Rechtsschutz: optimale Absicherung für Senioren

Ein Nachbarschaftsstreit oder der Widerspruch eines Pflegebescheides - Gerichtskosten können ganz schön teuer werden. Umso besser, wenn sich Senioren auf eine private Rechtsschutzversicherung verlassen können, die genau ihren individuellen Anforderungen entspricht.

Gerichtskosten können ganz schön teuer werden, ein Rechtschutz kann deshalb sinnvoll sein ©Kzenon | Fotolia.com


1. Was ist eine Rechtsschutz-Versicherung?

2. Für wen ist ein Rechtsschutz für Senioren sinnvoll?

3. Was leistet ein Rechtsschutz für Senioren?

3.1. Basis-Leistungen

3.2. Sonderleistungen für Senioren

3.3. Eingeschränkter Arbeitsrechtschutz

4. Welche Kosten werden übernommen?

5. Was kostet eine Rechtsschutz-Versicherung?


Ob Unstimmigkeiten bei der Rentenauszahlung, Probleme mit dem Hotel im Urlaub oder Anfechtung der gesetzlichen Betreuung – landen Auseinandersetzungen vor Gericht, bleiben Senioren oft auf hohen Gerichts- und Prozesskosten sitzen. Dies gilt insbesondere bei Verlust des Prozesses, da Mandanten in diesem Fall häufig die Kosten der Gegenseite übernehmen müssen. Eine spezielle private Rechtsschutzversicherung für Senioren bietet optimalen Rechtsschutz bei allen klassischen Leistungen sowie erweiterten Schutz, der auf die Zielgruppe der Best-Ager zugeschnitten ist. Die Versicherung kommt für alle anfallenden Gerichts- und Prozesskosten auf sowie bei weiteren Gebühren im Rechtsbereich, zum Bespiel bei Streitschlichtungen in außergerichtlichen Einigungen.

1. Was ist eine Rechtsschutz-Versicherung?

Eine Rechtsschutzversicherung ist ein privatrechtlicher Versicherungsvertrag und der Zweig der Schadensversicherung, die den Rechtsschutzfall deckt. Gegen Zahlung bestimmter Beiträge des Versicherungsnehmers (Prämien) erbringt die Versicherung Dienstleistungen, die rechtliche Interessen vertreten, und trägt bis zu einer gewissen Versicherungssumme die Rechtskosten im Rechtsschutzfall. Versicherte Kosten sind insbesondere Rechtsanwaltsgebühren, Gerichtskosten und Entschädigungen für Zeugen und Sachverständige, die vom Gericht herangezogen werden. Die Versicherung kommt auch für die Kosten von vorsorglichen juristischen Erstberatungen oder außergerichtlichen Einigungen auf, die einen Rechtsstreit vor Gericht vermeiden sollen.

Rechtsschutz-Versicherungen bündeln meistens mehrere Leistungsarten (z.B. Schadensersatz-, Arbeits-, Immobilien-, Steuer- oder Strafrechtschutz), die einer bestimmten Personengruppe mit einem bestimmten Risikobereich zugeordnet sind. Die Rechtsschutzversicherung für Senioren ist also eine Kombination bestimmter Vertragsarten, die auf die Bedürfnisse und den bestimmten Risikobereich dieser Zielgruppe zugeschnitten ist.

2. Für wen ist ein Rechtschutz für Senioren sinnvoll?

Die meisten „klassischen" Rechtsschutzversicherungen enthalten einen Arbeitsrechtschutz, damit Arbeitnehmer und Selbständige im Rechtsschutzfall gut abgesichert sind. Nach Eintritt in den Ruhestand ist eine solche berufliche Rechtsschutzversicherung nicht mehr nötig, weshalb Rechtsschutzversicherungen für Rentner darauf verzichten oder diese nur in eingeschränktem Umfang anbieten – genau hier können Senioren von niedrigeren Beiträgen profitieren. Grundsätzlich bleibt die Rechtsschutzversicherung auch nach Eintritt in den Ruhestand wichtig, denn auch im Privatleben kann es zu Streitigkeiten kommen, die vor Gericht enden können. Ein klassisches Beispiel ist der Nachbarschaftsstreit, der vermeintlich harmlos beginnt, sich dann aber häufig zu einem langwierigen Rechtsstreit entwickelt. Aber auch Probleme im Urlaub, Kaffeefahrten oder die gesetzliche Betreuung im Pflegefall sind häufige Rechtsfälle im Seniorenalter. Ohne Rechtsschutzversicherung entstehen für Senioren hohe Anwalts- und Gerichtskosten – hier lohnt sich also die rechtliche Absicherung.

