Der Mond



Als ich des Nachts erwachte,
blickte der Mond bei mir ins Fenster.
Er stand am schwarzen Himmel,
schaute und erzählte mir,
was er auf seiner Reise sah.
Mir schien, sein Schein verblasste
im Laufe dieser langen Nacht

Sein heller Blick, er schweifte
traurig durch die Welten.
»Meine Zeit ist viel zu kurz«,
Er sprach zu mir ganz leise,
»um all das Elend zu beleuchten!«
Beschämt bedeckt er sich
mit einer dunkelgrauen Wolke.

Ich winkte ihm verstohlen zu.
Ich weiß, er kommt ja wieder,
man lässt ihm keine Wahl!
Vielleicht beginnt auch jetzt,
die Hoffnung neue Wurzeln
hier bei uns zu schlagen -
sie stirbt bekanntlich ja zuletzt!

Da fällt mir gerade ein:
Wenn irgendjemand heut
dagegen demonstrieren will?
Von wegen »Freiheit« -
könnt ja möglich sein -
er mag es ohne Murren tun,
Wir Anderen lächeln still ...
 
©2022 by H.C.G.Lux


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Kommentare (1)

Syrdal


Die Weisheit des Mondes liegt in seiner kosmischen Stille...

...empfindet
Syrdal


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