Religionen-Weltanschauungen Existiert Gott?

origami4
origami4
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von origami4
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.01.2017, 08:09:35
"oder die, die sie zu sehen glauben, leiden an Halluzinationen.
Kommt bereits in natürlicher Form vor, Alk und Drogen können das auch künstlich erzeugen." - Erträgst du denn die Idee nicht, Jemand kann sehen, was du nicht siehst?
Re: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf origami4 vom 23.01.2017, 15:49:02
Erträgst du denn die Idee nicht, Jemand kann sehen, was du nicht siehst?
Von mir aus kann jeder seine persönlichen Wahnvorstellungen haben, solange er nicht von mir verlangt, dass ich mich ihm anschließe.
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von Sirona
Hans Küng

Die christlichen Kirchen – nicht nur die katholische – verspielen nach Ansicht von Küng zunehmend ihre Glaubwürdigkeit dadurch, dass sie an Teilen des mittelalterlichen Weltbildes festhalten.
(Hans Küng)


Religionen sind Möglichkeiten sich Gott anzunähern. Beweise für seine Existenz können sie auch nicht liefern, da der Schöpfergott „Geist“ ist. Es ist nun einmal so dass Geistiges nie materiell erfasst werden kann.

Darin liegt m.E. der Fehler vieler Christen, die sich aufgrund ihrer Vorstellungen Bilder von Gott gemacht haben, wodurch Gott den heidnischen Göttern gleichgestellt wird. Es ist doch absurd vor einer Statue oder einem Bild niederzuknien und zu beten. Wer solche Hilfsmittel braucht hat Gott nicht begriffen und hängt noch dem mittelalterlichen Weltbild an.

Jesus machte es deutlich indem er sagte, dass Gott lediglich „in Geist und Wahrheit“ angebetet werden kann. Natürlich stellt sich hier die Frage „Was ist Wahrheit und wo ist sie zu finden?“

Vielleicht gibt das obige Buch einige Antworten auf die Frage „Existiert Gott?“.

Sirona

Anzeige

qilin
qilin
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von qilin
als Antwort auf Sirona vom 30.03.2017, 08:53:34
Wieviel Sinn macht es, einen fast 900 Seiten dicken Schmöker durchzuackern, der die Titelfrage offensichtlich nicht wirklich beantwortet? Ich habe das Buch vor langer Zeit mal gekauft, aber schnell wieder zur Seite gelegt...

Gott spricht: "Du sollst dir kein Bildnis machen noch irgendein Gleichnis!" Aber - wer 'Gott' sagt, hat der nicht schon ein Bild im Kopf? Von der bekannten deutschen Theologin Uta Ranke-Heinemann stammt der Spruch "Ein Esel stellt sich Gott als Esel vor. Der Papst stellt sich Gott als Mann vor."

Der Gott des Monotheismus hat [p. def.] das gesamte Universum erschaffen - eine Billion Galaxien, unsere Sonne ist eine 'Randerscheinung' unter den 400 Milliarden Sonnen allein unserer Milchstraße - und es gibt möglicherweise noch unzählige andere Universen - was sagt das jetzt über unsere anthropomorphen Gottesvorstellungen aus?

() qilin
hema
hema
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von hema
Dass ist meine Meinungsfreiheit.

Leben(hema)
qilin
qilin
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von qilin
Zu der Frage habe ich erst gestern einen interessanten Zugang gefunden - in The Laughing Buddha of Tofukuji von Ishwar C. Harris, einer Biographie von Fukushima Roshi, dem Abt des Tofukuji-Zenklosters in Kyoto. Ich habe die beiden Absätze mal übersetzt:

Während meiner zahlreichen Diskussionen mit Gensho in Claremont kam das Thema der Existenz Gottes häufig aufs Tapet. "Wo ist Gott?" fragte er mich. Als Graduate im Seminar, der auch Postgraduate-Studien in Theologie absolviert hatte, zitierte ich dann Barth, Tillich, Teilhard, Radhakrishnan, Bonhoeffer und Andere. Wir bastelten herum mit Tillichs 'Grund des Seins', 'Letztendlichem Betreff', 'Gott jenseits von Gott' etc., wir reflektierten über Radhakrishnans Nirguna Brahman und Saguna Brahman, grübelten über das Schweigen des Buddha bezüglich der Gottesfrage, die Ewigkeit der Welt und die Fragen der 'Nicht-Erbauung', aber wir kamen zu keinem wirklichen Ergebnis. Frustriert meinte ich "Das Thema 'Gott' ist im Christentum eine Sache des Glaubens." Ich sah die Begrenztheit unseres interreligiösen Dialogs, so nützlich er sonst war.
Eines Tages geschah etwas Interessantes, das einen bleibenden Eindruck in meinem Gedächtnis hinterließ. Ich unterhielt mich mit einigen Freunden in unserem Wohnraum, als Gensho mit einem breiten Lächeln im Gesicht die Tür aufriss und herausplatzte "Ishwar - Gott existiert!" Ich war völlig überrascht, war wie erschlagen. "Was ist denn mit Gensho los?" dachte ich. "Er existiert in Deinem Geist," sagte er, und ging wieder in sein Zimmer. Wir sprachen lange Zeit nicht über diesen Vorfall. Erst viel später erfuhr ich, dass er in einer katholischen Kirche eine einmalige Erfahrung gemacht hatte. Eine katholische Nonne in einem der Graduate-Seminare hatte Gensho eingeladen, an einem speziellen Gottesdienst im Kloster teilzunehmen. Wie er sich erinnerte, waren die Mönche gerade am Rezitieren, als sie die Kapelle betraten, das wechselte dann in Gesang und zurück zur Rezitation. Von ihrer Musik und Hingabe, ihrer Gebetshaltung und völligen Absorption war Gensho überwältigt. Er dachte "Ah - ihr Gott existiert in ihrem Geist, so wie die Buddha-Natur in dem meinigen existiert." Danach diskutierten wir nie wieder das Problem der Existenz Gottes.