TIPP DER REDAKTION:

Manchmal ist es möglich, eine bestehende Rechtsschutzversicherung entsprechend anzupassen, um Kosten zu sparen. Die Versicherung kann eine solche Umstellung allerdings verweigern, in diesem Fall ist es ratsam, eine neue speziell für Senioren zugeschnittene Rechtsschutzversicherung zu wählen.

3. Was leistet ein Rechtsschutz für Senioren?

Auch bei Senioren-Tarifen gibt es Versicherungen mit unterschiedlichen Konditionen und Leistungsumfang. Das für individuelle Lebensumstände am besten geeignete Rechtsschutzpaket wird daher persönlich bei der Versicherungsgesellschaft ermittelt und die Vertragsarten entsprechend kombiniert. Zum versicherten Personenkreis zählen grundsätzlich der Versicherungsnehmer, der Ehepartner bzw. eingetragener Lebenspartner, minderjährige Kinder und Enkelkinder und unverheiratete volljährige Kinder bzw. Pflege- und Stiefkinder sowie Enkelkinder bis zur Ausübung einer ersten beruflichen Tätigkeit mit Vergütung. Darüber hinaus sind auch im Versicherungsschein genannte und im Ruhestand lebende Eltern und Großeltern mitversichert, wenn sie im Haushalt des Versicherungsnehmers leben.

3.1. Basis-Leistungen

Bei den kombinierten Tarifen sind beispielsweise Leistungen beim Steuerrechtschutz, Sozialgerichtsrechtschutz, Strafrechtsschutz, Verwaltungsrechtschutz und Beratungsschutz bei Familien- und Erbrecht enthalten.

Ein Rechtschutz für Eigentümer und Mieter sichert wegen Eigenbedarfskündigung durch den Vermieter, Mängeln in der Wohnung, einer fehlerhaften Nebenkostenabrechnung oder wegen Unruhestörungen durch Nachbarn ab. Für Senioren, die noch Auto fahren, empfiehlt sich außerdem ein Verkehrsrechtsschutz, mit dem Versicherungsnehmer zum Beispiel einen Kfz-Kaufvertrag rechtlich prüfen lassen können. Analog dazu übernimmt die Versicherung bei einem Wohnrechtsschutz die Kosten für die Überprüfung eines Miet- oder Kaufvertrages oder als Mietinteressent die Kosten für eine eigene Bonitätsprüfung (Bonitätsselbstauskunft).

3.2. Sonderleistungen für Senioren

Senioren profitieren von einigen Sonderleistungen, die speziell für die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe zugeschnitten sind. Dazu gehört zum Beispiel ein Nachsorge-Rechtsschutz bei Bestattungsverträgen für die Erben des Versicherungsnehmers und ein Rechtsschutz bei alters- oder pflegebedingten Umbaumaßnahmen in Haus oder Wohnung. Besonders der Betreuungs-Rechtsschutz ist für Senioren sinnvoll, etwa, wenn Kinder die gesetzliche Betreuung anfechten wollen, weil die pflegebedürftige Person nicht mit der Betreuung einverstanden ist. Auch Pflege- und Betreuungskräfte, die im Haushalt leben und als Pflegeperson eingetragen sind, können mitversichert werden. Viele Rechtschutzversicherungen für Senioren verfügen zudem über einen erweiterten Sozialrechtsschutz, der zum Beispiel dafür aufkommt, wenn Versicherungsnehmer fehlerhafte Rentenbescheide oder Anträge auf Pflegeleistungen vor Gericht anfechten wollen. Sinnvoll ist auch der Pflege-Beratungs-Rechtsschutz für eine erste juristische Beratung, wenn der Versicherungsnehmer, der mitversicherte Lebenspartner oder deren Eltern pflegebedürftig werden. Besonders hilfreich ist auch ein mobiler Anwalt, der bei Krankheit oder Unfall zum Versicherungsnehmer nachhause kommt. In diesem Fall werden die Fahrkosten einschließlich Tage- und Abwesenheitsgeld bis zu einer bestimmten Entfernung übernommen. Häufig kommt die Versicherung auch für die Kosten einer Überprüfung von Vorsorgeverfügungen oder eines Testamentes durch einen Anwalt auf.

