, sondern ist wohl der Doofheit des Käptn`zuzuschreiben.
Schlimm in dieser Hinsicht sind allerdings die Fähren von Korsika oder Sardinien zum Festland.
Richtig komisch wird einem aber auf griechischen Booten. Ich machte vor einigen Jahren mal einen Tagesausflug nach Santorini. Wir fuhren die ganzen 3 Stunden mit Schlagseite. Das war echt übel.

Also ich glaube, Auto- oder Motorrad-Fahren ist weitaus riskanter ...

Es scheint ja so gewesen zu sein, dass der italienische Teil der Crew inkl. Kapitän das sinkende Schiff sofort verlassen hat (einige stammten ja von Giglio) und das unterbezahlte Personal aus asiatischen Schwellenländern dann den Passagieren helfen musste. Da auf beiden Seiten grosse Sprachbarrieren vorherrschten, kann man nur von einem Wunder sprechen, dass mehr als 4.000 Passagiere gerettet wurden.
Olga

Womit die Ursachen beim Versagen der hochbezahlten Crew, und nicht beim unterbezahlten Personal zu suchen ist.
eine Reise auf einem solchen Luxusschiff reizt mich rein gar nicht. Wenn ich aber daran Gefallen fände, würde mich dieser Schiffbruch mit Sicherheit nicht von weiteren Reisen abhalten.

Ich bezweifle, dass irgendjemand - ausser des Kapitäns - auf einem solchen Schiff,das dem strengen VErdrängungswettbewerb unterliegt, hoch bezahlt ist. Es ist vermutlich gut, dass vernünftige Menschen darüber nachdenken, bevor sie eine solche Reise buchen. Olga

noch wenige tage zuvor sah ich die werbung für dieses kreuzfahrtschiff und dachte:

"oh, nein wie geschmacklos, den kapitän wie einen lustknaben auszustaffieren und neben dem billigheimer-dampfer AIDA, der "dreckigen Rußschleuder" ein weiteres schiff die geiz-ist-geil leute von hafen zu hafen zu karren."

aida von Nabu ausgezeichnet

gut dass es facebook hat: die schwester eines bediensteten an bord hatte bei facebook notiert, dass bald das schiff sehr nahe passieren wird.

Gemäss der Internet-Ausgabe der Zeitung «la Repubblica» schrieb am Freitagabend um 22:08 Uhr Patrizia Tievoli, die als Lehrerin auf Giglio lebt, auf ihrer Facebook-Seite: «Die Concordia der Reederei Costa Crociere wird bald ganz, ganz nahe (am Ufer) vorbeifahren - ein Gruss an meinen Bruder.»
Ihr Bruder Antonello ist als Maître d'Hotel Chef des Servicepersonals auf der Costa Concordia. Er fährt bereits seit 12 Jahren zur See und hätte vor einer Woche einen Urlaub antreten sollen. Doch weil er keine Ferienablösung gefunden hatte, musste er an Bord bleiben. Offenbar sollte er deshalb mit einem ganz besonderen Anblick entschädigt werden.

«Passt auf, wir sind viel zu nahe»

Tatsächlich wurde Tievoli nach Angaben des «Corriere della Sera» vom Kommandanten auf die Steuerbrücke gerufen mit den Worten «Antonello, komm und schau, wir sind ganz nah vor Deinem Giglio». Als Tievoli von der Brücke zur Insel hinüberschaute, fuhr ihm der Schreck gehörig in die Glieder. Obwohl er über keine seemännischen Kenntnisse verfügte, wurde ihm sofort klar: «Passt auf, wir sind viel zu nahe.» Da war es bereits zu spät.
Seine Zeugenaussage gegenüber der Küstenwache hat Tievoli bereits gemacht. Nun muss er noch bei den Carabinieri aussagen. Für den Kapitän sieht es nicht gut aus.

sf



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pilli

Hallo,

also ich muss sagen, jede Fahrt auf der Autobahn usw. ist
gefährlicher, als eine Kreuzfahrt auf dem Meer oder Fluß.

Ich kann nur jedem empfehlen eine geplante Schiffsreise
durchzuführen.

So ein dummes, verantwortungsloses Verhalten eines Kapitäns wird sich
wohl nicht so bald wiederholen.

LG
pittchen

ich find's auch albern, jetzt einen auf panik zu machen, bloß weil das
jetzt passiert ist.

auch flugzeuge stürzen ab,

auch auf der autobahn ist man nicht sicher, selbst wenn man vernünftig fährt.

man kann auch zuhause vom hocker fallen und sich den hals brechen und
sterben.

man kann seinem schicksal nicht entgehen, so oder so.


der kapitän des unglücksschiffs war oder ist ein verantwortungsloser
hallodri, das steht mal fest.
aber seine strafe wird er bekommen.
leider ist wohl durch seinen leichtsinn dieses schreckliche unglück
entstanden.

mein mitgefühl gilt den betroffenen und den hinterbliebenen familienangehörigen
der toten.