Liebe bis ein neuer Tag anbricht!


Liebe bis ein neuer Tag anbricht! Ration: I


Endlich! Philipp feierte seinen 18. Geburtstag, er zelebrierte seine Volljährigkeit, auch wenn das Erwachsensein noch dauerte. 
Seine geliebte Oma, Emilia, umarmte ihn und gratulierte ihm herzlich.
„Lade sie doch ein, Philipp, deine große Liebe! Bitte, gerne würde ich deine Katharina einmal kennenlernen“, sagte Emilia freundlich.
Er hatte sie im Vorfeld sondiert, studiert und sich von einem Anwalt, einen Kollegen seines Vaters, beraten lassen, sie waren ihm wichtiger als sein Führerschein und der Porsche, den ihn seine Eltern zu seinem Ehrentag schenkten, die große Villa und die eine Millionen Euro, die ihm seine Großmama zuteilte, über die er ab heute frei verfügen durfte, einzig sie, seine Rechte, die ihm beiderlei gestatteten, zum einen ohne die Einwilligung seiner Eltern den Ort seines Aufenthalts, selbst zu bestimmen und zum anderen eine Ehe zu schließen, waren die Gründe seiner tiefen Genugtuung und Freude!
Als Vierzehnjähriger unterlag er in einem Rechtsstreit, der ihm das Recht auf das Wohnen bei seiner Großmutter zusprechen sollte, gegen seinen Vater, einen gefeierten habilitierten Staranwalt.
Ein Jahr später bestand der Hochbegabte sein Abitur mit Auszeichnung und begann die Studiengänge Medizin, Biophysik und Biochemie. Ambitioniert trieb er seine Studien und drei Dissertationen voran, seine Großmutter, die Chefärztin der Chirurgie, gab ihm schon als Kind die Vision einer Zukunft, die ihn begeisterte, er sollte ihr Oberarzt und Nachfolger werden.
„Ja, Omi, ich werde versuchen, sie dir heute noch vorzustellen“, rief er freudig. 
Er liebte die warmherzige Emilia seit seiner Kindheit von ganzem Herzen, bewunderte und verehrte diese gerechte liebenswerte Frau wie er im gleichem Maße seine Eltern verachtete.
Im Alter von sechzehn Jahren verlor er erneut einen Prozess, er wollte die Erlaubnis einer Eheschließung erstreiten, sein Vater stellte ihn in diesem Verfahren bloß, erniedrigte ihn als er ihm nachwies, dass Philipp seine Geliebte nicht einmal in Kenntnis seiner Absichten gesetzt hatte.
Mit dem heutigen Tag sollte nur noch sie zählen, seine große Liebe, die wunderbare Katharina, eine russische Schach-Großmeisterin, die ihn seit seinem zwölften Lebensjahr im Schachspiel trainierte, heute endlich, befreit von der Bevormundung seiner schrecklichen Eltern, wollte er der wunderschönen Vierzigjährigen einen Heiratsantrag machen.
„Du, Omi, was sage ich der Katharina, wie begeht man einen Heiratsantrag. Womit hat dich Opa erobert?“, fragte er zaghaft.
Lachend antwortete sie: „Dein Opa gab mir auf einem unseren ausdehnten Spaziergängen plötzlich einen Kuss als er mir einige Meter weiter auf der Parkbank dann den zweiten gab, war das wie ein Heiratsantrag, er erklärte vor mir kniend seine Liebe! Ja, wie tickt eine Schachspielerin, wie reagiert sie als Vierzigjährige auf einen Antrag eines Achtzehnjährigen? Ich vermute unromantisch!
