Rauhnächte: Die Zeit zwischen den Jahren und nicht alles so ernst nehmen...


Weihnachten 2012(Ela48)


Ein wenig Aberglaube, ein wenig Mystik, ein wenig Erinnerung.
Aber vollen allen Dingen ein HOCH auf das Jahr 2013
HERZLICH WILLKOMMEN 2013


Die gesamten Verhaltensregeln für die Rauhnächte beruhen natürlich auf altertümlichen Volksglauben. Getreu dem Motto: „Alles kann, nichts muss eintreffen“ stellen sie somit nichts anderes als das in der Silvesternacht beliebte Bleigießen oder Tarotkarten legen dar.
Das wirklich mystische in den Rauhnächten ist wohl der Gedanke, dass ein Jahr sich dem Ende entgegenneigt, etwas Vertrautes somit vergeht und Platz für etwas Neues, Unbekanntes schafft. Somit sind diese Tage eher eine Zeit der Besinnlichkeit, in der jeder für sich das Jahr Revue passieren lässt und Bilanz zieht. Genau die richtige Zeit eigentlich, um sich schon einmal seine Vorsätze fürs neue Jahr durch den Kopf gehen zu lassen.
Also, sich die Zeit mit einem lustigen Orakel vertreiben und nicht ins Boxhorn jagen lasserchaus zu empfehlen …
 
Wer vom Glück begünstigt werden möchte, der sollte in der Silvesternacht eine halbe Stunde nach Mitternacht alle Türen und Fenster verschließen - bis auf die Hintertür. Das Glück wird sich heimlich hineinschleichen und im Haus bleiben.
Wer Probleme mit dem Magen hat, sollte am Neujahrsmorgen ein Stück Lebkuchen in ein Glas Schnaps legen, diesen anzünden und den Kuchen anschließend essen. Ein derartiges Ritual soll im neuen Jahr Sodbrennen vorbeugen.
Wer daheim noch ein wenig Ackerbau und Viehzucht betreibt, der kann ja am Silvestermorgen einmal am Zaun des Nachbarn rütteln. Angeblich werden dessen Hühner zum Eierlegen auf das eigene Grundstück kommen.
 
 
Das sollte man besser lassen …
Fremden Tieren aus dem Weg gehen und Ratten nicht beim Namen nennen! Hinter diesen possierlichen Zeitgenossen könnten sich Geister verstecken.
Auf keinen Fall zwischen Silvester und Neujahr Wäschewaschen und diese zum Trocknen aufhängen! Damit wäscht man, laut Volksglauben, einen Menschen aus dem Haus und wird im kommenden Jahr einen Toten zu beklagen haben.
Bauern sollten in der Christnacht den Stall nicht betreten, da an diesem Abend die Tiere miteinander sprechen und wer sie dabei belauscht, dem wird es übel ergehen.
Auch das Türenschlagen während der Lostage kann verheerend sein, beschwört man damit doch Unwetter herauf.
Wer noch schnell einen Friseurbesuch vor Silvester eingeplant hat, der sollte ihn vor dem 25. Dezember wahrnehmen. Das Schneiden der Haare kann während der Zwölfen zu Kopfschmerzen führen, ebenso, wie das Schneiden der Fingernägel für Fingerkrankheiten sorgen kann.
 
„Rauhnächte“, die Zeit zwischen den Jahren....
Da geht es darum, dass man - vor allem im alpenländischen Raum - glaubte, die Percht geht mit der Wilden Jagd um und würde die Wäsche zerfetzen.
Percht als alte Muttergöttin und Schützerin vor allem der Frauen hat darauf geschaut, dass in den Rauhnächten auch die Frauen einmal zur Ruhe kommen. Und Wäsche waschen und aufhängen war in dieser kältesten Zeit ja kein Honiglecken.

