Altersgerechtes Wohnen Homelift / Hausaufzüge

Homelift: Privater Personenaufzug als Alternative zum Treppenlift

Als Alternative zum Treppenlift bietet sich ein Homelift an: Mit einem solchen Senkrechtlift ist es bequem möglich, Etagen zu überwinden – sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.

Als Alternative zum Treppenlift bietet der Homelift zahlreiche Vorteile. ©katemangostar | Freepik.com


1. Was ist ein Homelift?

2. Welche Voraussetzungen müssen für den Einbau eines Homelifts erfüllt sein?

2.1. Leichtbaulift ohne Schachtgerüst

2.2. Homelift mit Schachtgerüst

3. Wie lässt sich ein Homelift bedienen?

4. Wie sicher ist ein Homelift?

5. Was kostet ein Homelift?

6. Förderungen & Zuschüsse: Wird der Einbau eines Homelifts finanziell unterstützt?

7. Checkliste für den Kauf eines Homelifts


Wenn die Treppensituation in den eigenen vier Wänden als ein immer größeres Hindernis empfunden wird, sollten barrierefreie Umbaumaßnahmen in Betracht gezogen werden. Mehr Sicherheit schafft beispielsweise ein Treppenlift. Falls das Treppenhaus allerdings zu eng oder verwinkelt ist, sodass der Treppenlifteinbau nur unter Umständen in Frage kommt, erscheint ein Homelift (Senkrechtaufzug) als interessante Alternative zum klassischen Sitzlift. 

1. Was ist ein Homelift?

Ein Homelift transportiert Personen und Gegenstände senkrecht in die nächste Etage, weshalb er auch unter dem Begriff „Senkrechtlift" bekannt ist. Der Unterschied zu Treppen- und Plattformliften besteht also in der rein vertikalen Bewegung von Etage zu Etage und der Unabhängigkeit von der gegenwärtigen Treppensituation. Homelifte können sowohl im Innen- als auch im Außenbereich installiert werden.

Der Senkrechtlift besteht entweder aus einer Transportkabine und einer selbsttragenden Konstruktion oder aus einer Kabine, die innerhalb eines Schachtes installiert wurde. Im Grunde genommen kann die Gestaltung des Homelifts mit einem klassischen Personenaufzug oder der kleinen Version eines Fahrstuhls verglichen werden, den man aus größeren Gebäuden kennt. Mit dem Homelift können bis zu 17 Höhenmeter bzw. bis zu sieben Etagen überwunden werden. Dabei hat er eine Tragkraft von mindestens 300 Kilogramm, in vielen Fällen ist sogar das doppelte Gewicht möglich. Auf diese Weise lässt sich sogar der Transport von schweren Elektrorollstühlen problemlos realisieren.

Während der klassische Personenlift aus einem gemauerten oder betonierten Aufzugsschacht besteht, in dem sich die Kabine von Etage zu Etage bewegt, sind für die Installation eines Homelifts keine aufwändigen Bauarbeiten notwendig. Außerdem sind die technischen Elemente wie Motor und Hebesystem in der Anlage selbst untergebracht. Ein zusätzlicher Technikraum, wie er beim Betrieb von klassischen Senkrechtliften in öffentlichen bzw. größeren Gebäuden üblich ist, wird nicht benötigt.

Der Vorteil des privaten Homelifts im Vergleich zum klassischen Personenaufzug ergibt sich somit aus dem relativ unkomplizierten und platzsparenden Einbau, der in nahezu jedem Wohnumfeld realisiert werden kann. 

2. Welche Voraussetzungen müssen für den Einbau eines Homelifts erfüllt sein?

2.1. Leichtbaulift ohne Schachtgerüst

Nicht einmal ein Quadratmeter wird benötigt, um einen kleinen Homelift in den eigenen vier Wänden zu installieren, der Personen in die nächste Etage befördert. In diesem Fall handelt es sich um einen Leichtbaulift, der aus zwei Schienen, einer Transportkabine und einer Antriebseinheit besteht. Durch diese selbsttragende Konstruktion kann auf einen Schacht sowie eine Grube verzichtet werden – das spart nicht nur Platz, sondern auch Kosten. Das kleinste Modell dieses Leichtbaulifts nimmt gerade einmal 0,8 Quadratmeter ein. Empfehlenswert ist die Montage im Auge des Treppenhauses oder an einer Galerie. Letztlich spielt es aber keine Rolle, in welchem Raum das System installiert wird. Voraussetzung ist die Überprüfung der Statik des jeweiligen Raumes, schließlich ist ein Deckendurchbruch für die Installation des Senkrechtlifts nötig. Um das Seilzugsystem zu bedienen, genügt im Anschluss üblicher Haushaltsstrom. 

2.2. Homelift mit Schachtgerüst

Sollen Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen oder andere größere Elemente im Homelift transportiert werden, ist der Einbau eines selbsttragenden Schachtgerüstes ratsam. Ein solcher Senkrechtaufzug besteht aus einer Kabine, einer Schachttür, dem Schachtgerüst, Lüftungspaneelen und dem Schachtdach und nimmt entsprechend mehr Fläche in Anspruch als der Leichtbaulift. Das Schachtgerüst ist meist eine Pfosten-Riegel-Konstruktion, die entweder aus Metall- oder Glaspaneelen besteht. Ein solches Schachtgerüst lässt sich ebenfalls im Innen- wie auch im Außenbereich montieren.

