Axel und Erik



Sie sind zwei Brüder, der Eine paar Jahre älter als der Andere. Sie unterscheiden sich natürlich voneinander, wieso werden sie aber so ganz unterschiedlich von der Umgebung wahrgenommen und behandelt? Der Axel gewinnt sich leicht Sympathie, gefällt allen Mädchen, und seine Eltern – die ja auch die Eltern von Erik sind – sind total stolz auf ihn, sie sind begeistert, und das betonen sie immer wieder. Und Erik - er wird gar nicht behandelt, er wird einfach übersehen. Als wäre er etwas Selbstverständliches, und Unwichtiges.

Axel und Erik sind zwei von den Haupthelden eines Kriminalromans von Camilla Läckberg. Das Problem ist aber nicht fiktiv: es gibt Menschen, die gar nichts tun müssen, um in der Familie und Umgebung Anerkennung zu finden, und auch solche, die sie nie gewinnen. Ob sie das versuchen, oder darauf verzichten, bleiben sie ein Hintergrund.

Was entscheidet darüber, dass man ein Axel-Typ ist? Die Einen von ihnen sind ja sehr offen, die Anderen eher zurückhaltend. Die Einen auffallend hübsch, die Anderen alles andere als. Klug, oder dämlich. Ernst, oder humorvoll. Höflich, oder grob. Was entscheidet dann?




(Titelbild aus dem Internet)


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Kommentare (8)

ehemaliges Mitglied


liebe Christine,
was entscheidet darüber, ob man ein Axel-Typ ist?
Ich würde gerne fragen: Wer entscheidet, ob man ein Axel-Typ ist?

Ich denke, dass man nicht von dem Axel-Typ als solchem reden kann, Ich vermute, dass es eine Wechselwirkung, zwischen Elterncharakter und der Art des Kindes ist, wenn starke Bevorzugungen den Familienalltag prägen. Es ist zum Glück nicht gar so oft.

liebe Grüße
WurzelFluegel
 

Christine62laechel

@WurzelFluegel  

Ich denke auch, liebe WurzelFluegel, dass hier die Frage wer entscheidend wäre. Und das sowohl im Sinne: wer zu einem Vorbild wurde, oder durch einen positiven Einfluss die optimale Nah-an-Axel-Haltung bei dem Kind mitgestalten konnte, als auch in dem: was hat das Kind abgelehnt, um ein Axel-Typ (im Gegenteil zu anderen Familienmitgliedern) zu werden. In dem zweiten Fall kann es oft so eine "Fremdeinwirkung" geben: da erweist sich ein Lehrer, eine Nachbarin wirksamer, einfach wichtiger, als die Eltern es waren. Das kostet das Kind wahrscheinlich anfangs ein wenig Gewissensbisse, wenn es sich dabei erwischt, dass ihm jemand ganz fremd wichtiger wird, doch - die Axel-Position ist es schon wert. :)

Mit lieben Grüßen
Christine

Rosi65

Liebe Christine,

Geschwister verfügen sowohl über gleiche als auch unterschiedliche Gene. Die kreative Natur scheint dabei immer neue und überraschende Ergebnisse von Persönlichkeiten auszuwürfeln. 😉

Ihr Charakter wird aber zu einem großen Teil auch durch ihre Umwelt geprägt, wie Einflüsse, Erfahrungswerte, und sogar die Rolle, die sie dabei in der Geschwisterrangfolge einnehmen
(Erstgeborener, Sandwich-Geschwisterkind, Nesthäkchen).
Und ob dabei jetzt die extrovertierten oder die introvertierten Eigenschaften stärker vertreten sind ist eigentlich zweitrangig, denn jedes Kind ist ja anders. Doch auch der ganz junge Mensch ist schon eine individuelle kleine Persönlichkeit.

Viele Grüße
   Rosi65

Christine62laechel

@Rosi65  

Wenn sich nichts daran seit meiner Studienzeit geändert hätte, liebe Rosi, da ist der wichtigste Unterschied zwischen Persönlichkeit und Charakter so, dass man den Charakter gestalten, ihn beeinflussen kann, die Persönlichkeit bleibt dafür constant. Wäre dann ein Axel-Zustand eher die Sache des Charakters, oder der Persönlichkeit...?

Die Geschwister... Man lernt sie als kleines Kind kennen, sie sind meistens nicht sehr viel älter/jünger. Was die Eltern falsch machen, könnten die Geschwister eventuell ein wenig aufbessern. Oder sie machen die Beziehung zwischen den Eltern und den Kindern (oder dem einen von ihnen) noch schlimmer. Doch zum Glück hört man auch von Brüdern und Schwestern, die ihr ganzes Leben lang eng verbunden bleiben. Wer nicht so viel Glück hat, kann es oft unerwartet dank Kontakten mit fremden Leuten nachholen. :)

Mit herzlichen Grüßen
Christine

werderanerin

Das ist eine wirklich gute Frage...liebe Christine und setzt sich ja fort mit dem Lebensalter. Meine Erfahrungen sind, dass eher ruhige, zurückhaltende Menschen oft als "unnahbar, schwach, uninteressant" wahrgenommen werden, was natürlich bei genauem hinsehen garnicht stimmen würde.

Aber...

Es sind ja immer die ersten Sekunden, die "ausreichen" , um sich ein erstes (!) Bild zu machen. Oft mag man dann jemand oder eben auch nicht. Das sind die oberflächlichen Seiten eines Menschen.

Es gibt die Ruhigen aber auch diejenigen, die einfach nur durch ihre bloße Anwesenheit eine Ausstrahlung erzeugen und vielleicht auch mehr gemocht werden. Sie brauchen nicht viel oder nichts dafür zu tun.


Eltern allerdings dürften keine Unterschiede machen und das kenne
ich auch nicht, zum Glück. 


Kristine

Christine62laechel

@werderanerin  

Ich glaube, liebe Kristine, dass es für die Eltern unmöglich ist, keine Unterschiede zu machen. Die Familie besteht einfach nur aus Menschen, und die vertragen sich einander nicht immer ganz gut. Liebe kann natürlich keine Pflicht sein, und muss auch nicht immer wieder gezeigt werden; das tut man ja auch im Umgang mit anderen Menschen nicht übertrieben oft oder stark. Einfach nur Loyalität, Sympathie, Aufmerksamkeit; erst wenn eines von den Kindern weniger als andere davon bekommt, wird es ungerecht.

Die Buchautorin versuchte selber zu erklären, wieso kam der Erik der Umgebung weniger interessant vor, und da sah sie es ähnlich, wie du: er war vor allem ruhig. Und sie bezeichnete ihn auch als "nicht eindeutig, ein wenig geheimnisvoll." Ha, da gelten ja die nicht eindeutigen, ein wenig geheimnisvollen Menschen oft als besonders attraktiv... :)

Mit Grüßen
Christine

werderanerin

...ich sag mal so, liebe Christine, selbst wenn Eltern Unterschiede spüren, sollte man sie NIE offensichtlich zeigen.

Kristine

Christine62laechel

@werderanerin  

So sollte es sein, liebe Kristine. Wenn sich ein Kind zufrieden und komfortabel in seinem Familienkreis fühlen kann, wird es auch sicher zu einer zufriedenen, geselligen Axel-Person.


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