Die beiden Fliegen



Es fielen einmal zwei Fliegen in ein Glas Milch. Die erste von ihnen war stark und tapfer und schwamm bald bis an den Rand des Glases. Aber weil die Oberfläche so glatt und seine Flügel nass waren, konnte sie leider nicht entkommen. Da sie nun glaubte, dass es keinen Ausweg gab, wurde sie entmutigt, hörte auf zu kämpfen und versank in der Milch.
       Ihre Gefährtin war zwar nicht so stark, aber hartnäckig; so kämpfte und kämpfte sie weiter. Allmählich bildete die Milch um sie herum bei solchem Wirbel einen kleinen Butterklumpen. Die Fliege erreichte diese kleine Insel, erhob sich dann in die Luft.
      Einige Zeit später fiel diese zähe Fliege durch ein Versehen wieder in ein Glas, diesmal mit Wasser gefüllt. Da sie sich einbildete, die Lösung für dieses Problem bereits zu kennen, begann sie zu kämpfen, in der Hoffnung, dass sie zu gegebener Zeit gerettet werden würde.
       Eine andere Fliege, die vorbeikam und die Not der hartnäckigen Fliege sah, landete auf dem Rand des Glases und rief: »Da ist ein Strohhalm, schwimm dort hin und steig dann hoch«
      Die hartnäckige Fliege antwortete: »Nein, ich zeige dir jetzt, wie man dieses Problem löst.« Und sie schlug immer und immer wieder um sich, bis sie erschöpft im Wasser versank. fliege.jpg
Moral der Geschichte: Lösungen aus der Vergangenheit können in unterschiedlichen Kontexten auch zu Problemen werden.
      Wie oft bemerken wir aufgrund früherer Erfahrungen die Veränderungen um uns herum nicht und kämpfen vergeblich, bis wir in unserem eigenen Mangel an Vision versinken? Wir schaffen unangebrachtes Vertrauen und verpassen die Gelegenheit, unsere Erfahrungen zu überdenken. Wir stecken in alten Gewohnheiten fest, die uns zum Erfolg geführt haben, und wir haben die Chance verloren, uns weiterzuentwickeln.
      In die Zukunft denkende Menschen verstehen es, diese Veränderungen zu erkennen; die notwendigen Neuordnungen vorzunehmen, um mit der Situation Schritt zu halten. Das heisst nicht, in irgendwelchen Träumen zu leben, sondern erkennen, worauf es immer ankommt!

 
 
©by  hcglux

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Kommentare (1)

werderanerin

Ich denke, lieber Horst, dass es unabdingbar ist, sich auch mit neuen Begebenheiten im Leben zu beschäftigen, gar auseinander zusetzen. 

Es nützt ja nichts, wenn "früher" eben alles "so" gemacht hat.., der weile hat sich soviel verändert, was dem Menschen helfen kann, den Alltag leichter zu gestalten.

Was eben nicht auch heißt, altes und gutbewährtes mit einfließen zu lassen. Beides zusammen bringt vielleicht etwas Neues hervor.

Positiv denken hat noch nie geschadet , im Gegenteil. Verharren im Alten jedoch schon.


Kristine


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