Scherben bringen Glück.......



....doch manchmal geht es auch daneben.
Ein sonniger Tag strahlte mir entgegen, als ich die Augen aufmachte und an ein deftiges Frühstück dachte. Draußen fuhr das Müllauto vorbei - ach ja, eigentlich könnte ich den Glasmüll auch mal wieder wegbringen, denn die Tasche war schon voll.
Noch die letzte saure Gurke aus dem Glas gefischt, alles aufgegessen und ins Bad verschwunden - straßentauglich angezogen und schon war der Rollator mit der Gläsertasche aufgefüllt.
Eine Nachbarin winkte mir freundlich zu und rief: kannste noch was mitnehmen?
-wieviel haste denn, bring mal her....-
Sie brachte einen Karton mit Glaszeug an und wir fingen an zu stapeln und zu stopfen, besonders das Drahtkörbchen wurde bedenklich voll.
Also Tasche obenauf, die Henkel an der Bremse eingehängt und der Spaziergang zum Container konnte weitergehen.
Ein anderer Nachbar fing schön zu lästern an: ich kann euch auch noch 'nen Rucksack geben, der kann an das "Fahrzeug" auch noch dran. Annette rief zurück: Du kannst uns auch den Bulldog leihen, den Hänger auch gleich dran, dann nehmen wir dein Gerümpel auch gleich mit und dich auch.
Ich schob gemütlich mein Wägelchen die Straße entlang, es war nicht weit bis zum Container.
Dort angekommen - wie mache ich jetzt was?- die Straße ist an dieser Stelle leicht abschüssig, ich mußte die Bremse anziehen.
Ganz langsam und vorsichtig zog ich den ersten Taschenhenkel über die Bremse weg. Und jetzt der zweite Henkel, Bremse lösen, Fuß vor die Räder stellen, den anderen Henkel wieder einfangen und.......
klirr machte es und alles aus Glas lag auf der Straße. Die leere Tasche lag obenauf.
Die großen Stücke räumte ich per Hand einfach weg - leerte noch das Körbchen und am Straßenanfang sah ich den Müllwagen kommen.
Jetzt wurde es höchste Zeit, den Rest auch noch von der Straße zu bekommen.
Ich klingelte am nächsten Haus - der Mülli kam immer näher - es machte keiner auf.
Der nächste Bauer war zu weit weg und der Mülli kam immer näher.
Ich blieb einfach stehen mit meinem Rolli auf dem Scherbenhaufen, bis sie mich erreicht hatten. Der Fahrer raunzte aus seinem Führerhaus, daß ich zur Seite gehen sollte!
Hee, schrie ich, haben sie einen Besen und eine Schaufel dabei?
Sein Mitfahrer kam angesprungen, drückte mir die Schaufel in die Hand und kehrte alles zusammen und bastelte es in den Container rein.
Ein paar dumme Sprüche kamen noch vom Fahrer, doch der andere, bei dem ich mich herzlich bedankte, zeigte seinem Kollegen nur den Vogel und dann entschwanden beide um die nächste Ecke rum.
Mein schöner Tag war gerettet - grinsend watschelte ich nach Hause und nahm mir vor, den Rollator nie mehr zu überfordern mit zuviel Gepäck.
Mal sehen, ob das auch klappt.......................

mit klirrenden Grüßen
Euer Moni-Finchen



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Kommentare (2)

tilli es sind Gute die immer helfen, es sind die lachende, die schadenfroh sind. Aber es ist immer Hoffnung, dass die Guten uns helfen werden, wo immer wir auch sie brauchen.
Wie schön dich wieder zu lesen.
Grüße Tilli
Traute Mit solchen Nachbarn und Müllifahrer ist gut Kirschenessen.
Das war wieder einmal ganz echt Finchenstory. Super geschrieben,echt!
Mit glasklaren lieben Grüßen,
Traute

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