Innovative Haus- und Gebäudetechnik

Um im Alter sorgenfrei, komfortabel und sicher in den eigenen vier Wänden wohnen zu können, ist es sinnvoll, die zahlreichen Möglichkeiten der modernen Gebäudetechnik in die Planung des barrierefreien Umbaus einzubeziehen.

Die technischen Hilfsmittel der modernen Gebäudetechnik schaffen ein gewisses Maß an Sicherheit ©AA+W | Fotolia.com


1. Wie können technische Hilfsmittel für mehr Mobilität und Sicherheit sorgen?

2. Wie kann Licht Orientierung und Sicherheit schaffen?

3. Wie können Stolperfallen im Außenbereich vermieden werden?

4. Wie kann Beleuchtung vor Einbruch schützen?

5. Türkommunikation: Wer steht vor der dem Haus?

6. Sicherheitslösung: Wie funktioniert der Zentralschalter?

7. Wie kann durch Solartechnik Strom gespart werden?

8. Wie funktioniert das Notrufsystem?

9. Wie können Raumluft-Sensoren zu einem gesunden Raumklima beitragen?


Niemand ist gerne auf die Hilfe anderer angewiesen. Gerade Senioren möchten deshalb so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen und dort ein selbstständiges und sicheres Leben führen. Doch oft unterschätzen sie die zahlreichen Risiken, denen sie tagtäglich begegnen.

1. Wie können technische Hilfsmittel für mehr Mobilität und Sicherheit sorgen?

Auf den demografischen Wandel und dem daraus resultierenden wachsenden Bedürfnis nach Sicherheit und Komfort reagiert die moderne Haus- und Gebäudetechnik. Mittels verschiedener Innovationen werden Senioren in ihrem Alltag unterstützt.

Diese technischen Hilfsmittel sind von Nutzen, um die Mobilität zu erhalten und die Sicherheit im eigenen Zuhause zu fördern. Dabei verleihen sie nicht nur dem Benutzer Sicherheit und Orientierung, sondern auch seinen Angehörigen, die sich dank der innovativen Installationen nicht immerzu sorgen müssen.

So trägt beispielsweise die automatische Regulierung von Licht, Jalousien und Raumtemperatur zum Wohlbefinden des Bewohners bei. Zudem können Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren vor Einbrüchen schützen. Viele weitere technische Neuerungen und Möglichkeiten sind nur wenig bekannt. Doch gerade ihr Potential in Bezug auf das eigenständige Leben im Alter verdeutlicht: Diese Innovationen in die Realisierung eines altersgerechten und barrierefreien Umbaus einzubeziehen, erscheinen durchaus lohnenswert.

TIPP DER REDAKTION:

Oft helfen bereits kleine bauliche Maßnahmen und Veränderungen, um Ihnen den Alltag zu erleichtern. Viele Geräte lassen sich unauffällig anbringen und intuitiv bedienen. Aufwändige Installationen sind meist nicht nötig.

2. Wie kann Licht Orientierung und Sicherheit schaffen?

Mit dem Alter geht häufig eine Bewegungseinschränkung einher, daraus resultiert ein erhöhtes Sturzrisiko. Eine ausreichende Beleuchtung innerhalb sowie auch außerhalb des Hauses verringern diese Gefahr. Denn mit zunehmenden Alter lässt neben der allgemeinen Motorik auch die Sehfähigkeit nach, weshalb ältere Menschen mehr Licht benötigen, um sich zu orientieren und Sehaufgaben erfolgreich zu meistern. Dabei können Lichtschalter mit einer großen Bedienwippe und abtastbaren Symbolen – beispielsweise um Licht und Klingel zu unterscheiden – für das Erkennen und Ertasten von Schaltern hilfreich sein. Weiterhin ist es wichtig, bei einem barrierefreien Umbau grundsätzlich genügend Lichtquellen einzuplanen. Denn mehr Licht bedeutet zugleich auch mehr Sicherheit – dies gilt sowohl innerhalb des Hauses als auch im Außenbereich.

Insbesondere im Dunkeln passieren viele Sturzunfälle. Die innovative Gebäudetechnik schafft eine Lösung zur sicheren Orientierung. Beispielsweise stellt der nächtliche Gang zur Toilette dank Orientierungsleuchten keine Herausforderung mehr dar: Steckdosen mit eingelassenen Lichtleisten, die nach unten gerichtetes Licht erzeugen, leuchten den Bereich des Bodens dezent aus. Diese indirekte Beleuchtung vermeidet eine lästige Blendung und hilft zugleich dabei, Hindernisse auf dem Weg zu erkennen. Besonders in Fluren, Durchgangsräumen und an Treppen sollten diese Leuchten angebracht werden, um das Risiko eines Sturzes zu vermeiden.