Der Festtagsbraten ist vom Tisch und die ersten Vorbereitungen auf die Silvesterparty laufen an. Viele ziehen in dieser Zeit zwischen den Jahren Bilanz: Worüber habe ich mich gefreut, was hat mich bestürzt oder geärgert und was mag mir wohl das kommende Jahr bringen? Wer einen kleinen Blick in die Zukunft werfen möchte, der sollte es unbedingt in den so genannten Rauhnächten probieren, denen man nachsagt, „sie haben magische Kräfte…”!
Die magischen Zwölfen
Über das genaue Datum der Rauhnächte herrscht Uneinigkeit: So behaupten die einen, sie würden bereits am 21. Dezember beginnen oder aber erst vier Tage später am 25. Dezember.  Die Begründungen sind in beiden Fällen plausibel: Der 21. Dezember markiert die so genannte Thomasnacht und ist die Zeit der Wintersonnenwende, des kürzesten Tages und der längsten Nacht im Jahr. Eine recht düstere Zeit also.
Der 25. Dezember dagegen ist der erste Weihnachtstag, der eine Zeit der Wunder durch die Geburt Christi symbolisiert.
Am weitesten verbreitet ist die Annahme, dass es sich bei den Zwölfen oder Lostagen, wie die Rauhnächte landläufig auch genannt werden, um die Zeitspanne zwischen 25. Dezember und dem Dreikönigstag  (06. Januar) handelt. In diesen  magischen Zwölfernächten treiben, dem germanischen Glauben nach, Dämonen ihr Unwesen. Wenn Winterstürme um die Häuser brausen und Nebelschwaden ihre kalten Tücher über die Täler spannen, jagt nach altem Volksglauben der germanische Kriegsgott Wotan sein Geisterheer durch die Lande. Begleitet von seiner Göttergattin Freya, die heute noch in Teilen Bayerns und Österreichs als “Frau Percht” bekannt ist, verbreiten sie neben Angst und Schrecken auch Eis und Schnee.

Zusammengesucht aus www

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Kommentare (9)

cosi

Ist immer wieder schön zu lesen.😊

Ela48 Ich denke auch Karin, sie, "Spinnstubengeschichten lassen sich nicht verleugnen und besonders in einem dörflichen Umfeld wird immer wieder staunend zugehört. Auch jüngere Menschen lassen sich inspirieren, wenigstens manche von ihnen.
Danke für Deinen Kommentar
Ela
Karin_46 Du hast die alten Überlieferungen in schöne Sätze gefasst.Das Lesen hat mir Freude bereitet.

Auch ich hielt mich lange an die Anweisung der Mutter und Oma: keine Wäsche in der "Heiligen Zeit" aufhängen.