3.3. Eingeschränkter Arbeitsrechtsschutz

In manchem Fällen macht es darüber hinaus Sinn, den Arbeitsrechtschutz aufrechtzuerhalten. Dabei werden spezielle Seniorentarife angeboten, die den Arbeitsrechtschutz in einem eingeschränkten Umfang beinhalten. Dies ist etwa ratsam, wenn der Versicherte oder sein mitversicherter Partner einer geringfügigen Beschäftigung oder einer gelegentlichen freiberuflichen Tätigkeit nachgehen oder auch, wenn Streitigkeiten aus Beihilfe- und Pensionszusagen oder aus einer betrieblichen Altersvorsorge gegenüber dem früheren Arbeitsgeber bestehen. Je nach Beschäftigung empfiehlt sich auch ein zusätzlicher Kleinunternehmer-Rechtsschutz. Der Arbeitsrechtsschutz besteht auch dann, wenn der Versicherungsnehmer als Arbeitgeber für Haus- und Pflegepersonal auftritt.

HINWEIS DER REDAKTION:

Die Versicherungssumme liegt je nach Versicherung bei einer bis zwei Millionen Euro pro Rechtsschutzfall. Außerdem wird Ihnen meist eine Strafkaution in Höhe von 200.000 Euro als zinsloses Darlehen gewährt.

4. Welche Kosten werden übernommen?

In der Regel kommt die Versicherungsgesellschaft für sämtliche gesetzliche Anwaltskosten, Zeugenauslagen, gerichtliche Sachverständigengebühren und Gebühren bei Verwaltungsbehörden auf. Verliert der Versicherungsnehmer einen Prozess vor Gericht, übernimmt die Versicherung sogar die Kosten der Gegenseite, für deren Zahlung der Prozessverlierer vom Gericht verpflichtet wird. Häufig wird auch für einen Korrespondenzanwalt bezahlt, der bei einem Rechtsschutzfall im Ausland sowie bei inländischen Zivilprozessen benötigt wird. Daneben zahlt die Versicherung die Kosten für Gerichtsvollzieher sowie Übersetzungskosten bei rechtlichen Auslandssachen und erstattet die Reisekosten zu ausländischen Gerichten. Technische Sachverständige, deren Expertise bei Verkehrs-, Straf- und Bußgeldverfahren sowie bei Kauf- und Reparaturverträgen benötigt wird, erhalten von der Versicherung meist eine übliche Vergütung.

5. Was kostet eine Rechtsschutzversicherung für Senioren?

Da die Kosten vom Leistungsumfang des jeweiligen Versicherungspaketes abhängig sind, kann die Frage nach den Kosten nicht pauschal beantwortet werden. Ein wichtiger Faktor ist neben den kombinierten Leistungen auch der Selbstbehalt, für den Versicherungsnehmer im Rechtsschutzfall selbst aufkommen und der individuell mit der Versicherung vereinbart wird. Hier gilt: je höher der Selbstbehalt, desto niedriger sind die monatlichen Beiträge. Im Vergleich der verschiedenen Versicherungsanbieter kann ein 65-jähriger Rentner bereits einen Senioren-Basis-Tarif ab 20 Euro pro Monat erhalten, hier liegt allerdings der Selbstbehalt bei 400 Euro. Bei einem Selbstbehalt von 150 Euro belaufen sich die Kosten auf durchschnittlich 25 bis 27 Euro pro Monat. Werden zusätzliche Rechtsschutzoptionen abgeschlossen, zum Beispiel einen Rechtsschutz für Eigentümer und Mieter, erhöhen sich die monatlichen Kosten um wenige Euro.

 

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