....Den Zahn der Zeit hat´s nie gegeben.
Als Mythos lebt er weit und breit.
Nun muss man nicht an Mythen kleben,
er existiert, der Zahn der Zeit.
….Er wirkt ganz tief im Untergrunde,
geheimnisvoll, doch intensiv,
mit sagenhafter Kraft im Bunde,
so macht er alles krumm und schief.
….Ein furchteinflößender Geselle,
von jedem Schamgefühl befreit,
ein Abgesandter aus der Hölle,
zu seinem Auftrag stets bereit.
….Er beißt in Blumen, Steine, Eisen,
selbst Leichen beißt er klein und fein.
Das könnte ich dir leicht beweisen,
doch weil´s bekannt ist, lass ich´s sein.
….Er biss, er beißt, wird immer beißen,
denn etwas Andres kann er nicht,
wird, was verbunden ist, zerreißen –
deshalb mein Zahn-der-Zeit-Gedicht.

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Kommentare (4)

Via

Natürlich nagt der Zahn der Zeit an allem, was wir lieben.
An uns besonders, das steht fest, du hast es gut beschrieben.

Wenn du die Wahl hättest, würdest du wirklich noch einmal von vorne beginnen wollen? Keines meiner Jahrzehnte möchte ich missen, aber auch keines davon noch einmal durchleben.

Soll er nagen, der Zahn der Zeit. Irgendwann müssen wir Platz machen für die nachfolgenden Generationen, das ist der Trick der Evolution.

Biologisch abgeklärte Grüße von
Via

silesio

@Via  
Nagen soll er ruhig. Aber er kann mich ja auch noch benagen, wenn ich als Leiche oder Asche irgendwo herumliege.
Gute nach von einem biologisch Müden 

Manfred36

E = m x c² = c² = e : m = e : c²


Die „Zähne der Zeit“ nagen an der Masse.
Ein Vorgang den jeder – auch du und ich – hasse.
Die Zeit, verkörpert in Lichtgeschwindigkeit,
sie bringt uns nach Einsteins Formel nicht weit:
Gemessen an der Energie, die wir brauchen,
wird unsere Masse darin schnell verrauchen.
Wenn wir an Energie nicht streng sparen,
den Masseschwund m auf Niveau bewahren.

silesio

@Manfred36
Lieber Manfred, Tag für Tag schraubst du dich empor in Einsteinsche Höhen. Ich kann dir leider nicht mehr folgen, nur noch von ganz unten sehnsüchtig zuwinken 


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