Vorweihnachtszeit
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Meine Tochter, bei der ich lebe, hat einen lieben Freundeskreis. Am Samstag, dem 4. November, hatte sie wohl eine Freundin und ihre Kinder eingeladen, erste Weihnachtsplätzchen zu backen.

Ich ahnte nichts davon und genoss in Ruhe eine TV-Sendung. Am Spätnachmittag kam sie in Begleitung der Kinder zu mir, um mir ein paar Plätzchen von ihrer Arbeit zu bringen! Den Kindern ihrer Freundin war das sehr wichtig, denn in den Jahren zuvor hatte ich meist Anfang November meine ersten Weihnachtsplätzchen, Spritzgebäck, gebacken und sie damit ein wenig auf die Vorweihnachtszeit eingestimmt. Aber sie wissen auch, dass ich nicht mehr so gut zurecht bin, dass ich mir noch diese Arbeit zumuten mag. Nun hatte meine Tochter diesen Part übernommen, zumal sie auch die dazu erforderliche Fleischmühle längst "eingeheimst" hat.

Die Kinder haben auch zuhause ihre eigenen Großmütter. Doch offensichtlich läuft es da etwas anders und so kam ich in den Genuss erster Weihnachtsplätzchen, wie ich es in vielen Jahren zuvor ihnen und anderen Leuten, die mir wichtig waren, hatte zukommen lassen. Heute wäre es mir zu viel Mühe, mich in die Küche zu stellen und nicht nur für meine Lieben, sondern auch für andere mir wichtige Leute (z. B. mich betreuende Hausarztpraxis, Leute, die mich privat auch betreuen, usw.) Weihnachtsgebäck zu fertigen. Die Arbeiten dazu fordern, dabei viel auf den Beinen zu sein und das ist mir nicht mehr so gegeben. Doch die mir gestern verursachte Erinnerung hat mir viel Freude bereitet! Ich bin glücklich, etwas weitergegeben zu haben!
 

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Kommentare (8)

nnamttor44

P. S.: Das obige Foto stammt noch aus der Zeit, als ich mit meinem Mann noch in GMHütte zuhause war. Es zeigt den Mühlenteich des Ortes, den wir für unseren Schiffsmodellbau-Verein nutzen durften (der Teich und das Grundstück gehörten der Familie Sp., Fa. C & A).

Ich weiß von einer guten Freundin, dass sich nur noch gelegentlich einzelne Vereinsmitglieder treffen, das Vereinsleben erstarb mit meinem Austritt und Wegzug. Es tut mir eigentlich leid, denn alle hatten viel Spass miteinander. Aber es übernahm niemand meine schriftliche Vereinsarbeit, auch nicht die samstäglichen Beköstigungsarbeiten (selbst gebackenen Kuchen, Einkauf von Grillwürstchen für alle und Besorgung der dazu gehörigen Brötchen statt dröger Viertelscheiben Toastbrot) und so "stirbt" dann manchmal eben etwas, das vielen Freude bereitete ... 😥

Euch allen, die mich hier gelesen haben und Eure Zustimmung wissen ließen, herzlichen Dank dafür!

Lieben Gruß von

Uschi

nnamttor44

Allen, die mir hier Zustimmung signalisiert haben, danke ich recht herzlich.

Eine schöne Vorweihnachtszeit wünsche ich ...

Uschi

Rosi65

Liebe Uschi,

das ist eine ganz liebe und nette Geste, über die man sich wirklich freuen kann.So lasse Dir die leckeren vorweihnachtlichen Plätzchen gut schmecken.

Viele Grüße
 Rosi65
 

nnamttor44

@Rosi65
Danke, liebe Rosi65!
Ich darf es hier bei meiner Tochter über den Verlauf des Jahres immer wieder erleben, auch hören, dass meine Art, mit anderen umzugehen, sehr akzeptiert wird!

Egal, ob es im Sommer hier draußen im Garten ist, wenn die Freunde meines Enkels hier im Pool Badefreuden ausleben dürfen (und dabei meine Gästetoilette nutzen dürfen! 😉) Mich stört es nicht im geringsten, wenn die Kids ihren Spaß haben und nichts "Ungelegenes" bemeckert wird!

Jetzt waren wir gemeinsam 5 Tage in Dänemark, wo vor allem die Kinder ihre Lebensfreude austoben durften. Es ist aber nicht mehr "mein Ding", zwischen ihnen zu planschen oder mit Schwimmrunden ihr Spiel zu unterbrechen. Ich schau ihnen lieber zu und habe meine Freude an ihrem Tun.

Alter hat auch seine schönen Seiten!!

chris33

Es ist wunderbar, wie Weihnachtszeit so viele schöne Erinnerungen und Traditionen hervorbringen kann. Backen und Teilen von Leckereien sind wichtige Bestandteile des Weihnachtsgeistes.

Geniesse die Zeit mit deiner Tochter und deinen Enkeln.

Chris33

( Die "etwas andere Grossmutter", die  noch nie im Leben Plätzchen gebacken hat 😁)

nnamttor44

vo@chris33
Hallo chris33!
Es ist vermutlich schon eine etwas "eigene" Geschichte mit meiner Backerei ...!

Meine Oma (Mutter unseres Vaters) übernahm nach Muttis Tod den Haushalt unserer Familie. Ihr Sohn und sein Dreimädelhaus (3,5, 7 und 11 Jahre) brauchten ja Hilfe. Wir hatten zwar "Hausmädchen", die das Putzen und die Wäscherei übernahmen, aber kochen war Omas Ressort und ich liebte es, ihr dabei immer wieder zuzuschauen.

Doch das Backen war nur ihre Sache - bis ich in der Schule Hauswirtschaftsunterricht bekam. Kochen und backen lernte ich dort, nur das Rezept für meinen heiß geliebten Marmorkuchen bekam ich von Oma! Und es war obendrein übernommen von meiner viel zu früh verstorbenen Mutter. Meine Schwestern - eine 4 Jahre älter, die kleine 2,5 Jahre jünger - stellten sich nicht zum backen in die Küche. Später entdeckte ich, dass auch ihr Rezept für eine Biskuitrolle mir sehr gefiel - mit dem Ergebnis, dass die später von meinen Freunden "die Uschi-Rolle" genannt wurde!

Ebenso erwischte ich das Rezept für ihren Nudelsalat. Aber das ist eine andere Geschichte, von der ich hier schon mal berichtete.

protes

das ist auch eine art 
 erbe übernehmen für deine tochter
schön, dass sie das macht
 und schön für dich
es zu erleben
 denke ich mir
einen abendlichen gruß 
hade

nnamttor44

@protes  
Ich glaube, Hade, meine Tochter hat so di eine oder andere "Sache", die ihr gefiel und inzwischen auch ihrem Freundeskreis gefällt, übernommen. So ist das doch, wenn Mütter und Töchter gut miteinander klar kommen! Ist ja leider nicht immer so der Fall ...

Lieben Gruß von Uschi


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