Religionen-Weltanschauungen Die Befreiungstheologie

hema
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Die Befreiungstheologie
geschrieben von hema
Die Befreiungstheologie oder Theologie der Befreiung ist eine in Lateinamerika entwickelte Richtung der christlichen Theologie. Sie versteht sich als „Stimme der Armen“ und will zu ihrer Befreiung aus Ausbeutung, Entrechtung und Unterdrückung beitragen.

Beginnend 1964 mit einem Militärputsch in Brasilien, installierten sich in fast allen Ländern Lateinamerikas von den USA ökonomisch und militärisch gestützte Militärdiktaturen, die eine für die Bevölkerungsmehrheit katastrophale Innenpolitik betrieben. So kam es seit 1965 dort wie in Argentinien, Chile, Peru, El Salvador, Nicaragua u.a. immer wieder zu Rebellionen, Umstürzen und Revolutionsversuchen.

In deren Kontext stellte sich ein wachsender Teil von Christengemeinden und Kirchenvertretern auf die Seite der um Befreiung kämpfenden Bevölkerung.

Die Rolle der Kirche blieb jedoch zwiespältig: Ein Teil der kirchlichen Hierarchie stand stets eng an der Seite der jeweils Herrschenden. Ein anderer Teil jedoch entwickelte aus den konkreten Erfahrungen mit Unterdrückung, Folter, Polizeistaat, Rechtlosigkeit und Elend heraus eine neue und umfassende Solidarität mit armen Bevölkerungsmehrheiten.

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hema
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Re: Die Befreiungstheologie
geschrieben von hema
als Antwort auf hema vom 09.03.2009, 21:50:14
Die Katholische Kirche hat die Befreiungstheologie in den 1970er Jahren offiziell abgelehnt und einigen prominenten Vertretern die Lehrbefugnis entzogen.

Papst Johannes Paul II. setzte sich - etwa durch Versetzung von Priestern, die ihr anhingen, oder durch Ernennung von Gegnern zu Bischöfen - gegen die Befreiungstheologie ein. Andererseits hat dieser Papst die Kapitalismuskritik seit dem Ende des Kalten Krieges 1990 enorm verstärkt.

In Deutschland lehnte insbesondere Joseph Höffner die Befreiungstheologie mit soziologischen und wirtschaftswissenschaftlichen Argumenten strikt ab und empfahl stattdessen eine Besinnung auf die katholische Soziallehre.

Kardinal Joseph Ratzinger - der heutige Papst Benedikt XVI. - argumentierte seit langem gegen jede politische Theologie und kritisierte, dass eine bloß soziologische Sicht der Kirche als Machtfaktor das eigentliche Ziel der Kirche verfehle, nämlich die Menschen vom Vertrauen zur Wahrheit Jesu Christi zu überzeugen. Auch mache die Befreiungstheologie sich zum Steigbügelhalter von künftigen Diktatoren.

Ratzinger war als Vorsitzender der katholischen Glaubenskongregation maßgeblich für den Entzug der Lehrerlaubnis und das Redeverbot gegen Leonardo Boff verantwortlich. Er erhob u.a. den Vorwurf, die Befreiungstheologie sei eigentlich ein Marxismus im christlichen Gewand und strebe ein sozialistisches Gesellschaftsmodell an, das nicht mit der Schöpfungsordnung vereinbar sei.


Na bravo, sagt da Hema!

Ein Bild, das ich nie wieder aus meinem Gedächtnis verlieren werde ist,

beim Besuch von Papst Woityla in Südamerika kniet! Ernesto Cardenal vor dem Papst und dieser hob seinen Zeigefinger und mahnte und drohte Ernesto Cardenal öffentlich vor der ganzen zusehenden Welt und das nur, weil dieser sich für die landlosen Bauern eingesetzt hat.


· Ernesto Cardenal: Priester und Dichter, später Kulturminister in der Regierung der Sandinisten Nicaraguas. Er wurde als Mitbegründer einer Basiskommune auf der Insel Solentiname bekannt, aus der das „Evangelium von Solentiname“ - Bibelauslegungen der Campesinos (landlosen Kleinbauern) - hervorging.


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hema
Re: Die Befreiungstheologie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hema vom 09.03.2009, 21:58:11
Na bravo, sagt da Hema!

Ein Bild, das ich nie wieder aus meinem Gedächtnis verlieren werde ist,

beim Besuch von Papst Woityla in Südamerika kniet! Ernesto Cardenal vor dem Papst und dieser hob seinen Zeigefinger und mahnte und drohte Ernesto Cardenal öffentlich vor der ganzen zusehenden Welt und das nur, weil dieser sich für die landlosen Bauern eingesetzt hat.
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Kann man was anderes erwarten von der Kirche,der Kirchen,
Hema???? Ich glaube nicht,so steif und verbohrt wie Sie
sich geben. Auch heute noch und dann ist es keine Wunder,wenn immer mehr Leute austreten aus diesem Verein.
Bei den heutigen Zeiten,wo wir soviel Ausländer hier haben in Deutschland und überhaupt in ganz Europa,
würde es mich nicht wundern,wir haben bald eine
Mischreligion. Fände es irgendwie auch angepasst an
diese Zeit.

Lieben Gruß,Astrid,die Danke sagt für diese Aufklärung,
die mir nicht bekannt war.

