Reflexe 1
Nord-Korea, Saudi-Arabien, Katar, Ägypten, Venezuela, Irak, Jemen, Russland, Palästina, Ukraine, Afghanistan, Sudan, Libyen, Iran, Pakistan, Taiwan, Israel, die Liste der Problemstaaten unserer Erde ist nicht kurz. Meine Erinnerung ist längst nicht so ausgeweitet, dass ich alles aufzählen könnte. Es ist halt nur eine grobe Skizze der Weltkarte, auf der alle fragilen Länder mit roter Farbe eingezeichnet sind.
       Die Welt kocht noch auf Sparflamme. Und die Köche, die ihr Süppchen vorbereiten, suchen sorgsam die Zutaten zusammen, mit denen sie die Geschmäcker ihrer Zwangsgäste verwöhnen können. Ich lese Zeitung und habe das Gefühl, dass der Globus in einem Schnellkochtopf auf dem Herd steht. Irgendjemand hat die Temperatur so eingestellt, dass sie kontinuierlich steigt. Ich lese, dass von 195 Staaten dieser Erde nur 66 Demokratien sind! Es ist kaum glaubhaft, und dennoch muss ich es tatsächlich annehmen.
       Hier bei uns läuft es ziemlich geradeaus! Die Leipziger Buchmesse öffnet die Pforten, Bayern verbietet »Gendersprache«, die Geburtenrate auf niedrigstem Niveau in Deutschland. Das sind im Moment die Schlagzeilen unserer Presse. Unabhängig davon die täglichen Greuelmeldungen aus den Kriegsgebieten. Dann das übliche Politik-Gerangel, Wochen-Allerlei eben. Oder doch nicht?
       Manchmal erinnere ich mich vage an die 80er Jahre, an den Kalten Krieg, ist das nun unsere erneute Zukunft ? Ich habe nicht einmal mehr Lust zu lächeln. Die menschliche Spezies ist eine ständige Bedrohung für sich selbst - und doch auch ihre einzige Hoffnung. Gott wird hier nicht genannt, obwohl er aus einer bestimmten Perspektive sehr vermisst wird.
 
 

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Kommentare (1)

Syrdal


Das alles, lieber Pan, hat auch mich schon lange sprachlos gemacht…

...sagt mit stummem Bedauern
Syrdal


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