Es ist zu blöd: ungewohnter Weise bin ich in den letzten Tagen, nein Abenden, schon um elf zu Bett gegangen, habe mich einfach abgemeldet. Das Fernsehen war nur Medizin zum Schlafen – und sitze mal zwischen dem Umzugskram, da fröstelt’s einen. Und das Schnüffeln im Internet nebenan: blöd und einfallslos.

Nun war ich heutenacht schon um halbzwei wach, dass ich raus durfte. Wieder zurück ins noch warme Bett: eineinhalb Stunden ein Herumwälzen, kein Schlaf – ich muss noch die Lampen abnehmen und verpacken, hier im Büro müssen die PC’s abgenabelt werden und verpackt, der LapTop bleibt bis zur Abreise in Bereitschaft am Netz, auch die Telefon-Leitung bleibt bis zum Ladetag, also morgenfrüh liegen, erst dann ziehe ich die Schellen raus. Der Drucker darf auch noch einmal Etiketten drucken, ehe sich über im der Umzugskarton schließt. Die Bahnhofsuhr, das gute Stück – keines Blickes hatte ich sie wie sonst gewidmet, nun wird auch sie heute abgehängt. Und wenn dann der Schreibtisch geräumt und seiner Beine entledigt wird: wohin mit dem Router.

Reichen die restlichen Kartons? Die Waschmaschine durfte sich entleeren (Pfütze im Bad), dann wurden die sorgfältig aufbewahrten Schrauben zur Transportsicherung eingedreht, und fertig ist das gute Stück für die Reise. Ach, die Pötte kann ich auch einpacken – die Mikrowelle darf heutemittag das panierte Fischfilet aufheizen, die Pfanne wird für die Bratkartoffeln gebraucht, der Eiervorrat muss weg und die letzte Zwiebel.

Gleich noch die letzte Wäsche vom Ständer abnehmen, der steht im Wohnzimmer, damit das alles noch trocknen konnte. Wenn es doch schon morgen wäre, dass sich das „Unmenschliche“ auflöst.

Niedlich war der Gutenacht-Anruf gesternabend – mein Herzchen am anderen Ende der Festnetzleitung berichtete von der Zielwohnung, was noch nicht fertig ist, was fehlt und was noch kommt. "Mädel, Du bist so fröhlich, so gesprächig" – Kräuter-Likör probiert. „Morgen lasse ich die Löcher für die Gardinenstangen bohren“.

Aber so wichtig ist mein „Heimkommen“. Damit wieder Ordnung in mein Zuhause einbricht. Es ist wohl doch nicht zu blöd. Zwanzig Minuten vor fünf – die Bahnhofsuhr zählt unerbittlich weiter (Gott sei Dank).

ortwin

Anzeige

Kommentare (0)


Anzeige