Ja, heute habe ich wieder etwas Zeit für mein Tagebuch. Meine Schwägerin hat uns zum Mittagessen eingeladen. Da habe ich ihr als Mitbringsel rasch einen KräuteressigYuliKa(YuliKa)


zusammengestellt. Ich hoffe, dass sie sich darüber freuen wird.

Heute will ich über meine Geschwister schreiben.
Wir sind noch sieben an der Zahl.

Meine älteste Schwester Erika, geb.1943.
Sie war Hauptbuchhalterin. Nun mit ihr habe ich so gar nichts gemeinsam und wir können auch nicht so gut. Eben zu verschieden. Am Altersunterschied kann es nicht liegen, da Erika mit meiner jüngsten Schwester dicke ist. Es mag daran liegen, dass sie ein etwas hartes Herz hat und es ihr an Feingefühl fehlt. Sie hat als junge Mutter zugelassen, dass ihr erster Mann ihre beiden Jungs schlug. Abgesehen davon, jammert sie mir zu viel und als Gesprächsthema steht bei ihr immer das Geld an erster Stelle. Wenn sie mir schreibt oder wir telefonieren, dann erzählt sie mir zum Beispiel, dass alles so teuer geworden ist und dass sie sich die letzte Kreuzfahrt nach was weiß ich wohin nicht leisten konnten, da sie sich gerade ein neues Auto gekauft haben. Nun, ich bin nicht neidisch, aber das kommt nicht gut an. Zu mal sie weiß, dass ich z. B. um das Studium meiner Jüngsten finanzieren zu können, einen Kredit aufnehmen werden muss.

Marika, geb. 1948 ist meine Lieblingsschwester.
Sie hat sich um mich gekümmert, als ich im Teenager Alter war und nicht wusste, ob ich Fisch oder Fleisch bin. Ich durfte bei ihr wohnen, mir ihre schicken Klamotten ausborgen und sie hat mir öfter mal 5 Mark zugesteckt. Wir sind beide kreativ, immer am werkeln, fröhlich, lesen viel und geben lieber, als zu nehmen. Trotzdem sind wir verschieden. Ich höre gern zu, sie dagegen erzählt, was das Zeug hält. Vielleicht kommen wir deshalb so gut zurecht. . Und wenn es mal nichts zu erzählen bzw. zum anhören gibt, ist die Stille zwischen uns nicht peinlich. Da hängt jede seinen Gedanken nach...

Mein Bruder Bernd (1950)ist ein lieber Sturkopf.
Er ist Maler. Wir nennen ihn alle den Dicken, obwohl er gar nicht dick ist Er ist handwerklich sehr geschickt. Leider kann er auch sehr verletzend sein. Zu meinem Leidwesen trinkt er sehr viel und ist dann "besoffen dumm". Das mag ich nicht. Wir hatten alle unter der Trinksucht meines Vaters zu leiden und Bernd ist meinem Vater sehr ähnlich.

Christian (1953)oder Krischan.
Was für ein guter Bruder. Schon als ich klein war, hat er sich liebevoll um mich gekümmert. Von ihm habe ich die Liebe zur Natur. Wenn er als junger Mann Zeit hatte, hat er mich auf seine Wanderungen mitgenommen. Mir die Pflanzen- und Tierwelt erklärt, viel über die Sterne erzählt. Von seinem ersten Lohn, hat er sich ein Moped gekauft und ist mit mir nach Stralsund gebraust. Das war mein erster längerer Ausflug. Was für ein Erlebnis. Sogar ein Eis hat er mir spendiert. Heute ist er Landwirt und Förster. Wenn ich ihn darum bitten würde, würde er mich auch mit auf die Jagd nehmen

Meine Schwester Ulrika 1956 geboren ist Krankenschwester.
Wir habe, weil fast gleichaltrig, viel miteinander unternommen. Wir haben uns über Mädchen- und später Frauensachen ausgetauscht, gemeinsam tanzen gelernt. Heimlich eine Zigarette geraucht und versucht unseren Vater auszutricksen, wenn wir Ausgehverbot hatten. Während ich stricken und häckeln lernte, hat sie sich unsere alte Nähmaschine gekrallt und fantastisch Nähen gelernt. Sie steht mit beiden Beinen im Leben und weiß immer genau, was sie will. Bei ihr gibt es Schwarz und Weiß. Phantasie oder träumen stehen nicht auf dem Plan. Sie hat früh geheiratet und sich aus dem "Staub" gemacht. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ihr die einfachen Verhältnisse unserer Familie, die gesunde Unordnung, die in einer Großfamilie normal ist, peinlich waren.

Friederika (1959)verstarb mit 16 Jahren bei einem Verkehrsunfall. Sie war ein Unikum und ich habe sie sehr geliebt.

Meine jüngste Schwester Angelika (1963) ist von Beruf Kindererzieherin, macht aber mal dies und mal jenes. Derzeit lebt sie in der Schweiz. Wir haben keinen Kontakt. Sie hat in ihrem Leben nicht nur eine Dummheit begangen, sich aber immer vor der Verantwortung gedrückt und dafür sogar ihre drei Kinder zeitweilig im Stich gelassen.

Ich liebe meine Geschwister, würde aber trotzdem zwei Pötte aufstellen, wenn ich mich für Dieses oder Jenes entscheiden müsste.
In den einen Topf kämen Erika, Bernd, Ulrika und Angelika. In den anderen
Marika, Christian und da würde ich auch selber mit rein springen

Yulika

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