Um den Lift auch als Rollstuhlfahrer nutzen zu können, setzt die DIN18040-2 einen Aufzug mit einer Tragkraft von 630 Kilogramm voraus. Die Tür sollte mindestens 90 Zentimeter breit sein, zudem gibt sie eine Fahrkorbbreite von 110 und eine -tiefe von 140 Zentimetern an. Für den privaten Wohnraum erlaubt der Gesetzgeber auch Senkrechtaufzüge mit einer Tragkraft von 450 Kilogramm sowie einer etwas kleineren Fläche (100 x 125 Zentimeter).

Ab einer Förderhöhe von drei Metern muss ein Sachverständiger, meist TÜV oder Dekra, den Einbau des Homelifts abnehmen. In der Regel kümmert sich die jeweilige Montagefirma um den weiteren Prozess. 

3. Wie lässt sich ein Homelift bedienen?

Ein Homelift sollte grundsätzlich einfach und intuitiv bedienbar sein. Dabei kommt meist entweder eine Anzeigetafel im Lift oder eine Fernbedienung zum Einsatz. In der Bedienung ähnelt der Senkrechtaufzug einem gewöhnlichen Personenaufzug.

Beim Kauf sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  • selbsterklärende Anzeigetafel im Innenraum des Lifts mit großen Tasten
  • Beleuchtung in der Kabine bei Dunkelheit
  • komfortables Navigieren auch für Rollstuhlfahrer

4. Wie sicher ist ein Homelift?

Bei der Nutzung eines Homelifts sind zwei Eigenschaften unverzichtbar: Zuverlässigkeit und Sicherheit. Verschiedene Sicherheitsmerkmale tragen dazu bei, die Fahrt mit dem Homelift so sicher und bequem wie möglich zu gestalten. Dazu zählen unter anderem

  • eine Lichtschranke im Türbereich, die Personen und Hindernisse erkennt. Wenn nötig, stoppt die Fahrt automatisch. Außerdem setzt sich der Homelift erst in Gang, wenn die Tür der Kabine geschlossen ist.
  • Sicherheitssensoren, die am oberen und unteren Bereich der Kabine angebracht sind und Hindernisse erkennen. Tritt ein solcher Fall ein, wird die Fahrt sofort gestoppt.
  • Sicherheitsakkus, die einen Stillstand bei Stromausfall verhindern. Mit deren Hilfe kann sich der Lift auch ohne Stromzufuhr in die nächste Etage bewegen.

5. Was kostet ein Homelift?

Der Preis eines Homelifts richtet sich nach Liftgröße, Ausstattung und Förderhöhe. Die Preisspanne für den Einbau eines Ein-Personen-Leichtbauaufzugs mit einer Förderhöhe von einer Etage beginnt bei etwa 18.000 Euro. Je nach Ausstattung und Höhe können die Kosten bei bis zu 40.000 Euro liegen. Hinzu kommen Kosten für Service und Wartung: Empfehlenswert ist ein Service, der Tag und Nacht, an Wochenenden sowie an Feiertagen erreichbar ist. Im Jahr können hierfür zusätzlich Kosten im Rahmen von 200 bis 300 Euro entstehen.

Wird im Vorfeld ein Planungsexperte zur Statikprüfung zu Rate zogen, kommen an dieser Stelle ebenfalls Kosten hinzu. 

6. Förderungen & Zuschüsse: Wird der Einbau eines Homelifts finanziell unterstützt?

Weil es sich beim Einbau eines Homelifts um eine recht kostspielige Alltagserleichterung handelt, kann es hilfreich sein, sich nach Zuschüssen und Förderungen umzusehen:

  • Bei einer ankernannten Pflegebedürftigkeit zahlt die Pflegekasse im Rahmen der Wohnumfeldverbessernden Maßnahmen einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro.
  • Im Falle eines Berufs- oder Verkehrsunfalls sollte die Berufsgenossenschaft oder die Haftpflichtversicherung kontaktiert werden.
  • Auch die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) unterstützt den Einbau eines Homelifts im Rahmen des Programms „Altersgerecht Umbauen" mit Zuschüssen oder Förderkrediten.

7. Checkliste für den Kauf eines Homelifts

Beim Kauf eines Homelifts handelt es sich um eine große Investition. Daher sollte im Vorfeld unbedingt die richtige Wahl für die eigenen Bedürfnisse getroffen werden. Dank unterschiedlicher Größen, Modelle und Angebote findet sich eine Lösung für nahezu jede Wohnsituation. Die folgende Liste kann als Orientierungshilfe dienen:

  • Wen oder was möchte ich mit dem Lift transportieren?
  • Bevorzuge ich einen Homelift mit oder ohne Schachtgerüst?
  • Wird der Lift im Innen- oder im Außenbereich genutzt?
  • Sind die Maße des Lifts mit der verfügbaren Fläche vereinbar?
  • Entspricht die Deckenhöhe im oberen Stockwerk den Voraussetzungen?
  • Verfügt der Lift über eine geschlossene Kabine oder eine offene Plattform?
  • Würde ein Rollstuhl bequem und sicher durch die Kabinentür passen?
  • Wird der Lift hydraulisch oder per Spindel betrieben?
  • Muss der Lift vom TÜV abgenommen werden?
  • Ist der Lift intuitiv bedienbar?
  • Welche Geräuschkulisse erwartet mich?
  • Welche Tragkraft hat der Lift?
  • Wie viele Stockwerke soll der Lift bewältigen?
  • Mit welcher Geschwindigkeit bewegt sich der Lift?
  • Verfügt der Homelift über einen Notfallknopf?
  • Ist der Lift bei Dunkelheit beleuchtet?
  • Gibt es ein Homelift-Design, das besonders gut zu meiner Einrichtung passt?
  • Kann ich finanzielle Zuschüsse in Anspruch nehmen?

 

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