... in den 1950er Jahren


Bin mal wieder durch eine Geschichte hier in meine Erinnerungen "gefallen". Es rief in mir Geschehnisse , die ich in den Nachkriegsjahren Anfang der 1950er erllebte, wach.

Ich habe diese Zeit nicht wirklich "erlebt", aber ich erinnere noch gut, dass wir zum Stadtrand zu "Onkel Karl" zu seinem Bauernhof radelten, um von ihm immer mall wieder ein wenig Gemüse und Obst, gelegentlich auch mal ein Huhn zu bekommen.

Onkel Karl war der Bruder meiner Oma. Ich nehme an, dass Oma dann mit uns ihn besuchte, wenn er wieder Flick- und Näharbeiten für seine Schwester - unsere Oma, von Beruf Schneiderin - hatte. Und er war der Patenonkel meines Vaters, der deshab ebenso den Namen Karl bekommen hatte. 

In den 1940er Jahren war es noch üblich, das zu taufende Kinder den Vornamen der Taufpatin bekamen. Aber meine Mutter war offensichtllich nicht bereit, ihre Tochter - mich - "Clara" zu nennen. So wurde aus mir "die kleine Ursula". Wer weiß, was mit dem anderen Namen aus mir geworden wäre ...?? 😉


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Kommentare (3)

Distel1fink7

Eine warmherzige Geschichte aus einer nicht gerade einfachen Zeit.
Danke dafür
Distel1fink7

Lerge

Liebe "große" Ursula,

😃😄
Hier fiel mir eine Geschichte aus 1949 ein:
damals ging man bei den Bauern "hamstern", um zu überleben, wenn man keinen Onkel hatte, der Bauer war.


Meine Großmutter hatte das Riesenglück, etwas Schinken erworben zu haben.

Auf dem Rückweg nach Hause saß sie im Zug und wurde kontrolliert:
"Haben sie etwas gehamstert??"
"Ja", sagte sie ganz ehrlich.
"Was haben Sie gehamstert ?? Das müssen Sie jetzt abgeben!!"
"Schinken", sagte sie wieder ganz ehrlich.
"Wo ist der Schinken ??? Geben Sie ihn her !!"
"Ich sitze drauf" gab sie zur Antwort........
....... und der Kontrolleur verschwand unverrichteter Dinge .....

Und wenn ich den Namen meines Paten-Großvaters erhalten hätte, hieße ich
Rudolf.

Alles Gute,
Lerge



 

Distel1fink7

@Lerge  

Das war ja nun  wirklich schlagfertig !!   Gut gemacht die Großmutter.
Meine M;utter ging auch hamstern. Stand da wie eine Bettlerin,
die sie auch war.

Die Idee war zündend, Mutter fragte, ob sie vllt. fürs Kindchen
vllt, ein hübsches Kleidchen nähen solle.

Es endete so, dass Mutter viele Aufträge erhielt, für Kindchen
zu nähen. Die liefen ihr schon entgegen, wenn sie meine Mutter
sahen und riefen ihren Namen.

Mutter bekam soviel Lebensmittel, dass sie einen Helfer zum tragen
brauchte und sie versorgte nicht nur ihre Familie, nein das ganze
Haus.
Alles Gute für Dich Lerge
Distel1fink7


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