Malblog 31.7.23

Glauben (der oder das)

Unter Glauben versteht man ein Fürwahrhalten ohne methodische Begründung. Glauben in diesem Sinne bedeutet, dass ein Sachverhalt für wahrscheinlich gehalten wird. Darin unterscheidet sich „Glauben“ im weiteren Sinne einerseits vom religiösen Glauben im engeren Sinne, der die absolute Wahrheit des Glaubensinhalts (z. B. der Existenz Gottes) unterstellt; andererseits natürlich von „Wissen“.

Glauben im alltäglichen Sprachgebrauch nimmt die Wahrheit zwar an, lässt aber zugleich die Möglichkeit einer Widerlegung offen. Wird diese Möglichkeit aufgrund eines gesteigerten Grades an subjektiver Gewissheit kaum noch zugelassen, spricht man von einer Überzeugung.

Auch im philosophischen und speziell erkenntnistheoretischen Sinn bedeutet das Fürwahrhalten eigener Wahrnehmungen usw. nicht unbedingt objektiver Begründung.

Im lockeren alltäglichen Sprachgebrauch beschreibt das Verb glauben auch „meinen“ oder „vermuten“ (Wettervorhersagen).
Auch kann das Fürwahrhalten von wissenschaftlichen Theorien, die nicht verifiziert wurden bzw. werden können, als (das) Glauben verstanden werden.
Glauben findet sich alltäglich auch in der Bedeutung von „vertrauen“ („Ich glaube dir“).

„Glaube“ in diesem rein menschlichen Sinn muss Realität werden können, andernfalls wäre der Glaube nur ein Pseudo-Glaube bzw. das Vertrauen nur ein Pseudo-Vertrauen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass "Glauben" das Handeln des Vertrauens oder der Überzeugung beschreibt, während der "Glaube" die festen Überzeugungen oder religiösen Praktiken sind, die jemand hat.

Der Glaube kann also als das Ergebnis des Glaubens betrachtet werden. Nicht jeder aber findet diesen Weg.