Unternehmen wir wirklich soo viel?


Sanssouci


Herrlich, wieder bin ich bei … in Berlin angekommen. Und sogleich hält uns nichts in der Wohnung, wo doch die Sonne mal einen zaghaften Sieg hervor trägt, das Thermometer langsam gen Himmel strebt. Nein, bloß nicht zu Hause sitzen, nichts wie raus. Gibt es doch reichliche Ziele in und um Berlin, die selbst ein Berliner längst nicht kennt. Unsere Freunde planen tolle Touren, die wir gerne mitgemacht hätten, mindestens ich, der sich wieder einmal für einen Monat aus Oberbayern nach Berlin abgesetzt hat.
Schon am nächsten Tag nach der Landung in Südkreuz und Johannisthal zog es uns Beide hinaus in das Parkgelände zwischen Fern- und S-Bahn, in den ehemaligen Güterbahnhof, seinen von der Natur überwucherten Restgleisen. Dieses Ziel stand doch schon zwei Jahre lang auf dem Plan, es zu besuchen. Und weil ich noch nicht gelandet war, als die Regio-Mitte’s das Gelände erwanderten, wir den Bericht darüber gelesen haben, gab es für den angebrochenen Tag nur eines: das holen wir uns auch noch.
Alle wußten, daß beim Besuch in Werder eine Kamera zu Bruch ging. Trauer! Trost? Ja, das Nachfolgemodell war schon eingetroffen, da wollte man nicht auf den Versicherungsscheck warten. Und nun hieß es, diese neue Kamera – die Entwicklung bleibt ja nicht stehen – auszuprobieren und …
Diese Landschaft zwischen Südkreuz und S-Bahn-Station fing uns ein mit der „Hardware“ und der Botanik. Wir knipsten nur so drauflos. Schon waren in ca. vier Stunden um die 500 Fotos eingesackt. Wir schwelgten beim Ansehen der Ausbeute, freuten uns gemeinsam an den in unseren Augen so toll erfaßten Motive – wir stupsen uns doch oft gegenseitig zu solchen schönen Schüssen an.
Und was war dann schon am Folgetag? Ich wollte uns die VBB-Kartensammlung beschaffen, damit wir gerüstet sind für alle Touren, ob mit Fahrrad, Bus und Bahnen oder mit dem Radel. Diese Karten bekommt man nur am Hardenbergplatz, also Bahnhof Zoo. Und dann ? Wie singt das Rheinland so schön in einem Karnevalslied?
„‘ne Besuch im Zoo, oh, oh, oh …“ – Wir pilgerten hin zum Haupteingang, erstanden für jeden das scheinbar teure Ticket für 12 Euro. Aber damit hatten wir Bewegungsfreiheit für einen Dreivierteltag erstanden. Ach, was gab es da so alles zu sehen und wieder mit den Kameras und –korders einzufangen! Manches Mal wollten die Beine nicht mehr, aber die Motive lockten immer weiter.
An dem Samstagnachmittag – vor Pfingsten, die Bauarbeiten an der S-Bahn brachte viele Einschränkungen – ging‘s raus zum Dämeritzsee. Wir besuchten die kleine Kapelle im Wald, die Küsterin schloß uns die Eingangstür auf, und wir durften dieses Kleinod betrachten. Viel sind wir noch gelaufen, haben am See schön Kaffee getrunken und sind schließlich wieder mit der BVG zurück nach Johannisthal gefahren.
Und heute? Da wird bestimmt auch wieder etwas so aus der la meng gestartet. Wir werden sehen.
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Heute am Pfingstsonntag: es lief nicht gleich gut an. Aber um elf Uhr waren wir dann doch so aus dem Haus. Wir mußten auf den nächsten Bus warten – wir sahen den Bus gerade vor der Nase wegfahren. Was soll’s, wo doch alle zehn Minuten einer kommt. Dafür hatten wir aber bei den S-Bahnen Glück – und das bei dem Baustellen-Takt. Wir landeten so einfach nach einer Stunde Fahrzeit in Potsdam – mit soviel Zeit muß man in Berlin doch immer rechnen.
In Potsdam wollten wir die Fahrt mit dem Spezial-Bus eine Rundfahrt mitmachen – heute wissen wir, daß der immer um X:44 am Hauptbahnhof abfährt. Wir „switch“-ten einfach um, durften dafür auch 15 Minuten warten: zum Krongut Bornstädt – für mich eben neu, dafür kannte meine Führerin sich da gut aus. Viele Grabsteine waren Zeugnis zu der Geschichte der Garnison Potsdam, auch fanden wir Gräber von Opfern des Dritten Reiches. Die Kirche zu diesem Friedhof war eindrucksvoll. Aber eben, wie fast überall in Potsdam von Gerüsten zur Restaurierung der ehrwürdigen Bau- und Geschichts-Denkmäler.
Wir umwanderten anschließend die Orangerie – mein Gott, da ist noch soviel dran zu werkeln, bis das Areal wieder in gutem Zustand ist. Da es nicht weit ist zum Schloß Sanssouci, bekamen die Kameras genug „Futter“. Natürlich waren wir nicht alleine, Masse Menschen nutzten den schönen Tag. Acht Stunden waren wir unterwegs.
Für den Pfingstmontag haben wir noch keine Planung – es soll Regen geben. Na, die Beine könnten wohl auch mal eine Pause vertragen. Warten wir’s ab.

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