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pea
pea
Mitglied

Re: Die Befreiungstheologie
geschrieben von pea
als Antwort auf hema vom 09.03.2009, 21:58:11
...beim Besuch von Papst Woityla in Südamerika kniet! Ernesto Cardenal vor dem Papst und dieser hob seinen Zeigefinger und mahnte und drohte Ernesto Cardenal öffentlich vor der ganzen zusehenden Welt und das nur, weil dieser sich für die landlosen Bauern eingesetzt hat...
geschrieben von hema




Naja, etwas mehr war es schon... ))

Cardenal war eben auch nur ein Träumer,
der letztendlich gescheitert ist.


Camilo Torres war mir da immer näher -
auch in seinem Scheitern!





Cruz de Luz (Camilo Torres) - Victor Jara


Wie auch immer, geändert haben beide nichts!


Leider!


--
pea
hema
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Re: Die Befreiungstheologie
geschrieben von hema
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.03.2009, 12:28:30
Hab ich gerne für dich getan, liebe Astrid.

Es kommt eh ein neuer Glaube. Ein ganz einfacher und alle Menschen, egal welcher Religion finden unter diesem Dach zusammen.

Steht in vielen Prophezeihungen und auch in der Apokalypse

Kapitel 4 Die neue Stadt
Das himmlische Jerusalem (das ist der wahre Glaube)

Apo. 12.1 Und ich sah einen neuen Himmer und eine neue Erde. Denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr

Das Meer der bösen Wesen, Geister und Dämonen ist nicht mehr existent.


Und weil Neues kommt, haben die Kirchen mit ihren veralterten Lehren schon so große Schwierigkeiten. Der Islam hat die Weltherrschaft auch nicht mehr geschafft.


--
hema
Re: Die Befreiungstheologie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hema vom 10.03.2009, 19:10:06
Danke Dir, liebe Hema,
auch ich denke es werden Mischreligionen
kommen,das läßt sich einfach nicht aufhalten.
Und das weiß auch die kath. Kirche und bangt
um Ihre Schäfchen, die Sie noch hat.

Lieben Gruß,Astrid

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schorsch
schorsch
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Re: Die Befreiungstheologie
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hema vom 09.03.2009, 21:58:11
Wenn ich die Lehren von Christus richtig verstanden habe, war er doch immer gegen die Unterdrücker aber für die Unterdrückten.

Das haben leider die Päpste inzwischen vergessen - und arrangieren sich lieber mit den Machthabern, statt sich mit den Unterdrückten solidarisch zu erklären. Naja, so lange die Machthaber den Kirchen erlauben, sich auch an den Unterdrückten zu bereichern..... !

--
schorsch
hema
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Re: Die Befreiungstheologie
geschrieben von hema
als Antwort auf schorsch vom 11.03.2009, 09:07:26
Genau so ist es , Schorsch.

Vielleicht brauchen wir eine neue Befreiungstheologie!

Nicht nur im Christentum, auch im Islam.
Vielleicht auch im Judentum und anderen Religionen.


--
hema
lissi
lissi
Mitglied

Re: Die Befreiungstheologie
geschrieben von lissi
als Antwort auf hema vom 11.03.2009, 10:13:49

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Mir wäre zugänglich, dass dieses Befreiein schon von jedem Menschen selber ausgehen müßte. Sonst wäre es wieder eine übergeordnete Sache, mit damit verbundenen Abhängigkeiten.
Gerade die Christen haben ja die Belehrungen von Jesus parat, sogar in der Bibel zu finden. Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst! Das klingt jetzt bei mir an, das ist doch eine Lektion für jeden Tag.So wie ich zu mir selber bin, so geh ich auch mit meiner Umwelt um.Dieser Zustand ist bestimmt keinem unbekannt.Wenn ich meine Arbeit verrichte, sodass ich abends zwar müde aber zufrieden mit mir selber bin, hab ich gar keine Veranlassung den Partner oder die Kinder blöd anzupflaumen.
Ich wünsch allen einen guten, und zufriedenen Tagesabschluß.
Muss wieder weiter, Grüße Lissi
Re: Die Befreiungstheologie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lissi vom 11.03.2009, 12:25:10
Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst.
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Da sagst Du was Lissi.
Die meisten Leute,können sich nicht mal selber leiden.
Dann ist es doch aber kein Wunder,wenn Sie auch die
Anderen dementsprechend behandeln oder siehst Du das
anders?

Dafür gibt es auch Lektionen, Mann/Frau kann lernen sich selber zu lieben und sich auch zu verstehen.Doch auch das braucht alles seine Zeit und geht nicht von heute auf morgen.

Mann/Frau braucht auch mal Zeit für sich, sei es morgens
in Ruhe im Bad sich fertig zu machen ohne Hetze. Sich dabei Zeit lassen und es in Ruhe angehen lassen. Dann
weiß man, man hat was getan für sich und geht anders an den Tag ran, sicher müßte Mancher dann ein wenig früher aus den Puschen kommen, doch es hilft.
Oder sich am Nachmittag, weiß ja nicht, wann Mann/Frau
sich Zeit gönnen kann, mal ne Stunde für sich hat, für sich ganz allein. Egal ob ein Buch lesen, stricken oder
in's Fitnesscenter zu gehen, nur mal was für sich selber tun, dann geht man beruhigter/friedlicher mit sich selber und auch mit Anderen um.

Sind nur Ratschläge,keine Bevormundung, das muß ein Jeder mit sich selber ausmachen. Doch Wer es ausprobiert stellt fest, Mann/Frau ist zufriedener,auch mit seiner Umwelt.

Liebe Grüße,Astrid


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