Soldaten
Ich sitze ganz entspannt im Garten, genieße die Frühjahrssonne, lese in der »Allgemeinen« die Nachrichten über die Schrecken und Missgeschicke meiner menschlichen Brüder in der Ukraine und im Nahen Osten. Ich würde mich ja gern von den Tatsachen berühren lassen, aber die Entfernungen sind zu weit, als dass ich reale Empfindungen haben könnte. Und ausserdem bin ich von den ganzen Falschmeldungen und Fake-News der letzten Monate beeinflusst, ich kann nicht einfach alles glauben, was mir da aufgetischt wird.
       Tief im Inneren denke ich dennoch über diese Nachrichten nach. Nun ist Israel, Palästina, Ukraine zu fern, um das ständige Interesse an der Oberfläche zu halten. Außerdem scheint mein Herz bereits ziemlich kühl, eventuell sogar apathisch geworden zu sein.
       In den gemütlichen Räumen der Häuser, bequem im Sessel sitzend, ist es ein Leichtes, empört zu sein über die Gewalt in fernen Ländern. Unmenschliche Soldaten! Grausamkeiten an allen Orten. Wer? Wo? Und Warum?
       Wir wissen, dass die Soldaten da sind, können wir denken, dass sie sich wie Gentlemen benehmen sollten? Es ist doch absurd, anzunehmen, dass ein Mann aus der Steppe von Jakutsk, voller Angst in einem verlorenen Dorf auf ukrainischem Territorium, mit einem Maschinengewehr in der Hand, in der Lage ist, gemäß dem Verhaltensstandard zu handeln, den wir als zivilisiert halten! War es bitte schön, jemals anders?
       Krieg kann nur grausam und gewalttätig sein. Es gibt keine andere Möglichkeit. Krieg ist auch nicht die Ursache, er ist die verzweifelte Abfolge einer Lösung eines Konflikts, dessen Ursache oft nicht einmal mehr genau zu eruieren ist!
       Wir - wir? - müssen alles dafür tun, um die Auswirkungen zu stoppen. Wir sollten alles tun, um einen Weg zu finden, dem Ganzen ein Ende zu setzen.
Wer hier den Stein der Weisen findet, kann Retter der Welt werden. 1 Mrd.$ Belohnung, der Preis  kann nicht hoch genug sein!
       Es tut mir sehr leid, es tut mir wirklich leid. Das ist ja einfach, dass ich mitleide! Aber - und dafür schäme ich mich, ich werde ja durch die Distanz zum Ereignis und daurch, dass ich nicht alles erfahre, geschützt. Wer aber weiß, wie lange noch?
 
 

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Kommentare (3)

Syrdal


Auch wenn wir nicht immer unmittelbar mittendrin gesteckt haben, gab es doch seit Menschengedenken nie eine Zeit ohne Krieg auf dieser Erde. Wir selbst haben noch den II. Weltkrieg erlebt, dann folgte der „Kalte Krieg“ zwischen den großen Weltsystemen und (um nur einige „heiße“ zu nennen) Korea, Vietnam, Israel gegen die Araber, Iran gegen Irak, Afghanistan, Libyen, Kongo, Ruanda, Kroatien, Bosnien, Mazedonien, Zypern, Falklandkrieg, Golfkrieg, Bergkarabach, Tschetschenien, Syrien, Jemen… eine lange, lange Liste, jetzt nun in Gaza und in der Ukraine und bald ein WK III... wer weiß? Frieden wird es auf der Erde nie geben, wir finden ihn erst wieder nach der Rückkehr in die Dimension der Ewigkeit…

...sagt
Syrdal

Pan

Das Haupt-Übel, das bereits 1950 erkannt wurde, ist und bleibt die Überbevölkerung! Wenn in einem überschaubaren Gebiet (wie der Erde) die Bevölkerung seit den 1960er Jahren von 3 auf 8 Mrd. Menschen steigt, ist absehbar, dass Kriege immer und immer wieder  ausbrechen werden. Gründe dafür wird es ständig geben ...

Syrdal

@Pan

So ist es, aber man will das vor lauter Taub- und Blindheit nicht wahrhaben, bestätigt
Syrdal  


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