Im Übrigen erscheinen hier Deckenleuchten, die automatisch die Lichtfarbe an die jeweilige Tageszeit anpassen, interessant. Diese leuchten das Umfeld ausreichend aus und vermitteln dem Bewohnereine zeitliche Orientierung, wodurch sein Schlafrhythmus gefördert und so sein Wohlbefinden gesteigert wird.

3. Wie können Stolperfallen im Außenbereich vermieden werden?

Sowohl innerhalb als auch außerhalb des Hauses gelten Stufen als besondere Herausforderung, weshalb deren Kenntlichmachung durch eine entsprechende Beleuchtung von großer Wichtigkeit sein kann. Ebenso ist eine farbliche Abgrenzung der Stufen empfehlenswert.

Auch die Beleuchtung des Außenbereichs des Grundstücks ist notwendig. Wegleuchten, in regelmäßigen Abständen platziert, sorgen für eine sichere Ausleuchtung und eine klare Struktur der Wege, auf denen sich die Personen über das Grundstück bewegen. Hier erscheint die Installation eines Dämmerungssensors innovativ: Lichtempfindliche Sensoren messen die Helligkeit der Umgebung. Ist diese zu niedrig, wird das Licht automatisch eingeschaltet. Das ersparen den Weg zum Lichtschalter und garantieren Beleuchtung bei Dunkelheit.

Von großer Bedeutung ist auch der Eingangsbereich, der idealerweise durch indirektes Licht oder durch einen Bewegungsmelder beleuchtet wird. Auf diese Weise ist kein manuelles Eingreifen erforderlich und der Bewohner kann sich trotzdem auf eine ausreichende Beleuchtung verlassen. Bewegungsmelder sollten so platziert werden, dass sie die Bewegung zum frühestmöglichen Zeitpunkt erkennen.

4. Wie kann Beleuchtung vor Einbruch schützen?

Ist Licht im Haus zu erkennen, lässt sich schlussfolgern: Das Haus ist belebt, die Bewohner sind anwesend. Dieses Zeichen der Anwesenheit schreckt mögliche Einbrecher ab. Präsenz- und Bewegungsmelder simulieren Anwesenheit, indem sie einerseits auf Bewegung reagieren und andererseits die Beleuchtung per Zeitschaltfunktion in gewissen Abständen ein- und ausschalten. Weiterhin lassen sich mit einer elektronischen Jalousiesteuerung Jalousien ganz automatisch herauf- und herabfahren, ebenso trägt eine automatische Rollladensteuerung zur Sicherheit bei.

HINWEIS DER REDAKTION:

Die Pflegekassen bieten Ihnen einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro. Dafür müssen Sie oder Ihr im Haushalt lebender Angehöriger in einen anerkannter Pflegegrad eingestuft werden, der die Pflegedürftigkeit und notwendige Umbaumaßnahmen rechtfertigt.

Hier erscheint auch die Installation von Zeitschaltuhren interessant. Der Nutzer legt per Drehglasregler das Zeitintervall der gewünschten Beleuchtung fest. In diesem Zeitraum schaltet sich die Steckdose samt Lampe selbstständig ein und aus.

5. Türkommunikation: Wer steht vor der dem Haus?

Klingelt es an der Haus- bzw. Wohnungstür, sollte man sich grundsätzlich vergewissern, wer vor der Tür steht, bevor man der jeweiligen Person den Eintritt gewährt. Um die Sicherheit und Privatsphäre in den eigenen vier Wänden zu wahren, spielt daher die Bedienung der Wohnungs- bzw. Haustür eine große Rolle. Neben der allseits bekannten Türsprechanlage im Innen- und Außenbereich bieten Türkommunikation-Systeme viele weitere Möglichkeiten der individuellen Nutzung: Beispielsweise dient die Videofunktion samt (Farb-)Kamera der Erfassung des Eingangsbereiches. Der Bewohner sieht, wer vor der Tür steht, kann mit dieser Person ein Gespräch führen und ihr gegebenenfalls die Tür öffnen. Im Hausinneren lassen sich Türkommunikations-Systeme an beliebiger Stelle installieren. Die Wohnungsstation kann in unmittelbarer Nähe zur Haustür oder aber beispielsweise am Bett platziert werden. Praktisch: Bettlägerige können so kommunizieren und die Tür öffnen, ohne aufstehen zu müssen.