Anzeige

hema
hema
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von hema
als Antwort auf qilin vom 18.07.2017, 09:19:14
Lieber qilin,

im Buddhismus kannst du Gott nicht finden.
Sie (die Buddhisten) glauben an keine höhere Macht.
Sie wissen nicht woher sie kommen und ihr Ziel ist das Nirwana!
Soll angeblich die Auflösung im Nichts sein.

Nach diese Lehre wäre unsere Existenz sinnlos.

Einzig Positives ist das Ziel: ein guter Menschen zu sein.
Gelingt aber auch nicht allen.

GOTT MIT UNS!

HEMA
qilin
qilin
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von qilin
als Antwort auf hema vom 18.07.2017, 10:32:58
Liebe Hema,

ich habe auch nicht vor 'im Buddhismus Gott zu finden', sondern wollte ein Denkmodell aufzeigen, wie auch ein 'Nichtgläubiger' Zugang zur monotheistischen Vorstellung findet. Damit haben Buddhisten allerdings oft ein Problem - ich kann mich erinnern wie mich vor Jahren mal eine chinesische Zen-Lehrerin gefragt hat "Sag mal, was stellen sich die Christen eigentlich genau unter 'Gott' vor? Ich kann mit diesem Modell überhaupt nichts anfangen..."
Was Du am Buddhismus 'sinnlos' oder 'positiv' findest, ist wohl eher Deiner 'christlichen Brille' geschuldet als irgendeiner näheren Kenntnis

() qilin
hema
hema
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von hema
als Antwort auf qilin vom 18.07.2017, 17:27:39
Lieber qilin,

natürlich bin ich von meiner Erziehung und vom christlichen Glauben geprägt. Ist sicher bei jeder Lehre so. Besonders im Islam, wo sie sogar grausam morden im Namen ihres Gottes.

Ich hab gar nichts gegen die Buhhdisten, wenn sie ihrer Lehre folgen. Der Prinz, der später "Buddha der Erleuchtete" wurde (ich glaube nicht an Erleuchtung, eher an Erkenntnis) sah das Elend des Volkes und suchte einen Weg, der Not und dem Elend zu entkommen. Ist es ihm gelungen? Glaube eher nicht.

Es gibt einen göttlichen Plan, dessen Ziel es ist die Not und das Elend zu beenden und die Menschen zurück ins Paradies zu führen. Das schaffen wir aber alleine nicht, weil noch Egoismus, Gier, etc. etc. uns beherrschen. Aber Gottes Plan ist unumstößlich und IHM ist es egal wenn wir dazu noch mehrere hundert, oder tausende Jahre brauchen. ER hat Zeit!
qilin
qilin
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von qilin
als Antwort auf hema vom 19.07.2017, 10:08:56
Liebe Hema,

das mit dem göttlichen Plan und seinem Ziel erinnert mich sehr an die ZJ, mit denen wir seit Wochen diskutieren - allerdings geben die Gott nicht so viel Zeit wie Du, da ist Harmageddon und die 'neue Erde' schon sehr nahe Ja, wenn Du (um mit 'Gensho' zu sprechen) 'Gott in Deinem Geist hast', dann muss der natürlich auch einen Plan haben...

Was Du zur 'Erleuchtung' sagst, kann ich Dir nur bestätigen - dieser Ausdruck ist um Jahrhunderte jünger als der Buddhismus, die Übersetzung wäre richtiger 'Erwachen'. Und ob der 'Erwachte' einen Weg suchte, Not und Elend des Volkes zu bessern, und ob es ihm gelungen ist? Hm - setze anstatt Buddha mal Jesus ein und stelle Dir dieselbe Frage

Ich bin vom Atheismus, vom Christentum und vom Buddhismus/Taoismus - naja, nicht geprägt, aber immerhin kräftig beeinflusst, auch wenn ich keiner dieser Denkrichtungen anhänge, und habe mich jahrelang an interreligiösen Foren beteiligt - insofern bin ich eher 'religiöser Kosmopolit'

() qilin

Anzeige