Nach- oder besser Vordenken?


Nach- oder besser Vordenken?


 

Ich habe das deutliche Gefühl, dass Gott nicht gestorben ist (Schande komme über dich, Friedrich Nietzsche ). Ich glaube, er lebt und es geht ihm immer noch gut. Ich weiß nur nicht, ob er wirklich verschwunden ist, weil sein Vertrag nicht verlängert wurde? Vielleicht hat er die Papiere für seinen Ruhestand eingereicht? Es war doch sein Leben, und es war ein gutes Leben, nicht wahr?
Er hat alles sehr gut gemacht. Er, der Allwissende, weiß besser als jeder andere, dass Leben (oder anders gesagt, die Existenz) viel mehr ist als das, was wir durch unsere Sinne erfahren, obwohl er uns sicher nicht allumfassend erklärt hat, woraus es besteht. Ich spreche vom Leben, unserer Existenz.
Mensch zu sein ist kompliziert, das ist eine Binsenweisheit! Es kann traurig sein. Man hat dann dieses Gefühl, ein Waisenkind zu sein, eine Spur des Verlassenwerdens. Ob sich das wieder gibt? Ich fürchte mich vor diesem Moment!
Wie dem auch sei, ich möchte jetzt ein Koppje Tee trinken und etwas Aufmunterndes lesen. Ich werde schreiben. Warum? Irgendwas zwingt mich einfach dazu. Die Gedanken fliegen durch den Raum, heften sich aus den Wolken an die Nacht und fallen dann achtlos zu Boden.
Muss ich das beklagen? Ich erwarte kein Bedauern, aber ich kann etwas Lob gebrauchen. Schließlich habe ich nachgedacht. Und das ist heute schon viel mehr als in der politischen Szene geschieht.
Er jedenfalls gibt mir zu bedenken, dass Reflexionen über das »Sein« nicht unnötig sind.

Ob ich bin oder nicht, liegt nicht im Ermessen meiner Mitmenschen, nur wie, ist da angesagt. Höre ich da ein lautes Lachen aus weiter Ferne? Das kann ja nur ER sein ...


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Kommentare (6)

Heike8853

Reflexion über das "Sein" wie wunderbar... - Ja, Mensch zu sein, scheint kompliziert, aber es liegt in uns, es komplikationslos zu machen...😉

Wir können es 🌞, da bin ich sicher,

sagt unbekannterweise Heike
verbunden mit einem lieben Gruß
ins Wochenende

Pan

@Heike8853  
Richtig. Aber warum einfach? Umständlich scheint auch intererssanz zu sein -
grüßt Horst

Heike8853

@Pan  

😉👍 😂

Syrdal


Ach lieber Horst, wie gut sind doch deine Gedankenausflüge. Der Blogbereich wäre ohne sie um ein Vielfaches ärmer…

Auf deine anfangs geäußerten Überlegungen möchte ich nicht weiter eingehen, da habe ich meine ganz persönliche, sehr gefestigte Erfahrung. Berührt aber hat mich auch die Aussage „...dieses Gefühl, ein Waisenkind zu sein, eine Spur des Verlassenwerdens. Ob sich das wieder gibt?“ – Nein, lieber Horst, das gibt sich im Zeitraum, im dem man als Mensch zutiefst erdgebunden ist, nicht. Und man darf sich durchaus davor fürchten, sind wir doch aus der ewigkeitsverflochtenen Natürlichkeit unseres Geistwesens heraus gefallen, was uns im Menschenleben deshalb so arg zu schaffen macht. – Freilich kann man sich durch enge Bindungen – auch durch Liebesbindungen – in gewisser Weise vor dem animalisch determinierten Gefühl der Verlassenheit ein wenig Entfernen, aber es bleibt dennoch in Permanenz und wird umso deutlicher, sobald eine (schützende) Bindung endet. Wohl dem, der sich und seine Seele dann aufgefangen weiß und im Allganzen ruht…

sagt nur kurz beschrieben
Syrdal

 

Pan

Ich wüsste nicht, welches Attribut besser zum Auffangen unserer Gefühle passen könnte! 
  Wohl dem, der sich und seine Seele dann aufgefangen weiß.
Mit den gleichen Gedanken möchte ich am Abend zur Ruhe gehen und ebenso den Tag beginnen.
Ich danke Dir für diesen Ausflug in die Zwischenwelt unseres Daseins, inspirative Vorstellungen sind Aund O im Zur-Ruhe-kommen für mich!

Gute Nacht ...

Distel1fink7

IST ER  PAN


Gruß  Distel1fink7

 


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