Im kalten Dezember des letzten Jahres war es, als ich noch schnell einen Seifenlappen ins Waschbecken zum Einweichen legte. Meine Ärztin hatte Sehnsucht nach mir und mich vor Monaten gebeten, sie Anfang Dezember aufzusuchen. Deshalb eilte ich schnell davon, um sie nicht warten zu lassen. Drei Minuten vor dem festgesetzten Termin befand ich mich in der Anmeldung, durfte dann aber geschlagene 45 Minuten warten, um von der Anmeldung zu erfahren, dass Frau Doktor mich zur Kontrolle erst im zwei Jahren wieder erwarten würde. Also doch keine so große Sehnsucht! Verärgert verließ ich das Gebäude, denn das hätte sie mir auch schon damals sagen können.
Beim Betreten meiner Etage glaubte ich, mich im falschen Aufgang zu befinden, denn die Wohnungstür war weit geöffnet und einige fremde Männer machten sich zu schaffen. Einbrecher?? Schon wollte ich wegrennen, um Hilfe zu holen, da sah ich das Wasser auf dem Fußboden. Wasser auf dem Korridor?! Das ist ja was Neues, da muss ich doch gleich mal probieren, wie es sich dort baden lässt! Schnell die Schuhe ausgezogen und rein auf den glitschigen Korridor und schon lag ich der Länge nach im Wasser. Das Wasser konnte aber nur die Rückenpartie und Haare befeuchten, denn schon hievten mich die Männer hoch und riefen unter meinen lautstarken Protesten einen Arzt herbei, der mich ins Krankenhaus zur weiteren Untersuchung schicken sollte. Doch das lehnte ich strickt ab, denn die vordere Körperpartie war ja noch trocken.
Inzwischen war der Wasserstand in der Wohnung auch so weit zurück gegangen "worden" (und hatte sich auf die darunter liegende Wohnung ausgebreitet), dass sich ein Hineinlegen nicht mehr lohnte. Also unterließ ich es und sorgte mit für die Beseitigung der letzten Reste.
Für diesen Verzicht auf die Befeuchtung der vorderen Partie wurde ich noch reichlich belohnt. Nachdem das Laminat in zwei Räumen entfernt worden war, durfte ich ungefähr wie auf einer Baustelle leben und darauf warten, dass der Zementboden austrocknete. Später konnte ich noch die Fußbodenleger kontaktieren. Auch die Tischler, die neue Türen einsetzen mussten, begrüßte ich einige Male, und die Elektriker schauten nach, ob die Leitungen in Ordnung seien. Ich muss sagen, langweilig war die Zeit damals nicht! Und Weihnachten konnte ich endlich sagen: "Es ist alles überstanden!"

margarethe

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Kommentare (5)

margarethe ich freue mich, von Dir zu hören!
Waschlappen weiche ich ansonsten nicht ein, nur, wenn ich von der Fango-Behandlung komme. Humor ist gut! Hättest mich mal damals erleben sollen! Heute ist`s Erinnerung.


Hallo traute, bich bin dabei, die Waschlappen besser zu erziehen, allerdings nur mit sehr geringem Erfolg


LG margarethe
Traute Kanbn es sein, dass du aus dem einweichen ein Durchduschen unter dem
Wasserhahn gemacht hast?
Und dieser blöde Waschlappen hatte nicht das Kreuz vom Abfluss
weg zu bleiben?
Lässt sich dort hin treiben und verstopft den Abfluss? So ein elender
Waschlappen!
Hoffentlich hast du ihn zur Strafe entsorgt, den der nicht weiß
wo zu er zu gebrauchen ist.
Mitschuld ist die Ärztin, die dich ohne ersichtlichen Grund umsonst eine Dreiviertelstunde warten ließ bis der Flur voll war!
Geh in zwei Jahren zu einer Anderen.Strafe muss sein.
Mit Mitgefühl und einem großen Staunen über Deine Geduld:
Alles Gute und immer all Hähne zudrehen die nicht krähen,
schmunzelt Traute, aber nur ein bisschen.
EHEMALIGESMITGLIED63 wie gut das die Geschichte neuer
Badespaß und nicht teurer Badespaß heißt
zeigt es doch das Dein Humor sehr groß ist..


Danke das wir darüber lqachen dürfen
ohne den Schaden zu begleichen...


lieben Gruß Begine
marianne "nehmen" konntest!
Weichst du häufig mal die Waschlappen ein??

Ich werfe sie feucht in den Wäschekorb. Das ist nicht so richtig korrekt..,
aber dieser hohe Korb hält schon lange durch!

Danke für deinen Bericht und alles Liebe! M
koala Wer hatte denn da an dem Wasserhahn gedreht?
War's der Waschlappen bei seiner Fruehgymnastik,
der beim Rumhopsen an den Wasserhahn kam?
Oder wollte er auf diese Art ueber den Waschbeckenrand 'segeln'
um auf dem Boden sein Unwesen zu treiben?
Auf jeden Fall hatte er fuer Arbeit gesorgt!
LG Anita

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