Religionen-Weltanschauungen Ist die Bibel der einzige Hinweis auf Gott?
Der Mensch hat Gott (bzw. die Götter) ge/erschaffen.Für mich auch und das war mir schon als Kind klar.
So einfach ist das eigentlich - wenigstens für mich.
von SamuelVimes
Die Frage müsste lauten, w a r u m haben Menschen Götter erfunden, und die ist für mich ganz einfach zu beantworten, nämlich, weil so vieles nicht zu begreifen ist.
Ich zB komme schon mit der Unendlichkeit nicht klar, und daher brauche ich einen Gott oder eine Göttin.
LG Pippa
Irgendwo ganz am Anfang der Bibel steht geschrieben, dass Gott den Menschen nach seinem Ebenbilde geschaffen habe.
Später sagt da jemand im Namen Gottes (auch in der Bibel): "Ihr sollt euch von mir kein Bildnis machen. Tja, wie soll das denn funktionieren? Gilt nun das Eine - oder doch eher das Andere?
Früher glaubte der Mensch, Sonne, Mond und Sterne würden sich um die (Scheibe) Erde drehen. Die Erde ist aber im Weltall nur ein Staubkorn. Und der Mensch ein Staubkorn auf diesem Staubkorn. Und das, was wir als Weltall bezeichnen, ist nur das eine unter vielen Weltallen. Und ständig entstehen - und vergehen - neue Welten.
Wenn nun Gott der Erschaffer all dieser Welten ist, wo ist er denn gerade jetzt am Werk?
Als Gott der Herr die Welt erschaffen
mit all den Tieren bis zum Affen,
da dünkte ihn, es fehl` noch was,
na so was wie im Spiel das As.
Drum nahm er einen Klumpen Lehm,
setzte sich auf den Thron bequem,
dann knetete er mit voller Kraft
und hatte bald es schon geschafft
den Adam aus dem Lehm zu formen,
ganz ohne Plan und ohne Normen.
Dann trank er noch ein Schlücklein Wein
und blies Adam seinen Odem ein.
Obwohl das Werk den HERRN erfreute
und ihn der Lehm kein bisschen reute,
hörte er nach ein paar Tagen
sich selber bitterlich beklagen:
"Der Prototyp ist zwar gelungen;
er hat ein Herz und Leber, Lungen,
doch irgendwie scheint mir beim Bein
ein kleines Stück zuviel zu sein.
Darum erschaff`` ich jetzt im Nu
'nen weiteren Mensch, ohne, dazu".
Gesagt, getan, gewagt, wohlan;
was er erschuf, war wohlgetan.
Mal kurzes Haar, mal langes Haar;
es war ein schönes Menschenpaar,
das sich da in der Sonne sonnte
und Gott den HERRN erfreuen konnte.
"Nun zieht ins Paradies sogleich
und wachset und vermehret euch;
benehmet euch wie Frau und Mann
und macht die Erd` euch untertan"!
Die beiden taten wie befohlen,
vermehrten sich ganz unverhohlen,
und schon nach ein paar kurzen Jahren
sie eine grosse Sippe waren,
die sich, wie Gott sie einst belehrte,
sich wie Karnickel stets vermehrte.
Doch bald hat Gott es Leid getan;
sie machten nicht nur untertan,
sie rotteten auch fleissig aus;
die Erde wurde, Graus oh Graus
in eine Wüstenei verwandelt,
das Paradies wurde verschandelt.
Der HERR schaut zu; erbost? Vergrämt?
Ob er sich seiner "Tat" wohl schämt?
Schorsch
Keine Antwort auf die Frage, aber mein Beitrag zum Thema. Es gibt Stellen in der Bibel, die längst berühmt und bekannt sind wegen ihrer Ausdruckskraft und der Schönheit der Worte. Dazu gehört das Hohelied der Liebe von Salomo und auch diese hier:
2geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit;
3 töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit;
4 weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit;
5 Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit;
6 suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit;
7 zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit;
8 lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.9 Man mühe sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon.
10 Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat, dass sie sich damit plagen.
11 Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.
12 Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben.
13 Denn ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.