Gesichtliche Augenblicke oder Salome - aus meinem surrealistischen Tagebuch


Ein apartes Gesicht, sogar das der Anbetenden
ist nur das symptomatische Abbild eines Labyrinths.
Ein Irrgarten aus verworrenen Goldfäden eines um jeden Preis
errichteten Systems auf der Basis perspektivischer Pläne.
Aus einem Knäuel verfilzter Gedankensträhnen hervorgezogen.
Wenn auch noch so leuchtend das Rot der Scheinwerferfarben
zum Aufblühen gebracht und die eiskalte Asche.
Winkel und Krümmungen Zufallsmomente lang zeichnen,
knapp über dem Erdboden geschnitten und die Früchte
sausend reifen, um gleich darauf zu verblühen zu einem
lachsfarbenen Bühnenvorhang aus Fliegenbeinen geflochten.
Hinter dem das kaum erkennbare Getümmel die aufgebrachte
nackte Vernunft zum tödlichen Schlag ausholt.

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Kommentare (4)

pelagia ist oft das Unverständliche. Meine Assoziationen zu Deinen Wortbildern ist die Gegensätzlichkeit von Sichtbarem und Unsichtbarem, von Verzaubern und Entzaubern. Ich bin auch nicht sicher, ob wir immer wirklich sehen (verstehen) oder das nur in dem begrenzten Rahmen des eigenen Sehen Wollens können. So nur die eigene surreale Sichtweise oder das Befremdende wahrnehmen können.
floravonbistram wie oft man in gedanken abschweift, selbst wenn man gerade mit jemandem im gespräch ist und dann etwas sagt, völlig aus dem erkennbaren Zusammenhang gerissen, zumindest für das Gegenüber, man selber kann die Synapsen fühlen
ehemaliges Mitglied kommt mir vor, wie ein albtraum
immergruen Deine Gedanken zu verstehen. Die sprachlichen Bilder sind sehr schön, wie z.B. "ein Bühnenvorhang aus Fliegenbeinen" , oder "aus einem Knäuel verfilzter Gedankensträhnen". Aber inhaltlich kann ich Dir nicht folgen. Dafür ist mein surrealistisches Denken wohl zu schwach entwickelt. Allerdings sollte man auch nicht erklären, was man meint mit seinen Worten oder Werken, denn der Denkanstoss ist Diskussionsgrundlage genug.
Gruß von immergruen

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