Inzwischen bin ich überzeugt davon, das Leben bringt Gutes und Schlechtes, ganz egal ob Wäsche zur falschen Zeit hing oder nicht "schmunzel".
VG Karin
Ela48 Ostpreußen und Sudetenland haben wohl einige Gemeinsamkeiten, wenn es um die Mystik geht..
Der Mensch, auch heutzutage, sucht immer wieder nach den Spuren des Glücks und wie man es erhalten kann. Symbolhaltiges wird von Generation zu Generation weiter gegeben.
Danke für Kommentar
Ela
Ela48 danke für Deinen Kommentar und Deine Erklärungen.
Ich bin schon geprägt von dem s.g. Aberglauben. Meine Mutter, die aus dem Sudetenland stammt, hat mir sehr oft in meiner Kindheit gruselige Geschichten erzählt. Hat jetzt weniger mit den Rauhnächten zu tun.
Aber es ging um "Warzen" besprechen und "Tischchen rücken".
War schon manchmal unheimlich anzuhören*s
Danke!
Ela
Traute In Ostpreußen hatte man auch solcherlei Ansichten. Da erzählte man sich auch Schauergeschichten mit abergläubischem Inhalt.
Ich fand das auch eine Zeit lang faszinierend.
Die Bezeichnung aber, "zwischen den Jahren" ist so in Gebrauch und so unsinnig. Es gibt keine Zeit zwischen den Jahren, wir hören selbst wenn die letzte Sekunde abgezählt wird und nahtlos das nächste Jahr sich anschließt.
Man spricht es nach, weil sogar die Medien die Bezeichnung verwenden, als gäbe es ein Stück Niemandsland zwischen dem einen und dem anderen Jahr.
So geht es mit vielen Dingen. Bei den Bräuchen habe ich als junges Mädchen den Pantoffelwurf rückwärts über dem Kopf nach hinten versucht. Je nach dem wie er fiel, verließ man das Haus und zog in die Welt,oder eben nicht. Bei mir zeigte die Pantoffelspitze zur Tür und es stand schon fest das ich nach Saßnitz in die Lehre fahre.Ich habe auch versucht um Mitternacht in die Feueröffnung meinen Zukünftigen zu sehen, sah aber nichts als Asche, auch das traf im Ganzen gesehen einBleigießen und Rüben schneiden, (Symbole für Glück,Liebe, Tod und andere Sachen.) Beim Blei sah man sich dann das geronnene Stück an und deutete es.Zum Heilig Abend wurde ein Gedeck mehr aufgelegt und wer sich dort hinsetzte wurde bewirtet.Nicht nur arme Verwandte, auch Fremde konnten das tun.
So schleppen wir die alten Bräuche weiter in die Zeit und staunen über die Vielfältigkeit der Ideen unserer Ahnen. Manches mal kommen neue da zu, aber das zwischen den Jahren, was sollen nur unsere Ahnen davon halten wenn sie nach den Gründen für den Namen suchen.
Ganz liebe Neujahrswünsche und Glück und Gesundheit da zu,
Traute2012 Traute(Traute)
finchen das Finchen aus dem Oberbayerischen Land mag dazu etwas sagen: also, der Brauch als solcher erstand im Mittelalter.
Heute sind diese Bräuche mit schnitzen von grässlichen Masken und viel Tamtam zum Brauch geworden. Mittenwald und Garmisch sind eine Hochburg dafür - genauso wie Tirol in Österreich. Die eigentliche Bedeutung ist komplett verloren gegangen. Als Jungfrau oder Mädchen renne man davon, denn sie greifen Dich und man scheint gefangen..............
Eine Touristen-Attraktion, wenn sie stampfend und klirrend durch die Menge ziehen um den Winter zu vertreiben.
Deshalb war es auch interessant den ursprünglichen Sinn dieser Gebräuche von Euch beiden, kennenzulernen.
Dann gibt es auch noch das "Hoaberer-Treiben" - in der Öffentlichkeit jemanden an den "Pranger" zu stellen und seine Tätigkeit in den Dreck zu ziehen.
Auch ein "dreckiger" Brauch........
Ja, die Bergvölker hatten schon ihre Rituale...und ihre besondere Ordnung.
mit lieben Neujahrsgrüßen
Euer Moni-Finchen
Ela48 ich danke Dir für Deinen Beitrag. Dein Wissen hat meines um einiges bereichert. Ich finde es immer wieder interessant, aus der Vergangenheit zu schöpfen und berichten zu können. Der Mensch sollte es nicht brach liegen lassen.
Es gerät so schnell etwas in Vergessenheit.
Danke für Deinen Beitrag und einen guten Rutsch ins neue Jahr, Elisabeth
Ela
EHEMALIGESMITGLIED63 schön deinen Beitrag zu lesen vieles war mir bekannt.
Ich erinnere mich gut das zwischen den Jahren keine Wäsche gewaschen werden durfte...Aberglaube

Eigentlich müsste es Rauchnacht heißen,
da in dieser Zeit das Schwein geräuchert wurde.
Das was zu Weihnachten geschlachtet war. Damals war allerdings die erste Rauhnacht zu Mittwinter, der Wintersonnwende.

„Zwischen den Jahren“ ist eine noch heute gebräuchliche Redewendung, wenn man von den Tagen zwischen Weihnachten und Dreikönig spricht.
Das hängt meines Wissens mit dem Ende des Kirchenjahres zusammen, am ersten Advent.
Das Alte ist noch nicht gegangen und das Neue noch nicht ganz da.

Um die bösen Geister zu vertreiben hat man Haus, Hof und die Ställe geräuchert um Mensch und Tier von Unglück und Krankheit zu bewahren.

Also schaun wir mal was geschieht Lg Begine

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