Wichtig ist zuerst, dass du, Philipp, dich daran erinnerst, was ich dir schon als du noch Jugendlicher warst, gesagt habe, egal ob du dich mündlich oder schriftlich erklärst, im zweiten Satz muss du dein Anliegen exakt formulieren, mit endlosen Vorreden bringst du deinen Adressaten gegen dich auf, verwirrst ihn und bezeugst dein schlechtes Gewissen! Gib ihr Gelegenheit, dir zum Geburtstag zu gratulieren, danke ihr und überreiche einen herrlichen großen Strauß dunkelroter Rosen, ergreife ihre Hand, mache einen Kniefall, deute galant einen Handkuss auf ihrem Handrücken an, gestehe ihr deine große verzehrende Liebe, schwöre ihr ewige Treue, erkläre ihr, dass du aufrichtig bist, feste Absichten hegst, biete eine Freundschaft mit den Optionen an, dass du ihr Freund, Partner, Verlobter, Gatte und Vater der gemeinsamen Kinder sein willst! Sieh ihr tief in die Augen und sage, dass du dir eine schönere Karriere nicht wünschen könntest! Versichere ihr, dass du bereit und fähig  bist, Verantwortung zu übernehmen! Dann küsse sie sanft auf den Mund, nur ganz kurz, flüchtig wie ganz nebenbei, fast nebensächlich, versehentlich sollte der Kuss wirken. Ach ja, die Ausführung sollte nicht feucht, sondern absolut trocken sein. Mache deutlich wie einzigartig ihre Art ist, wie einmalig schön sie für dich ist, wie sehr du sie begehrst, sei dabei vorsichtig, dafür musst du erst das rechte Fingerspitzengefühl entwickeln!“.
Es klopfte an der Tür, eines der Hausmädchen bat um Einlass, den Emilia gewährte. 
„Gnädige Frau Professor, ihr Herr Sohn und ihre Frau Schwiegertochter bitten um ihren wohlwollenden Empfang! Sie wollen Sie begrüßen und dem Herrn Philipp zum Geburtstag gratulieren“, sagte sie höflich und machte einen Knicks. Sie trug ein schwarzes Kleid mit weißer Schürze und Haube.
„Cecilia, bitten sie die Herrschaften in den grünen Salon, bieten sie Getränke an und sagen Sie, dass sie sich gedulden sollen!“, sagte Emilia gebieterisch. Das Dienstmädchen ging.
„Philipp, mein Lieber, sage zur Katharina lieber ein Wort zu wenig als auch nur eines zu viel. Sei weise!“, mahnte sie liebevoll.
Emilia und ihr Enkelsohn betraten den Salon. Widerwillig ließ Philipp die Gratulationen seiner Eltern, Michael und Claudia, über sich ergehen, nahm den Schlüssel für den Porsche entgegen, dankte und wollte gehen.
„Das habe ich nicht verdient…Philipp, dass du mich so abweisend behandelst“, klagte seine Mutter, „Ich wollte immer nur dein Bestes!“.
Philipp ergrimmte, schrie zornig: „Du hast immer nur an dich selbst gedacht, was immer du für mich getan hast, speiste sich aus deinem Egoismus! Alle meine Freundinnen hast weggebissen, aus reiner Liebe und Sorge um mich hast du mir alles verboten, selbst meine Freunde hast du attackiert. Du warst und bleibst eine Scheiß-Mutter!“.
„Claudia, was ich dir schon immer sagte: Der Philipp muss sich ausficken! Da muss ich meinem Sohn beipflichten, jede seiner Freundinnen hast du vergrault, deine ganze Erziehung reduzierte sich auf Verbote. Klar, dass er jetzt eine vierzigjährige Russin heiraten will!“
„Ihr Männer seid so grausam, so gnadenlos ungerecht! Sollte ich zulassen, dass mein Sohn als Dreizehnjähriger Geschlechtsverkehr hat?“, rief die Mutter verbittert und weinte.
„Ja, genau das!“, brüllte Michael, „ Das sagte ich dir warnend, zerstöre nicht seine Bindungsfähigkeit!“











Sollte fortgesetzt werden! Euer Votum zählt. Prudens.


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Kommentare (1)

Anabell23




Schade Prudens, daß Du nicht weiterschreiben willst.
Ich hätte Deine Geschichte gerne gelesen, finde sie spannend.


Liebe Grüße
Uscha


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