Nicht bemerkt



Wie traurig wurde man, wenn mal als kleines Kind
herumgelaufen, ohne d‘ran zu denken,
dass da im Gras Insekten vielleicht sind;
vorsichtig wenn, man könnt den‘ Leben schenken.

Das wäre ja die Mühe wert -
doch leider, vielleicht nicht bemerkt…

Die Wäsche mal, all Weiß in die Maschine,
man freut sich schon, da wird es dann wie Schnee;
Ne Socke doch, in Farbe Aubergine,
dazwischen kam; sieht alles nun wie blauer Fleck, oh weh…

Sortieren gut, das wäre schon die Mühe wert -
doch irgendwie das Ding ja nicht bemerkt…

Auch umgekehrt kann‘s mal im Leben sein:
Da ist man selbst nicht g‘rade aufgefallen.
Vom Interesse Spur da gibt es kein‘,
auch wenn mit Kopf die Wände gegen prallen.

Man denkt: Da wär‘ ich doch ein Blickchen wert -
doch leider, leider, man wurde nicht bemerkt…

Es kann auch sein, dass es ein Vorteil wäre,
wenn übersehen, nicht wichtig, abgelehnt;
zum Beispiel wenn uns Tiger nicht verzehre,
denn er sich g‘rad nach etwas Bess‘rem sehnt.

Und das wär‘ schon das Leben wert,
hätt‘ uns der Tiger nicht bemerkt...
 


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Kommentare (6)

Rosi65

Liebe Christine,

Unfall in der Waschmaschine? Ja, den hatte ich auch schon mal. Allerdings mit einem Papiertaschentuch. Es steckte noch in der Tasche einer Jogginghose. Die gesamte dunkle Buntwäsche war danach komplett mit weißen Fusseln übersät. So durfte ich den Waschvorgang gleich noch einmal wiederholen.
Der Vorteil: Kostenloses Sensibilisierungs-Training für die Zukunft.😊

Herzliche Grüße
     Rosi65

Christine62laechel

@Rosi65  

Liebe Rosi, so eine Erfahrung muss wohl jedermann mal im Leben machen. 😂 Dann bleibt aber der Gedanke: Die Taschen durchsuchen! lange im Kopf. Die Strafen waren also nicht so ganz sinnlos, und umgebracht haben die auch keinen. 😉

Mit herzlichen Grüßen
Christine

ehemaliges Mitglied


So hat alles mehrere Seiten, liebe Christine.

Es ist immer wieder herausfordernd, bei dem, was wir tun, wirklich achtsam zu sein. Oft sind wir mit den Gedanken ganz woanders und das hat dann eben Konsequenzen.
Solange der Tiger uns nicht gefressen hat, können wir noch dazu lernen 😁


lieben Gruß
WurzelFluegel

Christine62laechel

@WurzelFluegel  

Genau, liebe WurzelFluegel, diese zwei Seiten... Mal klagt man, zu wenig Aufmerksamkeit genossen zu haben, Mal ignoriert man selber jemanden oder etwas. Bewusst, oder weil gerade zerstreut, abgelenkt. Wahrscheinlich muss es auch so sein, denn manchmal kann es sich erweisen, dass etwas, das wir als unseren Fehler wahrgenommen haben, erweist sich plötzlich als ein Vorteil. Na dann, möge es nur Vorteile im neuen Jahr für uns alle geben. :)

Mit herzlichen Grüßen
Christine

Syrdal


Tugendhaft nennt man Aufmerksamkeit,
jeder sollt‘ sie befleißigen,
ist der Tiger dazu nicht bereit,
lässt er dich unbeachtet stehn...

Glück gehabt, liebe Christine!


Dann doch lieber blaue Flecken in der weißen Wäsche ertragen als zwischen Raubtierzähnen zermalmt zu werden…

Ein stets unbeschadet gesundes Jahr ‘23 wünscht dir
Syrdal

Christine62laechel

@Syrdal  

Und eine Inspiration dazu, lieber Syrdal, war eine Erinnerung aus meiner Kindheit. Ich war mit meiner Mutter irgendwohin unterwegs, und sie sagte, man soll aufmerksam unter die Füße schauen, denn diese kleine Ameise, die man sonst zertreten kann, könnte eine Ameisenmutter sein, die zu ihren Kindern eilt... Meine Mutter redete nur selten so friedlich mit mir; da musste wahrschein jemand in der Nähe gewesen sein, und sie wollte sich als eine liebevolle und weise Mutter geben. :) Na ja, und ich wurde dadurch für eine Zeit lang traumatisiert, ich konnte nur noch gehen mit meinen Augen nach unten.

Später habe ich mehr in Sache Aufmerksamkeit und Nichtbemerken gelernt. Ohne dass man mal falsch in der Sache handelt - geht nicht. Hoffentlich aber jegliche Tiger zu meiden gelernt. :)

Mit Grüßen
Christine


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