6. Sicherheitslösung: Wie funktioniert der Zentralschalter?

Wer kennt es nicht: Beim Verlassen der Wohnung oder des Hauses lässt das ungute Gefühl nicht nach, möglicherweise Herd, Bügeleisen oder Waschmaschine nicht ausgeschaltet zu haben. Ein zentraler Schalter stellt für dieses Problem die Lösung dar. Zunächst wird festgelegt, welche Geräte bei dieser Einstellung integriert sind. Platziert man diesen Schalter schließlich direkt an der Haus- oder Wohnungstür, geht man sicher, dass mit der Bedienung der Taste beim Verlassen des Hauses alle Geräte und Leuchten ausgeschaltet sind. Für diese Installation ist allerdings ein kabelgebundenes oder ein funkbasiertes System erforderlich, um solch eine technische Vernetzung herzustellen.

In diesem Zusammenhang ist ebenfalls die Installation von Zeitschaltuhren nennenswert: Beim Verlassen des Hauses kann sich der Bewohner sicher sein, zu welcher Zeit einzelne Leuchten ein- bzw. ausgeschaltet sind.

7. Wie kann durch Solartechnik Strom gespart werden?

Auch der wirtschaftliche Aspekt sollte bei der Planung eines altersgerechten Umbaus nicht zu kurz kommen. Durch Anpassung des Energieverbrauchs an den Bedarf können große Mengen an Strom gespart werden.

Dies erfolgt beispielsweise durch die Installation von Bewegungsmeldern oder Zeitschaltuhren, welche nur in den Zeiträumen Licht spenden, in denen sie benötigt werden oder gewünscht sind.

Ebenso ermöglicht das Nutzen von Solartechnik im Außenbereich eine erhebliche Stromersparnis. Die für den Betrieb notwendige Energie beziehen Solarleuchten aus dem Sonnenlicht. Selbst bei wenig Energieaufnahme ermöglicht die Solartechnik maximale Beleuchtung. Mit Dämmerungssensoren oder Bewegungsmeldern kombiniert, werden sowohl die Sicherheitsanforderungen im Außenbereich erfüllt als auch die Entstehung zusätzlicher Stromkosten vermieden.

8. Wie funktioniert das Notrufsystem?

Die Installation von Notrufsystemen eignet sich insbesondere dort, wo die Rutsch- und Sturzgefahr erhöht ist – dem Badezimmer. Im Ernstfall sollte jederzeit ein schneller Hilferuf möglich sein. Mittels Notrufsysteme können hilfsbedürftige Menschen schnell auf sich aufmerksam machen. Für diesen Fall eignet sich beispielsweise eine Alarmleuchte per Zugtaster. Für diese Signalübertragung zwischen Sender und Empfänger sind keine Kabel nötig, weshalb sich das Notrufsystem problemlos in das eigene Badezimmer integrieren lässt.

9. Wie können Raumluft-Sensoren zu einem gesunden Raumklima beitragen?

Jeder Mensch gibt beim Ausatmen Kohlenstoffdioxid in die Luft ab. Hält man sich für längere Zeit in einem Raum auf, nimmt folglich die CO2-Konzentration zu. Ein Raumluft-Sensor kann die Luft in einzelnen Räumen überwachen und verbessern. Indem er die Kohlenstoffdioxid-Konzentration misst, stellt er fest, ob der CO2-Gehalt über dem zuvor eingestellten Grenzwert liegt. Im Übrigen können hier auch Luftfeuchte- und Raumtemperatur-Regler integriert werden. Alternativ ist auch ein Hygrostat zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit empfehlenswert. Über individuelle Einstellungen können dann beim Überschreiten der Grenzwerte beispielsweise Fenster automatisch oder manuell geöffnet, Lüfter eingeschaltet oder die Heizungs- und Klimaanlage reguliert werden. Diese Regulierung verbessert das allgemeine Wohlbefinden, fördert die Konzentration und garantiert letztlich auch ein besseres Schlafverhalten.

Der technische Fortschritt bietet der älteren Generation eine große Auswahl an Möglichkeiten zur unabhängigeren, sichereren und komfortablen Alltagsgestaltung in den eigenen vier Wänden. Die Inanspruchnahme der modernen Haus- und Gebäudetechnik ermöglicht selbstbestimmtes und eigenständiges Leben bis ins hohe Alter.

 

Vom Initiativkreis empfohlene Hersteller und Dienstleister

Haustechnik

Keine vom Initiativkreis empfohlene Einträge vorhanden

Deutscher Seniorenlotse - Verbraucher­empfehlungen
Produkte und Dienstleistungen


Anzeige